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Gottes Gesetze (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 31.01.2018, 17:26 (vor 2278 Tagen) @ BBouvier (9016 Aufrufe)

Hallo!

Dabei ist die Lösung doch eigentlich ganz einfach.
Wie bei menschlichen Gesetzen besteht (S)eine Forderung dahingehend,
sich ordentlich zu verhalten.
Und zwar pauschal (!) für alle Menschen.
Ob dann der Einzelne sich daran hält,
das ist dessen "freie" Entscheidung.

Die Frage scheint zudem einen persönlichen Gott vorauszusetzen, der persönliche Urteile fällt. Das ist ein typisch menschlicher Fehler, bei dem man die eigene Beschränktheit auf das Universum überträgt.

Es geht nicht darum, ob man sich gut oder böse verhält und entsprechend verdammt wird oder nicht. Das eigentliche Problem ist auch nicht, wie Gott einem einen freien Willen lassen kann und zugleich eigentlich schon weiß, ob man gegen seine Gesetze verstößt (⇐ nicht umsonst kursiv, siehe unten) oder nicht.
Das Problem ist verbunden mit der Theodizee, der Frage, wie ein guter Gott das Leid in der Welt zulassen kann. Dem liegt natürlich der menschliche Fehler zugrunde, sich einen Gott nach dem eigenen Bilde zu machen, und ihm dann die eigenen Fehler vorzuwerfen.

Das Problem löst sich, wenn man erkennt, daß es gar nicht darum geht, gegen Gebote zu verstoßen oder sie einzuhalten. Es ist eigentlich gar nicht möglich, gegen Gottes Gesetze zu verstoßen, da sie allumfassend wirksam sind. Wer handelt, bekommt für sein Handeln die genau passende Reaktion der Schöpfung geliefert, nach zeitlosen Gesetzen völlig gerecht bemessen. Wer rund um die Uhr sündigt, bewegt sich ebenfalls völlig innerhalb der Schöpfungsgesetze und wird mit den Folgen konfrontiert – desgleichen, wer stets strebend sich bemüht. Nach diesem Schema läuft sie Schöpfung völlig gesetzmäßig und wird auch ihren vorbestimmten Zweck erfüllen, bzw. erfüllt ihn bereits jetzt ständig.

Das Konzept des strafenden Gottes setzt voraus, daß die Schöpfung prinzipiell scheitern könnte, weil der Mensch durch freien Willen alles gegen die Wand fahren könnte. Daher müsse Gott ständig warnen und eingreifen, um den Laden auf Kurs zu halten. Dabei unterstellt der Mensch wiederum der Schöpfung einen gewissen "guten" Endzustand nach den eigenen menschlichen Vorstellungen.
In Wirklichkeit kommen die göttlichen Gesetze ausnahmslos zur Anwendung. Jedweder Zustand der Schöpfung, gleich wie er aussehe, ist genau so gewollt und bewegt sich völlig innerhalb des Systems. Leid, Qual sind da ausdrücklich mitinbegriffen. "Verdammnis" gibt es in diesem Sinne gar nicht, weil es unmöglich ist, aus der Schöpfung und ihren Gesetzen herauszufallen. Auch der Sünder wird nicht von Gott verurteilt. Sein Weg liegt innerhalb der Möglichkeiten und kann ihm von höherer Warte nicht zum Vorwurf gemacht werden.

Auch Luzifer, der meinte, seinen eigenen Laden aufzumachen, vergißt, daß er eine Schöpfung Gottes ist, der ihn genau so und zum Zwecke, als abtrünniger Engel da zu sein, geschaffen hat.

Es ist wohl davon auszugehen, daß sich vom Ursprung abgehend allerlei mehr oder weniger weitläufige, umständliche und beschwerliche Wege abzweigen, die aber schließlich alle wieder zum Ursprung zurückführen werden. Irrwege und Sackgassen, wo der Mensch unwiederbringlich verloren ist, gibt es nicht. Das setzt der Effektivität des sogenannten freien Willens natürlich erhebliche Grenzen, da es nur einen Anfang und ein Ende gibt, die beide identisch sind.

Wenn religiöse Gebote aufgestellt werden, so sind diese ausnahmslos menschengemacht und beruhen auf mehr oder weniger genauer Erkenntnis dessen, wie man sich entsprechend den Schöpfungsgesetzen verhalten muß, um negative Folgen zu vermeiden und das gesellschaftliche Zusammenleben zu garantieren. Dahinter steht eigentlich kein erzürnbarer Gott, sondern kalte, sachliche Beobachtung des Gegebenen. In gewisser Hinsicht ist das durchaus empirisch-wissenschaftlich. Letztlich ist Wissenschaft auch nur eine Spielart der Religion.
Daraus folgt, daß auch jegliche Moral, die sich natürlicherweise an den Geboten und den zugehörigen gesellschaftlichen Umständen bemißt, menschengemacht ist. Gott und die Schöpfung sind amoralisch. Der Einzelne steht nur vor der Frage, ob er verantworten und ertragen will, was ihm als negative oder positive Folge seines Handelns dräut. Er kann sich auch willentlich für Negatives entscheiden und hat dabei Gottes Segen.

Gott hat es gar nicht nötig, Gebote aufzustellen, da seine Gesetze ausnahmslos wirken und den Menschen dort hinführen, wo er sein soll.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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