Rätsel über Rätsel (Freie Themen)

Isana Yashiro, Donnerstag, 04.03.2021, 06:38 (vor 1148 Tagen) @ detlef (2233 Aufrufe)

Hallo!

vor wenigen wochen noch (also nicht kalkgefaehrdet) hab ich auf englisch ein you tube filmchen gesehen, mit einem konglomerat an richtig klingender information ueber "riesen", langschaedel und monolitbauten.

Das sind zwar verschiedene Themen, aber durchaus alle ganz rätselhaft. Knochen von Riesen sollen auch auf der Osterinsel und in Sizilien gefunden worden sein. Die der Osterinsel darf man nicht berühren und daher auch nicht untersuchen. Die sizilianischen wurden angeblich von zwei Archäologen gefunden, zur Aufbewahrung in eine Kirche gebracht und dort sollen die Riesenknochen dann schon am nächsten Tag verschwunden sein. Seitdem hat man sie nie wieder gesehen oder etwas über ihren Verbleib vernommen.

Einst konnte ich wie Fox Mulder in Akte X zu jedem Fall alle Einzelheiten rezitieren, aber diese allzu intensive Beschäftigung mit UFOs und verwandten Phänomenen habe ich als einfach nicht sinnvolle Zeitverschwendung aufgegeben. Ich nehme solche Phänomene nur noch zur Kenntnis und dann gleich an, daß sich dahinter wieder nichts als heiße Luft verbergen wird.

da zeigten die mit film und foto lebende und tote "formschaedel" aus afrika und suedamerika (mit erklaerungen, wie's gemacht wird) sowie (nur tote) suedamerikanische langschaedel.
die geformten langschaedel waren durchweg deutlich kleiner, und vom gesicht weg konisch nach hinten zulaufend.
die alten pre-inka schaedel waren ovaloide, deren groesste dicke erst hinter den gesichtern saß.
das prunkstueck der praesentation war das komplette skelett eines als 2 bis 3 monate alten kleinkindes mit vollausgepraegtem langschaedel.

Die weißen Mumien von Nazca. Die kannte ich bisher tatsächlich nicht. Außerhalb der spanischsprachigen Welt kennt man sie erst seit 2017 und muß schon gezielt danach suchen. In Peru soll der erste angeblich 2014 gefunden worden sein und seitdem sollen einige in ganz Südamerika aufgetaucht sein.

[image]

Ein paar Bilder und Erläuterungen gibt es unter: https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/update-weisse-mumie-von-nazca20170710/

und unter: https://www.fischinger-blog.de/2016/12/erneut-alien-mumie-in-suedamerika-gefunden-dna-untersuchungen-sollen-klaerung-bringen/

von letzterem stammt auch das Bild, das ich oben zeige.

Der Entdecker der ersten weißen Mumie will sie durch die Entzifferung einer Felstafel gefunden haben. Obwohl es doch in Südamerika keine Schriftkulturen je gegeben haben soll. Obwohl die weißen Mumien seit 2017 in großer Zahl auftauchen und sie dazu noch über tausend Jahre alt sein sollen, hat davor niemals jemand weiße Mumien gefunden. Die weiße Farbe kommt von einer Schicht Kieselerde, mit der sie alle bedeckt sind. Alle der Öffentlichkeit präsentierten weißen Mumien sollen in der Nähe der Nazca-Linien begraben liegend gefunden worden sein. Die weißen Mumien existieren in Größen zwischen 21 cm und 1,50 m. Das kleinste Exemplar, siehe Bild oben, hat einen tellerförmigen Kopf, das größte Exemplar hat einen kaum von der menschenüblichen Kopfform abweichenden Kopf. Er ist nur ein bißchen größer. Die Exemplare dazwischen haben eine Kopfform wie Du sie beschreibst, aber wo der Schädel noch auf dem Körper ist, da kann man sehen, daß er sich sowohl nach vor als auch nach hinter dem Hals erstreckt. Allen Köpfen fehlen die Ohren, obwohl Gehörgänge vorhanden sind. Außer bei dem ganz kleinen Exemplar gleichen die Füße den Händen. Die wiederum laufen in je drei langen Fingern mit Krallen statt Fingernägeln am Ende aus. Das ist bei ausnahmslos allen Exemplaren der Fall.

