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Hunger und Anpassung (Freie Themen)

Gustav Waschbär, Freitag, 05.03.2021, 01:52 (vor 1143 Tagen) @ Isana Yashiro (2210 Aufrufe)

"Guten Abend" zu nächtlicher Stunde,

Die ausgestorbenen Neandertaler waren lange Zeit ein Rätsel. Heute gibt es dazu zwei plausible Erklärungen.

[...]

Die andere fußt darauf, daß man an den Lagern der Neandertaler nie die Überreste von Meeresgetier gefunden hat. Als die Eiszeit die Beutetiere dezimierte, kam ausschließlich der Homo sapiens sapiens auf die Idee, sich Beute aus dem Meer zu holen. Den Neandertalern erschien das gerade wegen ihres größeren Gehirns als verrückt und viel zu gefährlich. So kam es, daß ausschließlich der Homo sapiens sapiens die Eiszeit überlebte.

Mit der Bitte um Nachsicht: Ich halte das für einen deftigen Fehlschluss. Natürlich hast du Recht mit der grundsätzlichen Idee, dass größere Gehirne, assoziiert mit höherer Intelligenz, auch eine bessere Einschätzung und somit Umgehung von Gefahren ermöglichen. Da aber in Zeiten knapperer Nahrungsmittel der Überlebenstrieb gerade bei intelligenteren Spezies effektivere Anpassungsstrategien ermöglicht, halte ich die Vorstellung für irrsinnig, dass die intelligenten Neanderthaler verhungernd auf das Meer und/oder die Flüsse, Seen und Auen blickten, und vor lauter Angst tatenlos verhungerten.

Eine anschließende Frage: In welchen Regionen hat man Lager der Neanderthaler entdeckt? Ich bin in keinster Weise über den Stand der Neanderthaler-Forschung im Bilde, aber ist es möglich, dass durch die geographische Lage solcher Lager die Wahrscheinlichkeit "Meeresgetier" zu finden eher gering ist? Mit anderen Worten: Wieviel Prozent der Neanderthaler-Lager lagen am Meer und großen Binnengewässern, Flüssen usw.?

Gruß,
Shiro

Nächtliche Grüße,

Gustav


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