Religionen entwickeln sich (Freie Themen)

Isana Yashiro, Donnerstag, 01.04.2021, 06:06 (vor 1093 Tagen) @ detlef (2077 Aufrufe)

Hallo!

entscheide dich!

Nee, nee, ich werde das nicht für alle anderen entscheiden und schon garnicht für Leute, die schon tot sind. Das Gottesbild veränderte sich nunmal im Lauf der Zeit. Die göttliche Eigenschaft ewig bedeutet, daß sich nur unser Bild von Gott ändert, aber nicht Gott selbst. Für mich selbst ist göttlich nicht nur ein höherer Rang. Feldwebel ist ein Rang. Ein Hauptfeldwebel ist zwei Ränge darüber. Das macht ihn für mich kein bißchen göttlich. Die Ansicht Deiner Katze wird zwar von vielen Ägyptologen geteilt, aber nicht von mir. Göttlich kann für mich nur ein Idealbild sein, daß es anzustreben gilt. Man bemerkt das an einer absolut ehrlichen Verehrung, die man diesem Idealbild entgegenbringt.

trotzdem, ich bin mir nicht sicher, ob ich dir hier folgen kann/will.
die von dir angesprochenen "Gottesmanifestationen" sind schon recht alt. so alt, wie der aufrechte gang.

Theoretisch sollte der aufrechte Gang so alt sein wie der Homo erectus. Praktisch jedoch beherrschen noch nicht viele Menschen den aufrechten Gang.

bei den etwas moderneren pantheonen gibt es doch schon so einige "verhaltensauffaellige" goetter.
Thor als riesenbraut, Zeus als schwan, die aegyptischen goetter waren auch nicht ganz ohne. usw.

Die Beschreibungen Thors stammen aus einer Zeit als die alte Religion schon verschwunden war und sind daher nicht zuverlässiger als die Beschreibungen aus den Fünf Büchern Moses. Zeus gehört einem noch animistischem Pantheon an. Ganz explizit deutlich wird das an der Geschichte der Semele. Die ist eine der Prinzessinnen, die zu Zeus Geliebten gehört. (So gerne er die Menschenfrauen auch hat, alles unterhalb einer Prinzessin ist unterhalb seiner Würde.) Hera ist mal wieder eifersüchtig. Sie verwandelt sich in die Amme der Semele, also in eine Frau, der Semele absolut vertraut. In dieser Gestalt weist Hera Semele darauf hin, daß der oberste der Götter zwar sicher einer Prinzessin würdig ist, aber sie sich nicht sicher sein kann, daß ihr Liebhaber wirklich Zeus ist. Ein Hochstapler könne sich Zugang zum Palast verschafft haben. Das könnte übel ausgehen, weil Semele bereits von dem angeblichem Zeus schwanger war. Semele solle sich daher die wahre Gestalt des obersten Gottes zeigen lassen. Alle Griechen wußten schließlich, daß die Menschengestalt keine wahre Gottesgestalt ist, sondern alle Götter Naturphänomene sind. Zeus selbst ist der Blitz. Also verlangte Semele von Zeus als der das nächste Mal bei ihr war, daß er sich ihr in seiner wahren Gestalt zeigen solle. Zeus wußte, was das mit dem Palast anrichten würde. Also versuchte er, Semele das auszureden. Aber sie bestand darauf und Zeus sah ein, daß sie sich sicher sein mußte. Also verwandelte er sich in seine wahre Gestalt, die nunmal der Blitz ist. Sofort stand der gesamte Palast in Flammen. Semele verbrannte darin. Auch der mächtige Zeus konnte sie nicht mehr retten. Immerhin konnte er noch ihr Kind retten und trug das dann in seinem Oberschenkel aus. Das Kind war ein Sohn und hieß Dionysos. An Zeus und diese Geschichte dachte ich als ich den Blitz als Gott aufzählte, der zu den Göttern gehört, deren Wort noch absolut war. Dazu zählen alle Götter vor den Erfindungen Hollywoods. Auch germanische, ägyptische oder indische Götter sind nicht weniger absolut. Entweder gilt ein Wort oder es gilt nicht. An letzterem ist dann jedoch nichts göttlich.

das ist ein widerspruch in sich.
nach den EL, bzw. JVH zugeschriebenen aussagen hat er uns doch so geschaffen, wie er selbst ist.
wen ich mir anschaue, wie wir so alle sind, muss er eigentlich ne ganz miese type (gewesen) sein.

Das ist kein Widerspruch. Schau mal ins Alte Testament, besonders ins Buch Hiob! Dieser EL war eine ganz miese Type!

es gaebe aber noch eine moeglichkeit, dass er nicht gelogen haette: wenn er unsichtbar dort anwesend war.

Jetzt wird es albern. Du begibst Dich damit auf das Niveau eines Theologen. So kann man keine ernste Diskussion führen.

das kapier ich nicht. was fuer eine kosten-nutzen rechnung?

In irgendeiner Form wirtschaften müssen Außerirdische sicher auch. Dieses Gebiet wurde nicht aus Jux erfunden. Schon im gesamten Tierreich müssen die Arten mit Trinkwasser und Kalorien haushalten. Die Wirtschaft des Menschen setzt das nur fort. Weil es nur die Fortführung einer natürlichen Entwicklung ist, deshalb lassen sich Menschen kein ausgedachtes Wirtschaftssystem überstülpen. Deshalb hat die Geschichte wiederholt bewiesen, daß wirtschaftliche Ideologien scheitern.

Menschen könnten viele Dinge tun, die zu wünschenswerten Verbesserungen führen würden. Wir unterlassen sie. Aber nicht deshalb, weil sich keine Menschen fänden, die Fortschritt und Verbesserungen umsetzen könnten, sondern deshalb, weil sich keiner findet, der sie finanziert. Gäbe es nicht zufällig ganze drei Milliardäre, die an der Raumfahrt Interesse haben, dann wäre das Raumfahrtzeitalter bereits zu Ende.

mein fehler. ich haette schreiben sollen: ... ob es ausserirdische hier bei uns gibt/gab/geben wird, oder nicht.

In ein anderes Sternensystem zu fliegen ist bestimmt teuer. Das muß sich lohnen! Der Einfluß Hollywoods zeigt sich an der Idee, daß dem nicht so wäre. Von einem Volk, das fremde Sternensysteme bereist, ist in der Realität zu erwarten, daß es dort eine umfangreiche wirtschaftliche Tätigkeit entfaltet.

es sei denn, man will sie zum denken/forschen anregen, oder die eigene tarnung ist nicht perfekt.

Nach momentanem Erkenntnisstand müßten Außerirdische, die uns besuchen, nicht nur interstellar, sondern intergalaktisch reisen. Aber dann an einer Tarnung scheitern? Oder uns nur ein bißchen vor alberne Rätsel stellen statt alles herauszuholen, was aus einer solchen Mission herauszuholen geht, damit sie nicht als gigantische Ressourcenverschwendung in die außerirdische Geschichte eingeht?

Wären Außerirdische im Sonnensystem, dann hätten sie sicher auch Interesse an den anderen der möglicherweise Leben tragenden Himmelskörper. Sie würden also mindestens noch die Ozeane des Ganymed, des Europa und des Enceladus erforschen. Sie hätten riesige (Erd-)Beobachtungs- und Forschungsstationen auf dem Mond, vielleicht noch ein paar Forschungseinrichtungen auf dem Mars. Dazu eine gigantische Tankstelle auf dem Merkur und weil sie sich in einem an Ressourcen reichem Sternensystem aufhalten auch eine Schwerindustrie mindestens auf dem Mars und eine chemische Industrie auf der Venus, auf dem Io und auf dem Titan. Warum sollte man das alles vor den Ameisen verbergen?

nur, wenn man - wie wir - die gravitation noch nicht im griff hat.

„noch nicht“... Du klingst plötzlich mehr als nur optimistisch. In Deiner eigenen vierstufigen Erweiterung der Theorie der Kulturzyklen stuftest Du uns als bereits in der vierten Stufe befindlich ein. Der Blogger Hadmut Danisch erklärt Ethnomathematik so:

„Nicht mehr nur eine richtige Lösung, sondern auch Alternativen zulassen. 2+2 ist eben nicht mehr nur 4, sondern könnte auch 7 oder Erdbeerkuchen sein. Erinnert mich an den Ärztewitz: Kommt einer zum Arzt und hat Bauchweh. Sagt der Arzt: Das ist Leberkrebs. Die Leber muss raus. Sagt der Patient: Da würde ich vorher aber gerne noch eine zweite Meinung einholen. Der Arzt: Gern. Könnte auch der Blinddarm sein.

Finde ich prima. Dann kann man ihnen nämlich sagen, dass eine Frauenquote von 50% erreicht ist, wenn 2 von 100 Frauen sind, weil 100/50 = 2.

Neulich habe ich irgendwo auf Twitter einen ähnlichen Bildwitz gesehen. Aladin findet die Wunderlampe, der Dschinn kommt heraus und sagt „Du hast drei Wünsche!”. Aladin: Ich hasse Mathematik. Schaffe die Mathematik ab! Dschinn: *Wusch* Erledigt! Aladin: Wieviele Wünsche habe ich noch? Dschinn: Keinen mehr, alle aufgebraucht.“

Diese Ethnomathematik verbreitet sich an den Universitäten auf die gleiche Weise wie zuvor Gender Studies, Kreationismus und Soziologie. Hadmut Danisch vermutet schon hinter der Soziologie eine magische Denkweise.

Was veranlaßt Dich also zu glauben, daß wir jemals die Gravitation in den Griff bekommen könnten?

ach was! achte mal drauf: klein, dick, sprachlich behindert, gefuehlsarm, komische handstellungen! **ggg**

Ich komme nicht darauf, auf wen Du anspielst.

das koennte daran liegen, dass das AT noch aus den resten frueherer, hochstehender kulturen zusammengestoppelt ist, waehrend das NT aus der zeit der antiken dekadenz und vor dem aufstieg unserer kultur entstanden ist.

Ja, natürlich besteht das Alte Testament nur aus Resten. Größtenteils aus Geschichten und Überlieferungen, die die Israeliten während der babylonischen Gefangenschaft kennengelernt hatten und dann in ihre eigene, erfundene Geschichte einbauten. Darum sind diese Geschichten manchmal unverständlich, immer unzuverlässig, aber andernfalls wären sie bereits für immer verschwunden. Weil die Israeliten diese Geschichten zumindest teilweise gerettet und erhalten haben, deshalb können wir diese Geschichten nun im Licht unserer eigenen Kultur interpretieren.

Das Osterfest steht vor der Tür,
drum lasst es freudig ein.
für manches alte Mütterlein
wird es das Letzte sein.

(zur erinnerung an ... na? an wen?)

An Tante Corona?

Gruß,
Shiro


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