Die weißen Mumien wurden mit Röntgenstrahlen und minimalinvasiven Probenentnahmen untersucht. Einiges davon kann man zum Beispiel dort sehen: https://dieunbestechlichen.com/2018/06/neue-sensationelle-untersuchungsergebnisse-der-nazca-mumien-eingetroffen-teil-1/

Zwar wurde festgestellt, daß die Mumien Skelette enthalten und die Schädel nicht bearbeitet wurden, weder durch sägen noch durch kleben, aber zugleich fehlen die Schädelnähte, die bei den meisten Wirbeltieren vorhanden sind, weil der Schädel normalerweise aus mehreren Knochen zusammenwächst. Außerdem besitzen die weißen Mumien breitere Knochen und weniger Wirbel als Menschen. Daraus folgt übrigens auch, daß es weniger Wirbel als bei irgendeinem Säugetier sind, weil diese Zahl für die gesamte Klasse der Säugetiere gleich ist. Den weißen Mumien fehlt desweiteren ein Bauchnabel. Die Haut unter der weißen Schicht wird meistens als schuppig beschrieben. Den als weiblich identifizierten Exemplaren fehlen Brüste. Die langen Finger enthalten die Knochen für je sechs Fingerglieder statt für drei wie das bei Menschen der Fall wäre. Manche Exemplare haben in der Beckenregion eiförmige Silhouetten auf den Röntgenbildern. In einer neuen Ausgabe der Reihe Terra X wird gezeigt wie so eine Stelle minimalinvasiv untersucht wurde. Dabei ergab sich, daß die Stelle eine Kalkschale wie die eines Vogeleis enthält.

Falls die weißen Mumien echt sind, dann sind das auf keinen Fall Menschen! Das können nichtmal Säugetiere sein.

behauptet wurde, dass diese "langschaedel" menschliche DNA sowie "andere" DNA haetten, die sonst noch nicht aufgetaucht waere.

Mein letzter obiger Link führt auch zu so einer Behauptung am Ende des Artikels. Dieser: https://www.hna.de/welt/experten-sind-sich-sicher-mumien-aus-peru-sind-nicht-menschlich-zr-9073836.html jedoch behauptet, daß es schon mehrere DNA-Untersuchungen an den weißen Mumien gab und sie alle zu verschiedenen Ergebnissen kommen. Wahrscheinlich haben sich Laien daran versucht, eine fachmännisch durchgeführte Wahrscheinlichkeitsberechnung zu verstehen. Oder noch schlimmer eine unfachmännisch durchgeführte.

dann wurde behauptet, solche schaedel seien auch in sibirien gefunden worden.
nach dem szenenwechsel nach sibirien wurden allerdings nur noch monolitbauten und hoehlen mit "zu grossen" knochen gezeigt.

Die weißen Mumien gibt es nur in Peru. Auch aus anderen Gegenden Südamerikas wurden nie welche gezeigt, sondern höchstens behauptet.

bloss so, weils mir duch den kopf zieht: von irgendwo/irgendwas muss die weltweite verehrung langer schaedel herkommen. denn nach detlefs gesetz N° 1 - von nix kommt nix - sollte da irgendeine grundlage fuer die langschaedelei sein.
selbst unsere vaeter und grossvaether wussten noch ganz genau, dass ah Rische langschaedel durchschnittlich intelligenter sind, als os Tische rundkoeppe.

Ja. Ein weiteres Rätsel. Aber die eher reptilienartigen weißen Mumien tragen zur Klärung dieses Rätsels bestenfalls garnichts bei.


tja, und als wir jung waren, hiess es noch, "wir" haetten die Neanderl ausgerottet. oh, pardon, will sagen, die armen kerle waeren ausgestorben.
inzwischen behaupten die DNA schnueffler, wir haetten die nicht erschlagen, sondern totgebummst. (sprich: die meisten von uns europaeern haetten Neanderl ur²-ur²-grossmuetter.)

