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Informsein und europäisches Reich (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 03.09.2015, 11:15 (vor 3151 Tagen) @ rauhnacht (6842 Aufrufe)

Hallo!

Aber klar ginge das. Über das "Souverän" redet niemand, da einfach angenommen wird, dass in einem Land DAS passiert, was das "Souverän" also in demokratisch oder auch keineswegs demokratischen Zeiten irgendwie ALLES SO entscheidet.War noch nie anders. Deswegen wird ja auch gern so daher geschwätzt IHR wollt das doch so oder bei uns gerne; DIE sind doch so und darum......
Ich vermute, das ist der Grund, warum ich mich stets vor "nationalem" hüte. Dies nationale ist seit laaanger Zeit völlig zerrissen und es erscheint mir reichlich unsinnig eigene Grenzen dazu zu ziehen im GLAUBEN, diesen würden je genügend teilen um tatsächlich als national zu gelten.Nationales gibt es nur noch in Ideologien, schon lange Zeit und jedwedes zwanghafte Aufkeimen dessen als SCHULDZUWEISZUNG ------wie auch als HOFFNUNGSTRÄGER ist zwar menschlich, wird aber benutzt.

Wie so oft sind die Relationen im Vergleich zu einem gesunden Zustand völlig verschoben und es reicht nicht, Schlagworte wie "Souveränität" in den Ring zu werfen.

Ein gesundes Volk ist ständisch strukturiert: Adel, Priesterum, Bürger, Zünfte, Ritter usw. Als organische Einheit und Teil einer Kultur handelt es eben so, wie es seiner Natur entspricht - und jeder innerhalb des Ganzen an seinem Platz ebenso.
Da hätte niemand nach "Souveränität des Volkes" gefragt. Der Souverän war der Landesfürst, selbst Teil des Volkes. Durch ihn beherrschte das Volk sich selbst mittels des Teils (des Organs) seiner selbst, der dafür geschaffen war.

Insofern ist die Souveränitätsfrage, die ich aufgeworfen habe, falsch gestellt. Damit verbindet sich viel mehr als nur staatliche Souveränität. Das ganze Leben muß auf einer Grundlage stehen, in der die einzelnen Teile sich entwickeln und organisch zusammenwirken, eigenstänig lebensfähig.

Nationalismus ist bereits ein Zeichen des Verfalls. Man ahnt einen Verlust, ein Schwachwerden und versucht es mit Äußerlichkeiten und Bekundungen zu stabilisieren. Daß sich die formlose Masse in Ermangelung innerer Verfassung eine äußere Verfassung mit "ewigen Rechten" gibt, ist das Signum des Verfalls. Daher würde eine "souveräne" BRD, ein "souveränes" Frankreich, gar ein "souveränes" Europa nicht nützen, wenn nicht zugleich die ganze Gesellschaft ein neues geistiges Fundament bekäme.

Wohlgemerkt sitzen ja auch andere Staaten in Europa, die weder so wenig "souverän" wie Deutschland sind, noch diesselbe Regierung haben, in ganz ähnlicher Misere. Deutschland ist lediglich mal wieder der Streber in der ersten Reihe.

