Menschliche Wahrnehmung (Freie Themen)

Sarah, Donnerstag, 06.10.2022, 18:14 (vor 568 Tagen) @ detlef (2041 Aufrufe)

Hallo,

mein letzter hund hat am liebsten mit gelben baellen gespielt. blaue wurden ignoriert. aber ich bezweifel, dass er ein konzept von "gelb mmm, blau baeh" hatte.

Hm, ich hab vor ein paar Tagen ein Video gesehen, wo 2 Raben farbige Ringe auf die farbigen Stangen gesteckt haben. So wie Kleinkinder das tun.

zurueck zur ampel: du siehst oben immer ein nicht besonders helles, aber doch aufdringliches leuchten.
in der mitte siehst du immer ein helles, warmes leuchten.
unten ein auch helles, aber nicht so warmes licht.

damit kannst du so lange gut leben, bis du jemandem sagen willst, bei welcher farbe er anhalten muss. dazu braucht es konventionen/konzepte. 1. dass die unterschiedlichen lichttoene farben genannt werden. 2. wie man welchen ton gemeinsam benennen will.
dass der eine teddy heller ist, als der andere, sieht jedes kleinkind. dass der eine ein graues fell, der andere ein braunes hat, muss die mutter dem kind beibringen.
damit will ich sagen, dass "konzepte" durch umwelt anerzogenes wissen sind. (dementsprechend nicht primaer sein koennen)

Ja, eh.


Ist es nicht umgekehrt? Konzepte benötigen wir zuerst und sie färben darauf ab, was und wie wir wahrnehmen?


jein. ja, in soweit, dass konzepte (vorurteile), wenn sie einmal installiert sind, dazu tendieren, unsere wahrnehmungen wertend zu veraendern.
nein, in der hinsicht, dass ein kleinkind farben sehen, erkennen, auseinanderhalten und traeumen kann, bevor es die farbkonzepte kennt.

Ja, aber die Menschheit vererbt vermutlich inzwischen manches.
Also, vielleicht schaltet sich ja noch jemand der Diskussion zu, ich bin halt auch auf dem Weg ...


Und was bedeutet "real"? Real ist doch für uns immer nur ein Konzept, eine Idee im Verstand. Mehr ist es nicht, oder? Eine Ampel existiert nur als Konzept in unserem Verstand, Farben ebenso. Können die Ampel und die Farben also außerhalb unseres Verstandes existieren, wenn es doch nur der Verstand ist, der sich ein Konzept gemacht hat?


fahr mal mit nem fahrrad gegen einen ampelpfosten. dann koennte es dir auffallen, dass die ampel nicht ein produkt deines verstandes ist, sondern ein unabhaengig von dir existierender gegenstand, der fuer die aussenseite deines kopfes schmerzhafter ist, als der darauf folgende lernprozess deines verstandes.
ernsthafter... wenn es unabhaengig von einem selbst dinge gibt, kann der eigene verstand dazu gebracht werden, diese zu erkennen, einzuordnen und in konzepte zu entwickeln.
wenn es keine anderen dinge gibt, gibt es auch keine anregungen fuer den verstand. der muesste dann mangels anregungen quasi im leerlauf oder ganz inaktiv sein.

ueber diese themen denken wir in diesen foren aus gegebenem anlass schon seit fast zwei jahrzehnten nach.
ich zumindest steh da fast noch auf dem selben stand wie am anfang.

unsere welt, unser universum zeigt uns immer wieder dass es heisst: von nix kommt nix.
wenn also alles nur in deinem verstand ablaeuft (oder aus diesem erzeugt wird), dann gibt es weder dies forum, noch mich, noch diesen text. - alles nur selbstbefummelei deines verstandes. selbst die existenz deines koerpers musst du dann ja in zweifel stellen. der koennte ja auch nur ein konzept deines verstandes sein.

Ja, stimmt.

gruss,d

ps: eins muss ich noch loswerden:
unfreiwillige seher sehen mal dies, mal das, mal angenehm, mal nicht.
leute, die sich aktiv um "nachrichten" von "irgendwo" bemuehen, haben oefter "passender" scheinendes, weil sie ihre konzepte, ihre persoenlichkeit in den prozess einbringen. ("ich will sehen, dass ich...")

Kann gut sein!

Lg,
Sarah


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