(aber das haett ich mir schon in der schule denken koennen. wir hatten einen lehrer, dessen brauenwuelste haetten jeden gorilla erschreckt)

Die ausgestorbenen Neandertaler waren lange Zeit ein Rätsel. Heute gibt es dazu zwei plausible Erklärungen.

Die eine ist, daß die Neandertaler in Europa nach der Einwanderung des Modernen Menschen höchstens noch ein Prozent der Bevölkerung ausmachten. Der Neandertaler wurde quasi umvolkt und dann wegverdünnt. Daher die Spuren in unseren Genen.

Die andere fußt darauf, daß man an den Lagern der Neandertaler nie die Überreste von Meeresgetier gefunden hat. Als die Eiszeit die Beutetiere dezimierte, kam ausschließlich der Homo sapiens sapiens auf die Idee, sich Beute aus dem Meer zu holen. Den Neandertalern erschien das gerade wegen ihres größeren Gehirns als verrückt und viel zu gefährlich. So kam es, daß ausschließlich der Homo sapiens sapiens die Eiszeit überlebte.

pferde? wozu? unsere vorfahren sind mit ziegen, hunden, eseln und kuehen gefahren, weil pferde zu teuer waren.

Nun ja, es erscheint mir halt nicht logisch, daß Leute, die Pferde erst durch die Spanier kennenlernten, zuvor schon andere europäische Nutzviecher gekannt haben sollen.

sogar Thor hatte boecke vorgespannt!

Freyja hatte Norwegische Waldkatzen vorgespannt. Das heißt aber nicht, daß das in der Realität funktionieren würde. Heimdall hatte neun Mütter, aber schon eine einfache Leihmutterschaft ist in Deutschland verboten. Die Eizellenspende auch.

heute sieht man in suedamerika auf stellen Lamas vor karren.
und Lamas, die vierbeinigen, die spucken, nicht betteln, hatten die quetschuas schon bevor sie mit den Inka beglueckt wurden.

Ach so. Vierbeinige Lamas gibt es in Deutschland inzwischen auch. Hierzulande werden sie niemals vor Karren gespannt. Hierzulande halten sie nur das Gras kurz oder werden auf kurzen Wanderungen mitgenommen. Quasi ein Streichelzoo mit Auslauf. Wirklich nützlich schienen mir Lamas daher nicht zu sein.

Zwar wußte ich schon, daß Lamas von den Incas als Lasttiere gezüchtet worden sein sollen, aber halt auch, daß Lamas eine maximale Traglast von zwanzig Kilogramm vertragen. Sie könnten also schon unter einem deutschem Schulranzen zusammenbrechen.

Aber vielleicht ist es wie bei Pferden. Man verwendet andere Pferderassen, um Karren zu ziehen, als die, die man zum tragen von Lasten und Reitern verwendet. Sollte das so sein, dann nehme ich natürlich alles zurück und behaupte das Gegenteil: Daß die Incas das Rad nicht verwendet hätten, ist nur eine eurozentrische Verunglimpfung. Warum auch sonst sollte man Straßen pflastern? Mensch und Tier tun sich auf weicherem Boden schließlich viel leichter! Auf Asphalt, Beton und Pflastersteinen brauchen Pferde (und Esel und sicher noch einige Tiere mehr) Hufeisen, die man ihnen annageln muß.

Noch eine Möglichkeit: Die Incas übernahmen die Straßen von einer älteren Kultur ( http://www.indianer-welt.de/sued/inka/inka-strassen.htm ) und erweiterten dieses Straßennetz. Zusammen mit den Straßen übernahmen sie das Rad. Das von den Incas erweiterte Straßennetz enthält jedoch auch reichlich Treppen und Engstellen und andere Hindernisse. Dadurch wurde das Rad unpraktisch und deshalb von den Incas aufgegeben.

Ich spekulierte darüber im Eröffnungsbeitrag, weil auch die Chinesen ihre erste Marssonde auf die Reise geschickt haben.


jo, das ist natuerlich genau so schwerwiegend, wie die germanen, die sich als roemische hilfstruppen roemische kriegskunst aneigneten.
Herrmann heeßt er, der Arminius.

