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Charakter und Milieu (Freie Themen)

Fenrizwolf, Samstag, 24.09.2022, 07:05 (vor 579 Tagen) @ Josefus (2627 Aufrufe)

Hallo!

Als Kind des kalten Krieges bin ich sicherlich nicht mit einem allzu positiven Rußlandbild aufgewachsen. In den Nachrichten sprach man von deutsch-deutschen Beziehungen, und im kalten Moskau wurde von Greisen mit Schirmmütze über Gedeih und Verderb über ein Land entschieden, daß mir damals Fremd war, aber schließlich teils deutscher geblieben ist als die Bundesrepublik.

Das Wettrüsten und den Kampf zwischen Planwirtschaft und Kapitalismus hat der Warschauer Pakt schließlich gegen die glorreichen vereinigten Staaten und seine treuen Verbündeten verloren.

Der Osten renaturierte zu seiner natürlichen ethnischen Diversität, während gleichzeitig in der westlichen Welt schon an der Demontage der Nationen gearbeitet wurde.

Geld, Reichtum und Erfolg konnten kaum höherer, schnellerer oder weiterer genug sein, während das soziale Gefüge der europäischen Staaten ausgehöhlt und zersetzt wurde.

Insbesondere die Perfidie, daß aus anatolischen Gastarbeitern (während Italiener und Griechen längst wieder gegangen waren) plötzlich Staatsbürger wurden, ist auf Nachdruck der USA geschehen.

Findige westliche Geschäftsleute benannten ihren Wodka sogar nach einem russischem Alkoholiker, weil dieser tragische Clown durch westliche Propaganda einen hohen Grad der Akzeptanz genoß.

Überhaupt war klar, wer böse ist und wer da glänzt. Spätestens mit der Verkleisterung der Hirne durch das Privatfernsehen waren US-amerikanische Fernsehserien omnipräsent.

Mögen unsere Altvorderen oft die Kreativität in der Namenswahl ihrer Nachkommen haben vermissen lassen, ist bei Betrachtung der Wände im Kreißsaal heute kristallklar, wessen Geistes Kind die Eltern gemacht worden sind.

Während der Westen fröhliche Urständ feierte, und sich ganz nach in piratenmanier nach dem Wort der Bibel die Welt Untertan machte, war die Not im Osten groß.

Noch während findige, westliche Geschäftsleute über russische Alkoholiker herfielen, entstand spiegelbildlich im Westen eine neue Sowjetunion – die EU.

Kommissare, die niemand gewählt hat, diktieren bis ins Kleinste was konform genug ist, oder ab welchem Freiheitswunsch das Kindeswohl gefährdet ist.

Ein süßer Kleister der behüteten Konformität benetzt alle Gehirne, die nicht durch Schmerz oder angeborene Nonkonformität im Notaus sind, und infiltriert sie mit genozidialen Zeitbomben.

Spätestens seit dem fahrlässigen Unglücksfall von Hiroshima geht der Trend aber wohl heute eindeutig zur Zweitbombe.
Ich finde, man sollte beherzigt den Sicherheitsbestrebungen US-amerikanischer Aeronautik zuarbeiten, wenn zufällig passierende Flugzeuge ihre Atombomben verlieren.

Wenn ich zur S(k)lavenarbeit fahre, verliere ich auch manchmal einen Auspuff oder einen Spoiler, und wenn ich es exxxtra eilig habe, sogar manchmal etwas Verstand und Außenspiegel; aber mir ist noch nie eine Atombombe zufällig beim Überholen auf regennasser Fahrbahn entglitten.

Das Herz Rußlands ist europäisch, doch durch Expeditionen, bei denen es sich mit Schieß und Peng zahlreiche Nomadenvölker Asiens unter den Nagel riß, hatte es sich schon damals überdehnt, in der Form, daß eine Zentralregierung bei dieser irrwitzigen Landmasse und Vielzahl an Ethnien kaum bis in den letzten Winkel hineinwirken kann.

Unter dem Druck seiner westlichen, kontinentalen Widersacher war es als Kollos auf Spinnenbeinen, als infrastrukturell rückständiger Agrarstaat, wohl kaum fähig zu einer bürokratischen Verwaltung preußischer Effizienz, die einem Donnerhall gleich, selbst den Ungehörigsten noch nachts um halb drei fehlerfrei alles exerzieren läßt, was ihm von Steißbeintrommlern einst repetitiv eingeschädelt wurde.

Die Sowjetunion konnte im zweiten Weltkrieg auch nur bestehen, weil das Hinterland mit seinem unerschöpflichen Reservoir an Raum und Personal einen eigenen Kosmos an ausbeutbaren Ressourcen darbot.

Auch wenn mir das Konstrukt dieser multikulturellen russischen Föderation nicht gefällt, wird wohl wiederholt seine gewaltige Ausdehnung alle seine Gegner erschöpfen und wie ein schwarzes, bzw. weißes Loch verschlingen, sofern eine funktionale Zentralgewalt federführend ist.

Und ich habe keinen Zweifel daran, daß eben das der Fall ist.

Die Botschaften, die uns als Regierungsbotschaften seitens der russischen Führung erreichen sind so klar und präzise, daß man klar erkennt: diese Leute wissen, was die Stunde geschlagen hat, und handeln äußerst besonnen und defensiv.
Die Westpropaganda, die hier über den Äther die Luft zum Stinken bringt, ist altbekannt und ekelhaft.
Die Völker dieser Welt sind in ihre Umgebung geboren und werden darin. Einst war der nahe Osten der Nabel der Welt, weil er Schnittstelle des Handels war, mal war dieses gigantomanische Piratennest in Vinland, mal war es das geistreichste Volk in Zentraleuropa.

Sag‘ mir wen Du ißt, und ich sage Dir, wer Du bist.

(Ja, da lacht der Muselmane – hihi- Schweinebacke!)

Je länger der weiße Adler den Grauwolf ummantelt, desto kärger wird die Zukunft.

Gute Nacht, Lummerland
Fenrizwolf


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