Was ist oben schrieb, gilt nicht nur für Deutschland, sondern das ganze Abendland.
Der Aussage, an der europäischen Union sei nichts gutes, fehlt ein Gedanke, den ich gestern Nachmittag ausgelassen habe: Europa als Ganzes muß wieder auf die Beine gestellt werden, wobei Nabelschau wenig nützlich ist. Sowohl die Zeiten, als große Dynastien um die Vorherrschaft kämpften, als auch die dem Verfallsstadium angehörenden Nationalkriege, sind vorbei. Alles strebt der Vereinigung zu. So war es in allen Zivilisationen. Die europäische Union ist aber ein Projekt des reinen Materialismus. Ihr liegt ein Weltbild zugrunde, das die seelisch-geistigen Grundlagen des Lebens negiert. Metaphysische Qualitäten gibt es darin nicht, statt dessen mit Sinnen begreifbares, meßbares, quantifizierbares. Der Mensch ist Masse. Dem entspricht das Denken in Geldbegriffen (Preis statt "Wert") wie auch platte Biologismen, die sich sich in der Fixierung auf körperliche Rassen und Geschlechterdifferenzen äußern (auch in deren Leugnung, bzw. Bestreben ihrer Abschaffung).
Das (zumindest vorstellbare) Gegenbild läuft auf ein Abendland hinaus, in dem Menschen, Völker, Rassen (im Sinne der geistigen Eigenarten der Völker und Bevölkerungsschichten) in ihren Arten und Lebensräumen wahrgenommen werden. Alles und jeder hat seinen Platz. Statt diffuser Vermischung und Auflösung gibt es ein "Völkerkontinuum" ähnlich den Dialektkontinua in Europa mit fließenden Übergängen und scharfer Abgrenzung im inneren (wo es Sprünge gibt) wie nach Außen. Statt Egalität und Nivellierung gibt es Differenzierung und Sortierung. Darüber steht mehr als geistige Klammer, denn als weltlicher Herrscher der Kaiser. Ihm untergeordnet sind Landesfürsten. Die Gesellschaft ist hierarschisch strukturiert (wie ich in diesem Beitrag versucht habe darzulegen).
Dem deutschen Volk dürfte dabei sowohl aufgrund der geographischen Mittellage, als auch seinem Wesen nach, eine Rolle als "zentrale Säule" zukommen, wie Spengler das in "Preußentum und Sozialismus" herausgearbeitet hat: "Der deutsche, genauer preußische Instinkt ist: Die Macht gehört dem Ganzen. Der einzelne dient ihm. Das Ganze ist souverän. Der König ist nur der erste Diener seines Staates (Friedrich der Große). Jeder erhält seinen Platz. Es wird befohlen und gehorcht. Dies ist, seit dem 18. Jahrhundert, autoritativer Sozialismus, dem Wesen nach illiberal und antidemokratisch."
Auf diese Art wäre jeder an seinem ihm gemäßen Platz im Leben, Europa innerlich organisch aufgebaut, nach außen hin einig und in diesem Sinne souverän. Man könnte es als Erneuerung des heiligen römischen Reiches auf gesamteuropäischer Ebene und ohne innere Zwistigkeiten betrachten.

Es fragt sich, ob das ein utopischer Wunschtraum ist (gegenwärtig sieht es fast danach aus) und ob sich dies nicht in den Aussagen über Kaiser, bzw. großen Monarchen nicht doch zumindest andeutungsweise wiederspiegelt, etwa im Lied der Linde:

Deutscher Name, der du littest schwer,
Wieder glänzt um dich die alte Ehr,
Wächst um den verschlung’nen Doppelast,
Dessen Schatten sucht gar mancher Gast.

Dantes und Cervantes’ weicher Laut
Schon dem deutschen Kinde ist vertraut,
Und am Tiber- wie am Ebrostrand
Singt der braune Freund von Herrmanns Land.

"Die Deutschen sind eigentlich schon abgewickelt." Keineswegs, wir spielen wohl leider dieselbe Rolle wie ehedem.

Lies: Die Deutschen sind auch Sicht ihrer Gegner abgewickelt. Hier rührt sich keine nennenswerte Opposition mehr. Die BRD ist auf Linie. Daher auch kein Potential für einen richtigen Bösewicht (der über "Rechte" hinausgeht, die im System eine ähnliche Rolle spielen wie das Krokodil im Kasperltheater).
Problematischerweise ist die Kraft, die den Deutschen innewohnt, zunächst weder gut noch schlecht, sondern ohne Wertung einfach vorhanden und kann zur Zerstörung oder zum Aufbau verwendet werden in Abhängigkeit von der Richtung seiner Führung. Wir waren/sind notwendig und unvermeidlich. Daher war die Einbindung Deutschlands in die transatlantischen und sowjetischen Bündnisse wichtiger als seine völlige Zerschlagung. So wurden wir zu einer zentralen Säule der Fremdbeherrschung Europas, so daß gilt:

Zehr o Magen, zehr von Deutschlands Saft,
Bis mit seiner endet deine Kraft:
Krankt das Herz, siecht ganzer Körper hin, –
Deutschlands Elend ist der Welt Ruin.

Die "Willkommenskultur" ist die Pervertierung des deutschen Gedankens.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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