Ähm, ja. Erstmal nur eine Kontaminierung. Hier stellt sich die Frage: Hätten wir ohne den Arminius je eine Kultur und Zivilisation gehabt?

Da ging ich noch davon aus, daß eine Zivilisation turnusgemäß endet. Daher wäre das völlige Ende der Zivilisation die Alternative gewesen.

Weil der Theorie nach eine Zivilisation jedoch Jahrhunderte, Jahrtausende oder auch ewig bestehen bleiben kann, bezweifle ich nun, daß die Zivilisationen unabhängig voneinander sind. Vielleicht gibt es nur eine Zivilisation, die durch die verschiedenen Kulturen immer mal wieder einen neuen Impuls bekommt.


DAS iss ja der hammer! ein ganz kontraerer denkansatz!
ich habe gerade das bild des Spenglerschen sarges vor augen, der durch rotation des insassen soo stark vibriert, dass man das komplett an die stromversorgung anschliessen kann. alternative energie!
heureka! eine neue energieform!
man ruft ueber dem grab von Adam Riese "zwei mal zwei ist sieben!" - WRRRRRRRRT - steckt zwei draehte in die erde und schon hat man gratis strassenbeleuchtung...
tschulligung, ernst bleiben ist manchmal sooo langweilig.

Ernst sagt dazu, mir wollen die unterschiede in den schwerpunkten der verschiedenen kulturen als zu gross vorkommen, um anzunehmen, das sei alles vom selben Garn gesponnen.

Mir nicht. Es gibt zwar einige Unterschiede zwischen den Kulturen, aber mir erscheinen die Unterschiede, die man innerhalb ein und derselben Kultur antrifft, als sehr viel größer. Am allergrößten scheint mir der Unterschied zwischen Stadtbevölkerung und Landbevölkerung zu sein.

In Sachen Zivilisation stelle ich dagegen fest, daß es einige Innovationen gibt, die niemals aufgegeben wurden. So wurde zum Beispiel der domestizierte Hund von einer Kultur an die nächste weitergereicht.

Zeitliche Abfolge: Erst finden manche Leute Fossilien. Wahrscheinlich seit schon immer. Dann wurde entdeckt, daß der Boden Schichten aufweist. Danach wurde festgestellt, daß zu den verschiedenen Schichten auch verschiedene Fossilien gehören, die man in darüberliegenden Schichten nicht finden kann.


deshalb meine erwaehnung der Beagle. es war Darwin selbst, der an der westkueste suedamerikas fossilien fand, die seinen kindlichen(kulturellen) christenglauben durcheinander brachten.

Diese Befundlage haben dann Kreationisten allen Ernstes so interpretiert, daß Gott die gesamte Tierwelt und die Pflanzenwelt von Zeit zu Zeit neu erschafft. Dem halten Anhänger der Evolution seitdem entgegen, daß der Schöpfer des gesamten Universums wohl kaum den Hofnarren für einige Idioten spielen wird. Stattdessen wird ein allwissender und weiser Gott, der eine sich verändernde Umwelt erschafft, Tiere und Pflanzen gleich auf eine Weise erschaffen, die es ihnen erlaubt, sich an die veränderliche Umwelt anzupassen. Sodann gingen ausschließlich die Anhänger der Evolution daran mittels Experimenten zu überprüfen, welche der beiden Theorien richtig ist. Noch nie hat ein Experiment zum direkten Eingreifen Gottes geführt. Auch Experimente außerhalb der Biologie konnten das noch nie bewirken. Für faustische Menschen darf das gerne zu weiteren Interpretationen führen.


das eben ist das problem des ueberganges von kultur zu zivilisation.
die kreationisten versuchten die kulturelle ordnung aufrecht zu halten.
die evolutionisten sagten, die gefundenen fakten passen nicht in die herrschende meinung, also muss die meinung geaendert werden.

ein herrliches dilemma. kultur brinkt denker hervor. denken zerstoert die kultur.

Trotzdem gibt es noch Kreationisten und die melden sich nun langsam hier im Forum zu Wort.

Gruß,
Shiro


Gesamter Strang: