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Mammon (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Taurec ⌂, München, Freitag, 10.08.2018, 17:28 (vor 2086 Tagen) @ Ranma (らんま) (4830 Aufrufe)

Hallo!

spirituëlle[n] Teil der Welt, bei welchem es sich um die Wahrheit im Sinne der Heiligen Schrift handelt.

Das will ich vehement bezweifeln, da es sich bei der "heiligen Schrift" ebenfalls nur um Menschenwerk handelt, das (unter viel Märchen und Mythologie) den Stand der Erkenntnis einer bestimmten Kultur enthält, die uns zudem in wesentlichen Teilen fremd bleibt.
Nicht zuletzt ist die Bibel, für uns relevant vor allem das Neue Testament, erheblich zusammengestutzt worden. Das Modell einer spirituellen Welt, die allein darauf auf aufbaut, ist einseitig und in letzter Konsequenz irreführend.
Kann es sein, daß, nachdem ich Dich des Dogmatismus' zeihte, Du Dich aus Deinem Grundimpuls heraus diesen noch vehementer zu vertreten gezwungen fühlst? ;-)

Du verstehst das nicht, aber möchtest mich über die Versprechen des Teufels belehren? Das ist arrogant!

Es geht (in diesem Disput u. a.) um die Verwendung der Materie für Geistiges (als "karmischer Auftrag") oder ihre Anhäufung als reiner Selbstzweck.
Der Gegensatz zwischen Gold und Geld war von mir nur auf Mephistos Fiatgeldtrick bezogen, der ja pars pro toto für viel größere Fallstricke steht, die auch die Verlockungen des Goldes miteinbegreifen.

Die Heilige Schrift möchte

Ein Buch hat überhaupt nichts zu wollen.

In allen anderen Bibelübersetzungen steht Mammon, weil das nunmal kein Synonym für Geld2 ist.

Das hätte man übrigens auch dann schon gewußt, wenn man meinen Beitrag gelesen hätte bevor man ihn beantwortet, denn dann hätte man Matthäus 6, 24 wenigstens mal durch mein Zitat kennengelernt. Eigentlich ein vielzitierter Spruch, was ihn als eine der grundlegendsten Erkenntnisse unserer Kultur ausweist. Matthäus bezeichnet Mammon ganz klar als einen Herrn (nämlich den der materiëllen Welt, weil der der andere erwähnte Herr, Gott, der Herr der geistigen Welt ist).

In der aramäischen Urbedeutung scheint מָמוֹן mamon offenbar schlicht "Vermögen", "Besitz" und dergleichen (also auch Geld) gewesen zu sein, was ich natürlich schon vor meiner letzten Antwort recherchiert hatte. Ich bin ja nicht völlig bescheuert. ;-)
Die "Herren" in der Aussage sind rein figurativ gemeint, weil zwei widersprechenden Zielen zu dienen ein Ding der Unmöglichkeit ist, nachdem die Förderung des einen das andere zwingend schwächt.
Mammon allzu wörtlich interpretierend als "Herrn" aufzufassen und damit widerum den damit im weiteren Sinne verbundenen Teufel als gleichwertig (!), halte ich bei näherer Betrachtung für einen üblen Fehler, der mich in meiner im letzten Beitrag dargelegten Auffassung vielmehr noch bestätigt.

Das ist ganz wichtig:
Mammon ist ein Dämon der Kategorie Höllenfürst!

Nein, natürlich nicht.
Als solcher kommt er z. B. in dem Phantasyfilm Constantine vor, wo er in einer frei erfundenen Höllenbibel der Sohn des Teufels ist, und noch in einigen anderen, älteren literarischen Schöpfungen. In diesen ist er der personifizierte Reichtum, der im übrigen aber ebenso fiktiv ist wie der Antichrist oder wie, als ganz anderes Beispiel, die Justitia als personifizierte Gerechtigkeit.

Als solcher ist er immer ungerecht!

Es gibt keine gerechten Dämonen! Wenn sie gerecht wären, dann wären sie schließlich keine Dämonen.

Mammon ist immer ungerecht. Obwohl du das nicht verstanden hast, möchtest du mich belehren.3 Das ist arrogant!

Was Du offenbar an Deinem eigenen Beitrag nicht verstanden hast, ist folgendes: Indem Du den Mammon zu einem Dämon erklärst, wechselst Du unter Beibehaltung des Etiketts "Mammon" seinen Inhalt. Nun geht es nicht mehr um Materie, sondern ein Wesen aus der jenseitigen/geistigen Welt.
Materieller Reichtum kann gerecht (redlich) oder ungerecht (betrügerisch) erworben werden, wobei letzteres in dem Gleichnis der Fall ist. Natürlich sind externe Dinge nicht an sich schlecht, sondern die Verwendung durch den Menschen und des Menschen Zwecke sind es. Darum geht es doch. Das verschleierst Du und verkomplizierst es unnötig durch die (auf allzu wörtlicher Deutung basierende) Postulierung eines dubiosen Dämonen, der dazu überhaupt nichts beiträgt.

Wären sich alle Menschen immer sicher, daß sie gut sind, warum fordern dann manche Sicherheitsverwahrung für sich selbst?

Wie kommst Du denn auf den schrägen Trichter, daß ich behauptet hätte, alle Menschen hielten sich immer für gut?

Du antwortest offenbar, wie oftmals, nicht auf mich (Taurec), sondern auf externalisierte Geistesinhalte Ranmas, die Du auf mich als bloße Projektionsfläche überträgst.
Ist das eine im Wachbewußtsein chronifizierte Folge des Schlafmangels, nachdem man sich im Traum ebenfalls seine eigenen Geistesinhalte vorspiegelt? Oder ist diese Art des Selbstgesprächs Auswuchs der hermeneutischen Spirale des ständigen Sich-selbst-Widerlegens? ;-)
Vielleicht sollte ich Dich weiter mit Dir selbst unterhalten lassen, statt hier herumzuhampeln.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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