poststrukturalistische Außerirdische (Freie Themen)

Isana Yashiro, Montag, 05.04.2021, 05:48 (vor 1089 Tagen) @ detlef (2069 Aufrufe)

Hallo!

na, DAS machst du dir aber einfach.

Ich vergleiche die Mythologien verschiedener Kulturen miteinander. Dabei stelle ich fest, daß Unsterbliche nicht sterben. Das ist eigentlich auch logisch, denn andernfalls wären die Unsterblichen schließlich keine Unsterblichen. In der indischen Mythologie stibitzt der Dämon Rahuketu etwas vom Trank der Unsterblichkeit. Indra bemerkt das, zieht sein Schwert und haut Rahuketu in zwei Teile. Rahuketu ist gerade dabei, sich in einen Unsterblichen zu verwandeln, aber das reicht bereits aus. Fortan gibt es den kopflosen Dämonen Ketu und den verkopften Rahu statt eines toten Rahuketu.

deren theorien sind mir weniger wichtig, als die diskreditierung deiner unterstellungen, eventuelle ausserirdische muessten sich zwingend auch von deiner oekonomischen sicht auf die dinge leiten lassen.

Das müssen sie nicht. Sie dürfen gerne eine überlegene Sicht haben, die die Naturgesetze beachtet.

Danke fuer die niedlichen bildchen!

die haben mich sofort an die illustrationen eines Krishna buches erinnert, das ich vor jahrzehnten gelesen hab.
die gleiche, kunsthandwerklich perfekte, aber kuenstlerisch tote technik, die mir immer wieder bei den indern auffaellt.

Also Phase der Zivilisation der Inder?

den menschen? bekannt?

Darum ging es doch bei den Bildchen.

und wir kennen bereits alle naturgesetze?

Davon gehe ich bisher nicht aus. Aber weil Du es ansprichst, deshalb fällt mir gerade auf, daß ich auch nicht sagen könnte, wo denn eine Lücke in den uns bekannten Naturgesetzen wäre. Bisher wurde noch kein Graviton detektiert, aber auch das muß nicht heißen, daß es keine Gravitonen gibt.

und wie war das mit energie und masse?
denk mal nur einen schritt weiter, als wir jetzt sind. statt kernspaltung, kernfusion.
du klatschst zwei atomkerne zusammen... und schon hast du ne menge verfuegbarer elektronen.

Dann erkläre ich das mal mit Energie und Masse: Die bleiben erhalten. Wenn du zwei Atomkerne zusammenklatscht, dann hast du hinterher exakt so viele Elektronen wie vorher. Elektronen sind nämlich die Dinger aus der Atomhülle. Eigentlich sind es nicht mal Dinger, sondern Abstufungen elektrischer Energie. Die bleibt auf diese Weise auch erhalten.

du fliegst ein paar lichtjahre weit, dann "tankst" du irgendeinen herumfliegendes meteoritensteinchen und schon kannst du ein paar lichtjährchen weiter fliegen.

Herumfliegende Meteoritensteinchen sollten einem raumfahrendem Volk ganz andere Sorgen bereiten als die Frage, ob man sie vertanken kann. Diese Art Raumfahrt kann nämlich nur existieren, wenn zuvor die perfekte Panzerung existiert, die absolut jedem Geschoß standhält. Schon aus dem Grund würden alle raumfahrenden Außerirdischen auf der Erde von den Machthabern hier gejagt werden.

Wer Fusionsenergie tanken will, der macht das am besten an einem Stern. Deshalb meinte ich bereits, daß hier anwesende Außerirdische eine gigantische Tankstelle auf dem Merkur hätten.

deine raumschiffe baust du als generationenschiffe, oder als kuehltruhen.
selbst fuer "uns" waere das schon fast machbar.

Der Astronaut Ulrich Walter sagt, daß schon der Jupiter für die bemannte Raumfahrt keineswegs interessant ist. Generationenschiffe oder Kühlschiffe scheitern an unserem Wirtschaftssystem, obwohl es im Weltraum schon sehr kalt ist.

fehlt nur noch die perfektion des fusionsprozesses, und die frage, wie man genug material ausserhalb der erde zusammentraegt, um so'n ding zu bauen. (letzteres eine reine logistikfrage, ich weiss.)

Und schon bist auch Du am wirtschaften! Aber Außerirdische sollen sich einfach darüber hinwegsetzen können? Einfach die Notwendigkeit poststrukturalistisch wegreden, dann ist sie auch nicht mehr da?

Kurzgefasst: Wenn es sie gibt, warum sind sie nicht hier?

Genau. Sie können nicht zugleich vorhanden sein und nicht vorhanden sein. Darum ist es ein Paradoxon. Aber eigentlich stimmt das nicht. Eigentlich ist das Fermi-Paradoxon nämlich ein rhetorischer Kniff, um die Drake-Formel zu kontern, die wiederum selbst ein rhetorischer Kniff ist:

[image]

Man kann die Gleichung schlicht nicht so lösen, daß wir als einzige intelligente Lebensform herauskommen. Dazu müßte man mindestens die exakte Anzahl der Sterne im Universum kennen. Den momentan akzeptierten Wahrscheinlichkeiten nach sollte es eine Lebensform wie den Menschen pro Galaxie geben.

um nur die wichtigsten gruende zu nennen: zeit und raum. bei so langer dauer unserer galaxy und so viel sonnen mit planeten waers mir unglaubhaft, dass unser planet der einzige sein sollte, der (technische) intelligenz entwickelt hat.

Ja, mir auch. Aber Intelligenz entwickelt zu haben, wäre ein guter Grund, um sich von uns fernzuhalten.

selbst bei deiner praemisse, dass die "rentabel" reisen muessen, ist anzunehmen, dass einige von denen technische moeglichkeiten kennen, die uns fremd sind.

bleibt die frage, ob man sich wegen der grossen entfernungen/reisezeiten nicht verpasst.
dass die besuchten ueberhaupt in der lage sind, den besuch wahrzunehmen.

Das hängt auch mit den technischen Möglichkeiten zusammen, die uns fremd sind. Manche Menschen gehen davon aus, daß Außerirdische bereits seit geraumer Zeit versuchen, über Kornkreise mit uns zu kommunizieren. Versuchst du jedoch, dich mit dieser Möglichkeit zu befassen, dann wirst du nur auf eifersüchtiges Hüten des Geistigen Eigentums stoßen, das irdische Photographen an den Kornkreisen zu haben glauben.

ein problem, welches nur besteht, wenn man 1:1 denkt. (ein besucher - ein besuchter)
wenn man von "kolonisation" ausgeht, (egal ob in form von kolonisten, oder von inseminacion) verringert sich das problem gewaltig.
jede "kolonisierte" welt entwickelt sich. kann spaeter andere kolonisieren. ein schneeballsystem.
je mehr welten schon kolonisiert wurden, um so wahrscheinlicher die moeglichkeit, dass sich zwei "zeitgleich" treffen.

Da kam ein gewisser von Neumann auch schon drauf.

eines allerdings fiel mir in den texten des Fermi-Paradoxons auf. die Spenglersche dauer eines kulturkreises kommt mir recht kurz vor, fuer die entwicklung von interstellarer raumfahrt.
ca 2000 jahre, also so um die 80 bis 100 generationen. das ist nicht viel.

also nehme ich an, dass wir ohne veraendernden einfluss von aussen aktuell wohl hoechstens als "Besuchte" in frage kommen, nicht als "Besucher".
und, ich bin ausserdem geneigt, anzunehmen, dass Spenglers annahmen nur weltweit, aber nicht universell gelten koennen.

Das ließe sich an anderen irdischen Arten feststellen. Auch bei anderen Tieren wird nämlich zwischen unterschiedlichen Kulturen unterschieden. Meistens bezieht sich das auf den Gebrauch von Stöckchen bei Schimpansen oder bei Krähen. Besonders interessant, weil besonders rätselhaft, ist eine Schwertwalpopulation vor der Pazifikküste Kanadas, die sich dazu entschlossen hat, sich nur noch von Lachsen zu ernähren. Eigentlich haben Schwertwale ein breites Nahrungsspektrum und fressen nicht nur Fische, sondern auch andere Wale, Robben und Pinguine. Aber diese Population frißt nur noch Lachse und wenn die Lachse mal knapp werden, dann hungert sie lieber als auf die anderen für Schwertwale typischen Beutetiere auszuweichen.

