das ist nicht das Gleiche (Freie Themen)

Isana Yashiro, Freitag, 30.04.2021, 06:34 (vor 1093 Tagen) @ Baldur (1925 Aufrufe)

Hallo!

Zurück zum gesellschaftlichen Druck, der vorgab, dass alle heiraten mussten. Um Sex zu haben.

Das hieße, daß man sich gesellschaftlichem Druck unterwerfen müßte, um einen biologischen Trieb ausleben zu können. Obwohl ich nicht in Abrede stellen kann, daß es einen Trieb zur Fortpflanzung gibt, weil auch die Einzelgänger im Tierreich sich fortpflanzen, stelle ich den biologischen Trieb dem gesellschaftlichem Druck gegenüber.

Dass es Menschen gibt, die bewusst alleine leben möchten, und denen Sex nicht so viel bedeutet, um dafür eine Beziehung samt deren Gefahren eingehen zu müssen, war nicht vorstellbar.

Trotzdem sollen sich aus genau dieser Gruppe Männer die katholischen Priester rekrutieren!

Gesellschaftlicher Druck ist ein massgeblicher Einfluss.
Daneben war es früher durch Wohnungsmangel lange zweckmässig oder notwendig. Einfach ohne Trauschein zusammenzuleben war mal juristisch durchaus kritisch.
Bis mindestens in die Siebziger Jahre gab es sogar eine Sittenpolizei. Einfach zusammen ein Hotelzimmer nehmen? Ohne Trauschein? Förderung von Wasauchimmer und verboten.

Ich wollte aber sagen, daß schon das zusammenleben, auch wenn es ohne Trauschein wäre, nur durch gesellschaftlichen Druck zustandekommt. Mir geht es um die Freiheit zum Zölibat, nicht um die Freiheit wie wilde Tiere zu leben!

So lange aber die Gesellschaft auch keine Rücksicht auf mich nimmt, und sie sich in eine aus meiner Sicht falsche Richtung entwickelt, sehe ich nicht ein, wieso ich von meiner Seite mir angebliche Pflichten aufladen lassen soll.

Da sind wir der gleichen Meinung. Da hat sich die Gesellschaft solche Regeln auferlegt, daß der biologische Trieb dagegen nicht immer ankommt. Nur deshalb kann ich den dem gesellschaftlichem Druck gegenüber stellen.

Das sahen viele vor mir so und leiteten den Wandel (1968ff.) ein, auch wenn der mittlerweile gewaltig weit übers Ziel hinausgeschossen ist.

Die Befreiung fand nur in eine Richtung statt. Übersteigerungen des biologischen Triebs sind in fast allen Varianten akzeptiert. Eine Abkehr davon jedoch nicht (mehr). Zuvor hatte die katholische Kirche gelehrt, daß Sex nur zur Fortpflanzung erlaubt ist.

Richtig, das sage ich.
Und das sagen immer mehr Männer, die Opfer von Scheidungskriegen, Kindesentziehungen und Sorgerechtsstreitigkeiten wurden.

Das ist wieder nicht das Gleiche. Ich kann kein Opfer von Scheidungskrieg, Kindesentziehung oder Sorgerechtsstreitigkeit werden, weil ich weder Frau noch Kind habe. Daß gebranntes Kind das Feuer scheut, das ist doch einigermaßen gesellschaftlich akzeptiert. Aber schon vorher aus den Erfahrungen anderer zu lernen, das nicht.

Ein Arzt sagte mir mal, Gott sei ein mieses Schwein, er würde ihm das gerne jederzeit selbst ins Gesicht sagen, auf seiner Kinderkrebsstation...

Niemand unter uns kommt ohne eine Erklärung für das Böse in der Welt aus.

Ein Pastor meinte mal zu mir, ob meine Einstellung nicht egoistisch sei, seine eigene Ehe sei auch schwierig, aber das müsse doch einfach so sein, da müsse man halt an sich und gemeinsam dran arbeiten.......ich meinte darauf, ja, klar ist das egoistisch, aber halt auch problemvermeidend. Und damit gut. Für mich passt das. Und ich weiss, dass mich etliche Ehemänner, bei denen daheim schon lange nichts mehr geht, insgemein beneiden.

Hat der Pastor sich mal mit seinen katholischen Kollegen über das Thema unterhalten?

Ob Tiere wohl an ihren Beziehungen arbeiten? Sowohl die nymphomanischen Bonobo als auch die treuen Stockenten?

Gruß,
Shiro


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