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1920 - 1120 = 800 (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Montag, 07.09.2015, 09:22 (vor 3155 Tagen) @ JohnDoe78 (6636 Aufrufe)

Hallo!

Unklar, ob es in diesem Faden bereits erwähnt wurde.

Daß das Lindelied von 1850 stamme ist eine Lüge Conrad Adlmaiers, offenbar um die eigentliche Herkunft zu verschleiern.

Adlmaier behauptet, das Lied von einer Familie bekommen zu haben, in deren Besitz es sich seit Generationen befunden habe. Seine unvollständige Veröffentlichung hat er später, angeblich durch eine weitere Leserzuschrift, vervollständigt. Für die Existenz dieser Zuschriften gibt es natürlich keinen Beweis.

Tatsächlich wurde das Lied 1920 von Martin Hingerl verfaßt, was wir bis vor ein paar Jahren gar nicht wußten. Natürlich sind alle Prophezeiungsbücher, die etwas anderes behaupten, veraltet.
Original befindet sich in der Quellensammlung.

Die ersten beiden Verse deute ich also so, dass der durch die Kaiserweihe gesetzte Eckstein weiter eine tragende Rolle für die deutsche Monarchie in Deutschlands Zukunft spielen soll. Darauf soll weiter aufgebaut werden, genauso wie es die vergangenen 1000 Jahre gemacht wurde. Die Monarchie soll also weiter bestehen.
Das beschreibt die gegenwärtige Situation des Verfassers. Über 1850 hinaus bestand die Monarchie weiter, auch wenn man durch die Einführung des Dreiklassenwahlrechts im Januar 1850 einen ersten Schritt in Richtung konstitutioneller Monarchie oder auch Demokatie machte.

1850 kannst Du, wie gesagt, vergessen.

Mit 1920 als Entstehungsjahr ist der Vers leicht zu lösen.

Inkrafttreten des Versailler Knebelvertrages 1920 minus 160 mal 7 (1120) ist gleich 800, das Krönungsjahr Karls des Großen.

Daß das Lindelied in wesentlichen Teilen auf dem Zeitgenossen Konzionator fußt, hat bereits Wilhelm Ettelt 1994 erkannt. Man hätte sich halt nur mal von der naiven Leichtgläubigkeit lösen und der Sache auf den Grund gehen müssen, dann wären wir schon seit 20 Jahren weiter.

Die ersten beiden Verse beklagen also keinesfalls den Fall der Monarchie, wohl aber den Wunsch der Fortführung. Trotz des Fortbestands der Monarchie wünscht der Verfasser sich diese.

Aus Sicht von 1920 gerade wegen des Untergangs der Monarchie wünscht er sich diese wieder herbei.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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