Falls „weltweit“ allerdings schon andere Arten einschließen sollte, dann bräuchten wir eine Forschungsstation auf dem Mars, um Menschen in Isolation studieren zu können. Deshalb meinte ich bereits, daß Außerirdische Forschungsstationen auf dem Mond und auf dem Mars hätten. Ohne solche dürfte es sich kaum lohnen, uns zu studieren.

tja, wie lang ist so ein zeitfenster, wo die besuchten ueberhaupt bemerken, dass besucher da sind/waren?

bei den famosen "treffen der 3. art" ist das "fenster" am groessten. wenn auf einmal ein gruenes maennchen auf dem marktplatz steht, dann muss es was "fremdes" sein. nach vorne ist dies nur durch die religion eingeschraenkt - wenn man halt noch meint, was teuflisches oder daemonisches zu sehen. also fuer uns fing das fenster damit wohl fruehestens nach 1700 an. also vor 13 generationen oder weniger.
kommunikation: erst vor ungefaehr 100 jahren/4 generationen wurden meldereiter und brieftauben durch funk abgeloest.
(und wenn der aktuelle trend sich fortsetzt, gibt es in 2 bis 4 generationen keine elektrische energie mehr, mit der man funk betreiben koennte.)

In Deutschland soll gerade alles auf nur noch elektrisch umgebaut werden.

alle besucher, die also ausserhalb eines kurzen zeitfensters von grade mal 10 bis 15 generationen einer technischen zivilisation auftauchen wuerden, duerften also wohl als "goettliche besucher oder lehrmeister" empfunden werden.
religionen, sagen und erzaehlungen, die man in diese richtung deuten koennte, gibt es ja nun wirklich genug und weltweit.

sind also nun die indischen goetter mit ihren vimanas, die hesekiel flugmaschine und die suedamerikanischen weissen goetter, die wiederkommen wollten, zwingend auf ausserirdische zurueckzufuehren?

nee! - beweis: der cargo kult. amerikanische GIs mit ihren frachtflugzeugen als weisse goetter.

damit sind wir dann wieder bei Spengler. wenn primitiven zur falschen zeit etwas kulturell oder zivilisatorisch hoeherstehendes aufs auge gedrueckt wird, dann wird das als goettlich empfunden, oder zumindest als solches weitererzaehlt.

Genau. Man braucht einfach keine Außerirdischen dafür.

ne kleine zukunftsprognose: in hundertfuenfzig jahren kann in deutschland niemand lebendes mehr lesen und schreiben.
aber alle werden sich die braunen koepfe zerbrechen, warum die weissen goetter wohl so viele zum himmel ragende steinskelette hinterlassen haben... (also in schlappen 6 generationen!)(denk dran, 2+2=erdbeerkuchen)(statt schueler*innen nur noch schueler*aussen) =doppelplusungut!

Deshalb habe ich null Ehrgeiz doch noch eine Frau zu finden und Kinder in die Welt zu setzen. Das wäre eine komplett verschwendete Investition.

wie lang gibt's "menschen"?
so rum die 300.000 jahre scheint zur zeit konsensus zu sein.
also genug zeit fuer mindestens 150 Spenglerische kulturen (oder mehr, da es wohl oft zeitueberlappungen gab.)

150 kulturkreise, jeder mit so rum 80 generationen.
wie lang haben wir von der nutzbaren dampfmaschine bis zum AKW gebraucht? nur 10 generationen.

Die Alten Griechen hatten durchaus nutzbare Dampfmaschinen. Außerdem gibt es Schleifspuren auf Malta, die oft für die Schleifspuren von Karren gehalten werden, was jedoch nicht sein könne, weil die Zugtiere keine Schleifspuren hinterlassen haben:

[image]

Dampfantrieb?

vom flugzeug bis zum spaceshuttle? 3 generationen.

Fliegen konnten die Megalithbauer auf jeden Fall. Zu vielen Megalithbauwerken gehören Legenden, daß die Steine, die mit unseren modernen Mitteln kaum transportierbar sind, durch die Luft bewegt wurden.

wie hoch ist die wahrscheinlichkeit, dass die 149 kulturkreise vor uns alle primitiver waren, als unserer?

Die halte ich für gleich null. Weil die Megalithkultur mehr konnte als wir.

es gibt also nichts, was gegen fruehere besuche von ausserirdischen spricht.
und es gibt auch nichts, was dagegen spricht, dass die menschheit sich ohne fremdeinfluesse entwickelt hat.

war es sokrates, dem zugeschrieben wird, damit geprahlt zu haben, von nix keine ahnung zu haben?

ich hab jetzt ueber sechzig jahre lang alles gelesen, was mir vor die augen kam (inklusive gebrauchsanleitungen asiatischer kuechengeraete) und...

... ich denk, der olle grieche hatte recht.

Beim gleichen Resultat mit und ohne Außerirdische fallen selbige Ockhams Messer zum Opfer.

Gruß,
Shiro


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