Erfahrungen aus Tiefenschichten des Selbst? (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Sandstaub, Montag, 10.09.2018, 07:21 (vor 2026 Tagen) @ Taurec (4870 Aufrufe)
bearbeitet von Sandstaub, Montag, 10.09.2018, 07:36

Lieber eFisch, lieber Taurec,

ich sehe das ähnlich wie Taurec.
Allerdings ist auch unser Verstand ein in sich selbst geschlossenes System, das dazu neigt, sich selbst zu verstärken und andere Wahrheiten auszublenden, v.a. wenn sie aus Bereichen des Wahrnehmens stammen, zu denen der Verstand nur im nachhinein analysierend und kategorisierend in Aktion treten kann, in Wirklichkeit jedoch davon keine Ahnung hat. Niemals erlebt der Verstand etwas, niemals hat der Verstand eine kompetente Aussagekraft zum Prozess des Wahrnehmens und zum Ursprung von Wahrnehmungen. Er kann nur DANACH urteilen, beurteilen, abgrenzen, einordnen, .... sich also Gedanken machen. Der Verstand ist ein Meister im Spielen mit Gedanken.

Taurec, könntest du mit 100%iger Sicherheit sagen, dein Standpunkt ist die Wahrheit?
eFisch, könntest du dasselbe von deinem Standpunkt behaupten?

Was ist Wahrheit? Geht es tatsächlich nur um Abgrenzung? Ich, mein Standpunkt. Du, dein Standpunkt?

Warum ist in diesem Forum das Abgrenzen so wichtig? Und noch viel spannender: Warum darf nicht darüber hinaus gegangen werden?

Damit ist nicht die große Harmonie gemeint, die man mir unterstellen könnte zu vermissen, sondern nur eine offenere Haltung, vielleicht eine der Neugier.... für unverständlich erscheinende Standpunkte....

Fragen nähern sich der Wahrheit manchmal mehr an, als Abgrenzungen allein. Es ist auch eine Sache, was man will. Will ich mich positionieren oder möchte ich tiefer schauen, suche ich nach größeren Wahrheiten,....

Ich habe in den letzten Tagen erlebt, wie schwierig es ist, etwas, das aus einer sehr tiefen Seins-Ebene an die Oberfläche drängt, zu fassen zu bekommen. Für tiefe Erfahrungen der Weitung und Öffnung, die oft in einer Art "Verdichtung" erfahren werden, sind alle Worte unzureichend. Das, was manchmal in einigen kurzen Momenten erfahren wird liegt so weit jenseits der im Alltag erlebten Sinneseindrücke, dass es dafür erst mal keine Worte gibt. Tatsächlich verlieren tiefe Erfahrungen auch an Kraft, werden sie in Worte gehoben, einfach weil Worte immer nur eine seichte Beschreibung der erlebten Tiefe sind.... Worte, Gedanken entstehen als Reaktion auf das Erlebte, Erfahrene, Geschaute. Man versucht also etwas , das aus tiefen Seinsschichten auftaucht, in Worte zu bringen und gleichzeitig zu interpretieren. Das geht vermutlich in vielen Fällen schief.....Wichtig wäre die Möglichkeit, herauszufinden, was dran ist an dem, was erfahren wurde. Da kann man dann manchmal jemanden fragen und sich andere Sichtweisen, Standpunkte, Erfahrungswissen,...einholen, oft jedoch nicht. Das Rückfragen halte ich für ganz wichtig, um sich selbst in dem Erlebten besser zurechtfinden zu können. Sind meine Erfahrungen anderen bekannt? Ist es eher Fantasie? Sind es Projektionen von mir? Was ist dran an dem, was ich erfahre, sehe, spüre.....Auch hier wieder: Was möchte man? Sucht man immer tiefer nach Wahrheit, oder versucht man womöglich seine Ängste unter Kontrolle zu halten: z.B. die Angst vor der eigenen Endlichkeit? Die Angst, sich zu irren....


Meine Fragen nun an dich, eFisch:

Wie kommt es, dass du diese von dir beschriebenen Theorien vertrittst? Gefallen sie dir einfach? Wenn ja, was gefällt dir daran? Oder gibt es tiefe persönliche Erfahrungen, die du für dich mittels esoterischer Theorien einzuordnen versuchst, um sie einfach fassen zu können? Was wäre, wenn du deine Erfahrungen nicht in (esoterische) Systeme bringst? Verlieren sie an Bedeutung oder gewinnen sie womöglich an Kraft? Kennst du die Kraft des Nicht-Wissens?

Wenn es persönliche Erfahrungen gibt und du ganz an ihren Ursprung zurückgehen würdest, ohne Theoriegebäude und Interpretationen rundherum, würdest du uns welche davon mitteilen?

Herzliche Grüße :-)


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