Déjà-vus "und" Warnungen (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

rauhnacht, Freitag, 14.09.2018, 19:09 (vor 2049 Tagen) @ und (4773 Aufrufe)
bearbeitet von rauhnacht, Freitag, 14.09.2018, 19:15

Hallo und - (Da hast Du Dir aber einen übel interpretierbaren "und" ungelenk einzufügenden Namen? für Deine Inkarnation zum Hauptthema des Forums einfallen lassen.)

Es gibt aber auch das Gegenteil, nämlich Im-Voraus-Déjà-vus, bei denen man sich daran erinnert, was gleich, also in den nächsten Sekunden passieren wird. Sowas ist mal einem meiner Kinder passiert: Das Kind fuhr mit dem Fahrrad auf redliche Weise zur Schule, hielt sich tunlichst rechts auf der Fahrbahn, zu seiner Rechten eine Reihe parkender Autos, wie so oft. Plötzlich macht ein unlöblicher Vollidiot unerfreulicherweise seine Türe auf der Fahrerseite auf - ungefähr so wie im 7. Sinn in Minute 1:59 gezeigt wird, nur dass der Übeltäter ganz klischeewidrig ein Mann war. Da mein Kind eine hochrühmliche Vollbremsung machte, ist jedoch nichts passiert. Als das wohlerzogene Kind mir von dem Vorfall erzählte, sagte es, es hätte schon kurz zuvor irgendwie gewusst, dass gleich die Autotür aufgeht und dass es nur hierdurch in die Lage versetzt war, eine erfolgreiche Vollbremsung zu vollführen, welche es ansonsten nie hätte zustandebringen können. Dabei muss es sich um maximal 1-2 Sekunden, wenn nicht eher um Sekundenbruchteile des "Vorherwissens, was gleich kommt" gehandelt haben. Ja, das könnte man dann wohl als eine Art Ultrakurzzeitschauung bezeichnen (in Anlehnung an den psychologischen Begriff des Ultrakurzzeitgedächtnisses, welches eine Kapazität von bis zu 2 Sekunden hat.)

Für mich hört sich die Beschreibung eher als "Warnung" an.

Und jetzt halt dich fest - es gibt sogar beides in einem. Also ein Déjà-vu, bei dem man sowohl rückblickend über die letzten paar Sekunden sagt "ah, kenn ich schon" als auch voraussehend über die künftigen 2-3 Sekunden sagen kann "ich weiß genau, was jetzt gleich kommt". Stell dir vor, du würdest einen Filmausschnitt wie diesen erheiternden in- und auswendig kennen, weil du ihn schon 100x gesehen hast. Beim 101. Mal wirst du sicherlich spätestens bei Sekunde 0:03 sagen können "das Gesehene kenn ich schon" und zugleich "ich weiß, was jetzt kommt". Déjà-vus dieser Art sind (bei mir) die längsten und seltensten, dauern etwa 15-20 Sekunden und kamen mir im ganzen bisherigen Leben höchstens 4-5x unter.

Ich würde das herausstechend als "gefühlt eben schon mal erlebt" bezeichnen. Eben nicht,wie ein z.B. kurzer Blick oder inneres Wissen oder Wortwarnungen zur Winzzukunft direkt voraus. Bei Warnungen, Schauungen ist das Gefühl des mir fremden vorherrschend, wie ein Film, Worte anderer, ein Zuruf. UND eben noch nicht erlebt!

, die in Erscheinung tritt, wenn man wegen Übermüdung, Ablenkung oder Schock (Unfallgeschehen) "neben sich steht"


Nein, so ist es nicht. Übermüdung, Ablenkung oder Schock sind (bei mir) niemals Ursache eines Déjà-vus gewesen. Déjà-vus treten stets aus heiterem Himmel während völlig normaler, langweiliger Alltagstätigkeiten auf - ohne jegliche erkennbare Ursache.

Ja.


