das ist neu (Freie Themen)

Isana Yashiro, Montag, 26.04.2021, 06:33 (vor 1090 Tagen) @ Baldur (1909 Aufrufe)

Hallo!

Dann waren Deine Gesprächspartner nicht alle ehrlich zu Dir, oder glaubten selber, was sie sich einredeten.

Klar existiert dieses Schicksalshafte, wobei es noch nicht besagt, ob es dauerhaft bleibt oder zerbricht.

Daneben existiert aber auch der pragmatische Ansatz, man nimmt, was da ist und verfügbar.

Sind die eigenen Ansprüche zu hoch angesetzt und unerfüllbar, bleibt frau/man halt alleinstehend.

Der gesellschaftliche Druck (jetzt wirds aber Zeit) oder familiäre Erwartungen (die Familie muss sich fortsetzen) sorgen dann schon für Kompromissbereitschaft ganz ohne die grosse Liebe. Ich vermute, dass dies die absolute Mehrheit betrifft.

Ich frage mich schon seit einiger Zeit ob wir mehr durch biologische Triebe oder mehr durch gesellschaftlichen Druck bestimmt werden. Ich kann in der fraglichen Hinsicht nur gesellschaftlichen Druck feststellen. Wenn zum Beispiel Fenrizwolf über meine Aussage entsetzt ist und detlef keine Kinder zu bekommen als unmoralisch hinstellt. Trotzdem hat mir noch niemals jemand in dem Punkt zugestimmt, daß es sich um gesellschaftlichen Druck handeln muß. Du bist der Erste, der das macht.

Dann gibts noch die Unfälle, wenn Hormone stärker sind als Vernunft und Selbstbeherrschung.

Ja, und dann gibts das gekonnte Spiel auf der Klaviatur dieser Grundlagen, wie es im Männermagazin analysiert wird.

Geile, dominante Alphagorillas, und andererseits als langweilig empfundene Betamännchen stehen der Damenwelt zur Auswahl gegenüber.
Die Präferenzen ändern sich mit dem Lebensalter und dem Zwang zur wirtschaftlichen Versorgung, sind ansonsten aber immer gleich.

Der Rüpel, im Besatzersprech Bad Boy genannt und heissgeliebt, gewinnt fast immer.

Allerdings stimmt eines auch, niemand ist so erotisch wie sein Geld. Selbst ein kleiner, unscheinbarer Mann wirkt, wenn er auf seiner prallen Geldbörse sitzt, wie ein Riese.

Das aber ist alles andere als schicksalhaft, es sind die neuhergebrachten Präferenzen der modernen Frauinnen. Oder es war schon immer so.

Es ist eine Anpassung eines zugrundeliegenden biologischen Triebs an moderne Verhältnisse. Das läßt sich bei manchen Vögeln besser beobachten: Die Männchen bauen Nester, die Weibchen suchen sich ein Nest aus. Das Männchen gibt es halt mit dazu.

Man kann nun versuchen, in diesem Spiel mitzumachen, oder es sein lassen, und lediglich von aussen zusehen.

Oder selbst die Anforderungen herunterschrauben. Sofern man damit wirklich glücklicher wird.

Dann sagst Du also, daß mann das tun darf, womit man glücklicher wird, auch wenn das von außen zusehen bedeutet. Das ist neu. Bisher sollte es so sein, daß man zwar in der Entscheidung frei wäre, aber sich nicht frei entscheiden dürfte. Falls aber doch, dann nur für das, was als das moralisch Richtige schon vorgegeben ist.

Die Wahl dazu haben wir jeden Tag, wozu gibts schliesslich Rudis Resterampe.
Und den Alkohol....


Zur Zeit gehe ich eigentlich davon aus, daß das Schicksal vor der Zeugung festgelegt wird. Das heißt, daß so ein Menschenleben zwar auf der materiellen Ebene determiniert ist und nur noch abgespult wird, aber auf der spirituellen Ebene zuvor Entscheidungen getroffen werden. An denen kann man durchaus beteiligt sein. Das kann ich allerdings nicht überprüfen, sondern fände es nur gerechter, wenn man daran beteiligt wird. Das ist dann wiederum ein guter Grund dafür, warum man sich nicht an die Zeit vor der Zeugung erinnern kann.


Das sind halt alles nur Erklärungsversuche, aber niemand weiss, ob es so ist.

Ja, das ist nichts weiter als ein Versuch. Im Prinzip der gleiche Versuch, den Martin Luther schon unternommen hatte. Der fand nicht richtig, was die katholische Kirche praktizierte. Seine Anhänger fragten ihn daher in allen moralischen Fragen um Rat. Martin Luther ging davon aus, daß Gott gnädig sein muß. Ich kann eine ungerechte Welt nicht ertragen. Also brauche ich für alle Ungerechtigkeiten Erklärungen, die sie leichter erträglich machen.


Oder wie BB das formuliert, es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen...

Beste Grüsse vom Baldur (unbekindert)

P.S.: ich kenne einen Fall ganz konkret, in dem es völlig austauschbar war.
Er brauchte Erben, und wollte seiner Ex demonstrieren, wie ratzfatz er sofort eine andere fand.
Sie erkannte, dass das Leben an der Seite ihres bisherigen Freundes im Mittelmass enden würde, während das auserkorene Opfer, der Neufang, ein materiell sehr angenehmes und sorgloses Leben versprach.

Das hält jetzt schon viele Jahre, beruht aber auf Berechnung und Beliebigkeit.

Das klingt eher so als beruhe es darauf, daß seine Geldbörse immer prall gefüllt ist.

Wenn das Licht aus ist im Schlafgemach, gibts eh bloss Kopfkino, und der mechanisch-technische Rest ist sowieso immer gleich.

Kopfkino ist gut und Menschen sind mir generell auf großem Abstand am liebsten. Was brauche ich denn mehr, wenn ich mir Kinder sowieso nicht leisten kann?

Du scheinst mir zuzustimmen. Bei diesem Thema ist Zustimmung eine für mich neue Erfahrung.

Gruß,
Shiro


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