Ausblick (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

aber, Dienstag, 09.10.2018, 04:29 (vor 2027 Tagen) @ Luzifer (4488 Aufrufe)

Hallo Luzifer,

"und" damit das Ganze nicht so extrem negativ ähmn "finster" stehen bleibt, da
gibt es schon noch was.

Finster und beängstigend, ja. Aber was ist, wenn das die Wahrheit ist? Wenn man nichts von Glauben hält, sondern ausschließlich von Wissen oder zumindest unerklärlicher Gewissheit, muss man sich zwangsläufig auch mit der Möglichkeit auseinandergesetzt haben, dass im ganzen Universum nichts anderes herrscht als "Der Gott des Gemetzels". Das reine Fressen und Gefressenwerden. Oder abgemildert Beißen und Gebissenwerden, Treten und Getretenwerden. Schockt es dich, dass mich das nicht schockt? Ich hab zu viel mit Viechern zu tun gehabt, um nicht zu wissen, wie mitleidlos es in der Natur zugeht. Nicht nur zwischen Raub- und Beutetieren, auch innerhalb der Tiersippen geht es knallhart zu, nur haben die wenigsten Leute die Gelegenheit, das in echt und erkenntnisstiftend zu beobachten. Es herrschen strikte Hierarchien, die fortwährend verteidigt oder neu ausgekämpft werden müssen. Kleine kuschelige Kaninchen sind untereinander gar nicht lieb und flauschig zueinander, sobald eins zu stark oder zu schwach wird. Pferdchen in ihren putzigen Ponyherden ebensowenig. Und Hunde erst. Männliche Tiere bekämpfen sich bis aufs Blut, führen dabei nicht selten Bisskastrationen durch, wenn sie sich (in Einzelfällen) nicht sogar totbeißen. Weibliche Tiere töten sich nicht, unterdrücken einander aber sehr wohl. Und das alles nur um der Rangordnung Willen. Was gehen mir die ganzen naturverklärten Heitidei-Tierestreichel-Ökoschreckschrauben auf den Wecker. Natur ist ja sooooo schöööön. Nö, ein Scheißdreck ist die Natur, und grausam ohne Ende. Aber alles muss ja so natürlich und freilich so vegetarisch wie möglich... weil die lieben netten Tiere. Die haben noch nie gesehen, wie zwei Hasen blutig aneinandergeraten oder wie eine Stute einen Hengst vor den Kopf tritt, dass er tot umfällt. Ich war selber mal 10 Jahre lang Veganerin, aber inzwischen wähle ich bei den Landtagswahlen immer die Vegetarier-Veganer-Partei, und zwar mit dem Kugelschreiber in der einen Hand und der Leberkassemmel in der anderen. :rotfl:

Aber bezüglich der Finsternisse, war da nicht irgendwas mit und das Licht leuchtet in den Finsternissen und die Finsternisse haben es nicht erfasst? Da muss also noch was mehr sein als nur dröge Finsternis. Alleine schon um der Symmmetrie Willen, aber auch weil Joh 1 eines der verehrenswertesten Werke ist, die es gibt.

Wenn man das Gute will muss man es tun, ist erst die eine Seite der Medaille.

Wenn man es tut, wird es das Gute in der Umgebung erwecken, eine recht neue Erfahrung für mich. Ist "ansteckend" und führt zu kooperativem Verhalten, Freundlichkeit und Interesse zaubert den Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Und plötzlich wiederfährt einem Gutes ohne dem ganzen metaphysischen Klimburium, einfach als "natürliche" Reaktion.

Was ich mich dabei immer frage, wie natürlich ist das alles wirklich? Und wieviel von der Güte und Freundlichkeit ist bloß aufgesetzte Maskerade? "Der Gott des Gemetzels" ist übrigens ein Theaterstück, das ich mir just gestern abend angesehen habe. Zwei Elternpaare, deren Blagen sich geprügelt haben, setzen sich zusammen, um sich in frömmelnder Gutmenschenmanier total friedlich und kooperativ über den Konflikt auszusprechen. Jedoch, die Wir-sind-ja-alle-so-zivilisierte-Pazifisten-Stimmung verfliegt bald, ein Wort gibt das andere, die aufgesetzten Masken des freundlichen Interesses fallen gnadenlos und der Gott des Gemetzels wütet in seinem Element. Heraus kommt dabei Situationskomik vom Feinsten. (Es stirbt niemand, es wird nur mit Worten auf gekränkte Egos geschossen, zum Kaputtlachen)

Und wenn eine starke Gemeinschaft das so praktiziert entsteht was, was man als "Paradies" bezeichnen könnte.

Hach ja, Friede Freude Eierkuchen. Örks, das hört sich so lieblich rosa wolkenfluffig wie Zuckerwatte an, dass man Bulimie kriegen möchte. Nein, an sowas glaub ich nicht, ist einfach zu kitschig um wahr zu sein. Das müsste schon ein Kreis sehr besonderer, authentischer, starker Menschen sein. Und dass diese wenigen sich rein "zufällig" zusammenfinden, um im Paradies zu leben, glaub ich erst, wenn ich's sehe.
Die menschliche Realität ist weder Naturgrausamkeit noch Paradies, sondern irgendwas dazwischen. Es ist dem Menschen gegeben, sich mittels Kultur von der unbewussten Natur abzuheben, aber was weiter daraus wird und ob er das "Paradies" erreichen wird, steht in den Sternen. Laut der Jules Verneschen Zeitmaschine wird es eine Aufspaltung in zwei Gattungen geben.

Das wäre der "Aufstieg", von dem die Esoteriker immer träumen, ein Paradies auf Erden, auch das könnte es geben, hängt nur vom freien Willen ihrer Bewohner ab.

Darauf ein Hallelujah. Die meisten Erdenbewohner haben aber nunmal gar keinen eigenen Willen. Und die, die einen haben, sind ja wie du sagst, gar schröcklich und möchten mich zum Frühstück verspeisen. Apropos, welcher von euch pöhsen Technomagiern hat mir eigentlich so unredlich per Astralstromäther diesen üblen Nagualschlag verpasst, so dass ich tagelang auf einem solch unlöblichen Horrortrip war, von dem ich mich erst jetzt grade wieder erhole??? Das war nicht witzig!!!

Gruß
aber


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