Geht mir eigentlich nicht anders (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Ranma (らんま), Sonntag, 12.08.2018, 19:22 (vor 2077 Tagen) @ Luzifer (4647 Aufrufe)

Hallo!

Reichtum ist echt nicht so wichtig, er ist immer auch eine Art Verführung, was aber nicht heißt, dass der von Vielen nicht auch für wirklich edle Zwecke eingesetzt wird.

Wird er nicht. Falls du die Wohltätigkeitsorganisationen meinst, die hin und wieder von reichen Leuten unterstützt werden, dann sollte klar sein, daß die reichen Leute jene nur unterstützen, um ihren eigenen Ruf zu verbessern. Wenn ihnen der Reichtum nämlich von anderen mächtigen Leuten nicht gegönnt würde, dann wären sie den schnell los.

Ja es ist wahr, es ist unsere Welt illusorisch, allerdings wirklich nur aus der absoluten, der göttlichen Perspektive. Wenn du das mit einem Traum vergleichst und Gott erträumt sich die Welt - und einen besseren Metapher dafür habe ich auch nicht gefunden bisher - dann ja, aus seiner Perspektive.

So erklärt der Hinduismus die Welt. Es ist keineswegs so, daß man den Vorrang des Spirituëllen vor dem Materiëllem nur dem Neuen Testament entnehmen könnte.

Normalerweise durchströmt der Geist jede Faser des Körpers und belebt ihn im eigentlichen Sinne des Wortes. Das Materielle verleiht dem Geistigen eine Art von Trägheit, hier schlagen Entscheidungen nicht sofort durch, hier "ändert" sich dein Aussehen nicht sofort, sobald du dich charakterlich veränderst. Hier kannst du ungeniert lügen und Dinge im Verborgenen tun. Dafür hängt sich das Materielle halt auch wie Blei an das Geistige an, es ist selber erstarrtes Geistiges einer anderen Ebene.

Versteinerter Geist sozusagen.

Und natürlich ist, da ja im Urgrund alles auf der geistigen Ebene zusammenhängt, eine Einflussnahme des Geistigen zum Beispiel von Menschen (Das ist Magie unter anderem) auch auf das Materielle möglich, was einen Eindruck des Illusorischen erweckt, allerdings: Wenn ein Ziegelstein herabsaust und auf meinen Fuß fällt, dann bin ich mich absolut sicher, wie real diese Welt gemeint ist, dh. alles was hier geschieht hat unmittelbare Folgen für uns, bei einer Illusion wäre das nicht der Fall.

Das ergeht mir selbst nicht anders. Sogar alte und längst verheilte Verletzungen (und davon habe ich einige) sind auf Röntgenbildern sichtbar. Offenbar bleibt jeglicher Einfluß durch die Materie irgendwie bestehen. Für Krankheiten und Verletzungen des physischen Körpers braucht man materiëlle Hilfsmittel und Heilverfahren und trotzdem heilt nichts völlig aus. Da fragt man sich wie das sein kann und ob das nicht die Theorie vom Primat des Geistes widerlegt.

Ich stelle mir das so vor: Nach einer sehr langen Entwicklung, die uns endlos vorkommen kann, macht es plötzlich Klick und man erkennt, wie man die Materie durch den Geist beherrschen kann. So ähnlich wie radfahren lernen. Nur nicht so schnell möglich. Der Guru Sai Baba demonstriert eine weit fortgeschrittene Entwicklung durch Materialisationen. Meistens materialisiert er nur Asche. Das ist trotzdem schon eine Beherrschung der Materie durch den Geist. Es sei denn, der bekannte Guru wäre ein Betrüger, aber bisher wurde er zumindest nicht als solcher überführt.

Magie ist eine Abkürzung auf diesem Weg der Entwicklung, was die Magie jedoch nicht automatisch zu einer guten Idee macht. Wie andere schon feststellten, habe ich viel Wissen aus Büchern. Ab und zu probiere ich etwas aus. Falls es klappt, ist es gut. Falls es nicht klappt, dann freut sich der Wissenschaftler in mir, weil Wissenschaftler am meisten aus Fehlschlägen lernen. Meistens klappt es nicht, also muß ich den langen Weg der Entwicklung gehen und kann die Fehlschläge als Teil dieses Weges betrachten.

Erst das vortastende Durchdringen dieser Zusammenhänge (keiner hier kann mehr als dies ansatzweise zu versuchen, die Dinge sind in Wahrheit unergründlich, kein Bild machen ein echt guter Rat) ermöglicht eine irgendwie geartete eigene Einflussnahme. Was ihr so besprochen habt mit den Sigillen und dem anderem Zeug sind "geliehene" Mittel, die immer ihren Preis haben werden.

Das ist vermutlich so. Aber es wirft eine alte Frage erneut auf: Wenn man Magie nicht praktizieren soll, wozu gibt es diese Möglichkeit dann? Es wäre doch völlig schwachsinnig, wenn etwas für den Menschen erschaffen würde und der es dann nicht benutzen dürfte?

In der Fernsehserie The Magicians wird es exemplarisch ausgedrückt, indem ein Magie-Professor sagt: „Magie ist nicht dazu da, um Probleme zu lösen!“ [Anmerkung: Das ist nicht originell, sondern wurde schon oft festgestellt.] Worauf ein Schüler (die Hauptfigur der Serie) fragt: „Wofür denn dann?“ Natürlich probiert er aus, mittels Magie Probleme zu lösen. Die Frage wurde nämlich noch nie (auch in der Fernsehserie nicht) beantwortet. Jedenfalls nicht anders als durch den Versuch, mittels Magie Probleme zu lösen.

Gruß,
Ranma


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