Titanic (Freie Themen)

detlef, Donnerstag, 25.02.2021, 06:48 (vor 1150 Tagen) @ peridot (2529 Aufrufe)

moin, Peridot,

inzwischen koennte ich "besser" schreiben, aber ich hab keine lust dazu. (schreiben dauert mir schon so zu lang)


Hier tritt die Unsitte der Eile zutage, diese war noch keinem Werk zuträglich. ;)

wieso unsitte? wenn man bedenkt, dass ein leben nur knapp 500 mal haareschneiden dauert (bei hippies und glatzkoepfen noch weniger) dann sollte man nicht zu viel zeit vergeuden. (wobei vergeudete zeit fuer jeden eine andere bedeutung haben kann.)

Etwas ernster:
...
Allerdings, darauf zu achten die Regeln zu befolgen, dass hat auch etwas mit Respekt zutun. Es verbessert den Lesefluss.
Konsequent zufällige (Zufall hier im modernen Sinne) Schreibung, bringt den Lesefluss ins stocken.

zugegeben. allerdings: konsequente befolgung verschiedener schreibregeln in verschiedenen sprachen bringt den schreibfluss ins stocken. und da ich auch so schon etwas schneller denken, als schreiben kann...

Das ist schade, insbesondere, wenn der Leser aufgibt und ihm so eine eventuell wertvolle Information entgeht. Ist der Beitrag nicht so wertvoll, dann verschwendet es unnötig viel Zeit und Nerven, sich durch den Text zu kämpfen.

stimmt beides.
die frage ist allerdings, wessen zeit und nerven mir naeher liegen. die des lesers, oder meine eigenen.
rate mal.
ich habe von 16 bis 26 mehr als fuenf jahre im ausland verbracht. dann habe ich deutschland bewusst und permanent verlassen.
der grund war, dass ich nicht in der lage, bzw. nicht willens war, mich an ein mir zu enges verhaltensmuster anzupassen.
seitdem habe ich weitgehend nach meinen eigenen regeln gelebt.

Manchmal sind "Hürden" gut, um "unwürdigen" den Zugang zu erschweren. Allerdings, manchmal erleichtert man sich einfach die Arbeit zu Lasten Dritter.

(bissig) Hättest Du die Unwürdigen nicht groß schreiben müssen?(/bissig) ;-))

dich hier bewusst missverstehend - die "Hürden", die "unwürdigen" den Zugang erschweren, sprich die leere huelse der vergangenen kultur ist genau das, worueber ich damals immer wieder gestolpert bin.
Goethe und Schiller auswendig lernen, wo Ringelnatz und Busch doch so viel amüsanter sind...

Konservatives Verständnis von Gründlichkeit und Respekt ist mehr als eine Frage der korrekten Form und oder Ästhetik. Es ist eine kulturelle Leistung, der ein "Sinn" zugrunde liegt.

stimmt.
womit wir wieder beim thema ankommen. kultur - zivilisation - dekadenz - zusammenbruch.

was haette einem edlen roemerjuengling eine AD 390 genossene klassische kulturbildung genutzt, als ca. AD 400 die barbaren "ante portas" standen?

wenn auch schon vorher zivilisatorische gedanken sich breitmachten, so war doch spaetestens durch die franzoesische revolution das primat der kulturellen ideale durch die "machbarkeitserwaegungen" der zivilisation gebrochen. (gott ist tot, also toetet die pfaffen)
bis wann hat unsere zivilisation gedauert? - ich denke, bis mitte/ende der 70er jahre. damals, als die "null Bock auf nix" generation aus der pubertaet kam. seither produziert man nicht mehr fuer "die ewigkeit", sondern fuer drei jahre.
seit die "68er" ihre orchideen-studien abgeschlossen hatten, und den marsch durch die institutionen antraten.
die letzten 30 jahre lebt das abendland in vollster dekadenz. mit dem neuesten klops (2+2=22) hat das zivilisierte abendland jetzt den gnadenstoss erhalten.
wie ich schon schrieb, die barbaren sind schon da (die "portas" waren weit offen) jetzt fehlt nur noch der funken.

was passiert danach? - die von euch, die das grosse schlachten ueberleben, werden ausschwaermen in die dritte welt. russland, asien ueberhaupt, suedamerica.
und dort werdet ihr feststellen, dass eine untergegangene kultur keine stuetze, sondern eine belastung im ueberlebenskampf ist.
(australien und neuseeland kannst vergessen. die lassen keine kultivierten, auch keine beduerftigen rein. nur nuetzliche.)

und ich soll jetzt noch tanzen lernen, damit ich auf der titanic mitfahren darf??

gruss,d


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