Dünnbrettbohrerei (Schauungen & Prophezeiungen)

Malcom, Montag, 05.02.2018, 19:50 (vor 2272 Tagen) @ offtopic (8782 Aufrufe)
bearbeitet von Malcom, Montag, 05.02.2018, 20:10

Hallo offtopic,
Es wäre ja auch gelacht...
Machen wir doch mal unsere Hausaufgaben und schauen uns das genauer an:

Was macht der „Wissenschaftler“? Ein Waffenspezi ? Nein er ist ein Archivar, der alte Filme digitalisiert. In einem gut geführten Forschungsinstitut werden solche Arbeiten nicht an wirkliche gute Wissenschaftler vergeben, sondern so etwas machen wissenschaftliche Blindgänger.

Was sagt denn der „Wissenschaftler“ ? „Die Energie in einer Nuklearwaffe ist nicht weiter als ein Tropfen in einem Wassereimer, wenn man sie mit der Energie eines natürlich auftretendem Tsunamis vergleicht. Deshalb kann ein Nuklearwaffen-Tsunami nicht sehr groß sein. „

(„The energy in a large nuclear weapon is but a drop in the bucket compared to the energy of a naturally-occurring tsunami," he said. "So, any tsunami created by a nuclear weapon couldn't be very large." )

Dann kommen die „Experten“ von Bloomberg und rechnen uns vor das das 163000 mal die Energie der Tsar-Bombe benötigt wäre, um ein Tsunami hervorzurufen.

DAS IST ALLES QUATSCH!

Wichtig bei einem Unterwasserbeben ist nicht die Gesamtenergie des Bebens, Seismisches Moment genannt, sonder die OBERFLÄCHENENERGIE, die als Wellenenergie ins Wasser transferiert wird.
https://en.wikipedia.org/wiki/Seismic_moment
https://en.wikipedia.org/wiki/Moment_magnitude_scale#Radiated_seismic_energy


Die war beim 2011 Japan-Erdbeben 1,9 x 10 hoch 17 Joule.
Beim 2004 Indonesien-Erdbeben war es 1,1 x 10 hoch 17 Joule.

https://en.wikipedia.org/wiki/2011_T%C5%8Dhoku_earthquake_and_tsunami
https://en.wikipedia.org/wiki/2004_Indian_Ocean_earthquake_and_tsunami

vergleichen wir diese Werte mit denen einer Tsunami-Bombe:
Erstmal muss die Bombe tief genug im Wasser explodieren, damit keine Fontäne auftritt. Eine Fontäne bedeutet nämlich Energieverlust, das bedeutet das weniger Energie in das Wasser transferiert wird. Die angeführten Beispiele von Unterwasserexplosionen waren in 30 Meter Wassertiefe, um den Explosions-Blitz zu verringern.
Wenn die Tsunami-Bombe tief unter Wasser explodiert, dann transferiert sie 100% ihrer Energie ins Wasser.
Die Energie der Tsar-Bombe von 1961 war 2,1 x 10 hoch 17 Joule.
https://en.wikipedia.org/wiki/Tsar_Bomba


Die Energie dieser Bombe ist GRÖßER als die Oberflächenenergie des 2011 Erdbeben oder des 2004 Erdbebens !


Was sagt der „Wissenschaftler“ noch : „Wegen des geringen Winkels (in Richtung zur Küste), wäre die meiste Energie in die offene See hin verschwendet“
"And second, because of the small solid angle that would subtended by a nuclear-induced tsunami (in the direction of the shoreline), most of the energy would be wasted going back out to sea,"

Auch dass ist Unsinn. In jeglicher Störung im freien Wasser, ob Bombe oder Megathrust eines Erdbebens, ist nur die vertikale Komponente der Störung ausschlaggebend. Auch Erdbeben-Tsunamis breiten sich in alle Richtungen aus. Das kommt daher weil das Wasser nun mal eine gleichförmige Bewegung in alle Richtungen zulässt. Wasser ist nun mal Wasser, in alle Richtungen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Megathrust_earthquake


Der „Wissenschaftler“ ist eine Null-Nummer oder verzerrt zitiert worden, und Bloomberg, die Bildzeitung des Business, hat es noch schlimmer gemacht.
Keine seriöse naturwissenschaftliche Fachzeitschrift würde so etwas veröffentlichen.
Aber da steckt offensichtlich auch Absicht dahinter, denn die Mehrheit der Bevölkerung hat leider nicht das wissenschaftliche Hintergrundwissen um zu erkennen, das Sie verschaukelt werden.

Offtopic, ich mache Dir deine Unkenntnis auch nicht zum Vorwurf, aber deine unnötige Frotzelei, und die anderer selbsternannter Experten, ist selbst-beschämend.

Gruß,
Malcom


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