Ich habe bisher noch nicht herausgefunden, wodurch Déjà-vus verursacht werden, warum die einen Menschen Déjà-vu-Erfahrung haben und die anderen nicht und wie man Déjà-vus willentlich hervorrufen könnte. Es scheint keine erkennbare Ursache, keinen gemeinsamen Nenner zu geben. Auffällig ist jedoch, dass Déjà-vus in der Kindheit und Jugend tendenziell häufiger auftreten als im Erwachsenenalter. Ob der Zusammenhang von Alter und Häufigkeit linear, exponentiell oder logarithmisch ist, habe ich allerdings nicht eruiert. Ich kann jedenfalls für mich nur grob überschlagen: je jünger ich war, umso kürzer waren die Intervalle zwischen den Déjà-vus, manchmal nur Tage, später Wochen, inzwischen sind es Jahre. Warum ich grade jetzt nach langer Zeit mal wieder ein Déjà-vu hatte, dazu habe ich nur Vermutungen.

Ja, ich meine auch, dass dies im allgemeinen bei Kindern und jungen Menschen häufiger auftritt. Witzigerweise kann ich erinnern, das die überaus seltenen De ja-vus meiner letzten Jahre stets irgendwie ulkig waren. Leider weiß ich die Begebenheiten im Detail nicht mehr.Ich weiß aber, dass mich die Komik der "schon gefühlt erlebten" Situation zum Lachen brachte. Im übrigen ist dies Vergessen eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zu Warnungen oder Schauungen. Gewöhnliche zumindest sind so banal alltäglich, dass man sie sich nicht merkt.

Soll heißen, eine Schauung, an die man sich zu beliebigen Zeiten VOR deren Eintreffen erinnern kann, lässt sich nicht so leicht wegerklären wie ein Déjà-vu, bei dem die annähernde Gleichzeitigkeit die Ausrede von falsch verdrahteten Synapsen erlaubt.

Schauungen und Warnungen fehlt das Gefühl des "schon mal erlebt" völlig. Und selbst, wenn dann die Sequenz dessen dann in der Realität eintritt, fühlt sich das kein bisschen so an, als hätte ich das schon erlebt. Eben NICHT so:

Ein Déjà-vu fühlt sich für eine Sequenz von einigen Sekunden so an, als hätte man sein Leben, genau dieses Leben, schon einmal gelebt.

Genau diese Szene, schon einmal gelebt.

- Das erste und wichtigste: es handelt sich immer um völlig, völlig belanglose Alltagssituationen, nichts Weltbewegendes, nichts Katastrophales, aber auch nichts besonders Tolles. Nichts was auch nur irgendwie der Erwähnung wert wäre.Absolut banale Sachen eben.
- Das zweite wichtige Kriterium: ein Déjà-vu findet im vollen Wachzustand statt. Es hat nichts mit Träumen, Trance, Halbschlaf oder Visionen o. ä. zu tun.
- Déjà-vu und Ereignis stehen in einem unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang. Es gibt keinen signifikanten zeitlichen Abstand dazwischen.
- Die Dauer eines Déjà-vus beträgt meist <10 Sekunden, bisweilen bis zu 15 oder 20 Sekunden, aber niemals wesentlich länger.
- Das Eintreten eines Déjà-vus ist weder willentlich hervorrufbar noch verhinderbar.
- Das Déjà-vu einer bestimmten Situation ist nicht reproduzierbar. Jedes Déjà-vu erlebt man genau einmal. Es ist keine Zeitschleife, die sich mehrfach wiederholt.

Das ist freilich alles nur die Auswertung meiner eigenen Erfahrungen. Wer andere Déjà-vu-Erfahrungen gemacht hat, möge sich äußern und widersprechen.

In Deiner Auflistung hast Du eben DEN markanten Punkt des "schon einmal gelebt"Fühlens weg gelassen. Vielleicht wegen des Erlebnisses Deines Sohnes. Ich meine, dies war eine "Warnung". Zudem es sich auch um eine typische Szene für so etwas handelt: "Warnung", Gefahr, Handlung.
Klassische De ja vus beinhalten gar keine Warnung, es ist ja auch läppisch und alltäglich, was passiert. In diesen Szenen erlebt man meines Wissens keine Gefahr oder Unfall ect.

Ich meine, sofern De ja- vus nicht "Schluckaufverschaltungen" im Hirn sind, welche es m.E durchaus gibt und zwar in Mehrzahl, ist solches eines von mehreren Phänomenen zur Wahrnehmungsfähigkeit über Raum und Zeit hinweg. Wenn auch nur über Winzräume und Zeiten.

Viele Grüße
Rauhnacht


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