zu: Déjà-vu für Anfänger (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Ulrich ⌂, München-Pasing, Samstag, 15.09.2018, 00:50 (vor 2051 Tagen) @ und (4698 Aufrufe)

Hallo und,

habe es immer noch nicht begriffen:

Ah, verstehe, du hattest noch nie ein Déjà-vu.

ah, verstehe, dann nenne ich das künftig anders, um meine Erlebnisse an Dein Verständnis anzupassen.

Danke für Deine ausführliche Antwort. Der Begriff Déjà vu ist offensichtlich "unbrauchbarer" als ich annahm, nicht nur hinsichtlich einer Definition als Abgrenzung zu Ähnlichem, aber Anderem, sondern auch bezüglich der Umstände und Merkmale. Wenn ich Deinen Beitrag, Rauhnachts Beitrag, meine Sicht der Dinge, das etablierte Erklärungsmodel von Neurologen und/oder Psychologen vergleiche, dann ergibt sich für mich keine gemeinsame Schnittmenge:

Bei Deiner ersten Kategorie ("im Nachhinein, aber fast gleichzeitig") sehe ich kein Kriterium, tatsächliche Gedächtnis-Täuschungen, Illusionen, auszuschließen.
Der zweiten Kategorie ("irgendwie gewusst") fehlt der "ablaufende Film" Deiner dritten Kategorie und gegenüber der ersten Kategorie unterscheidet sie sich durch "veränderten" Ablauf, womit "als-ob-schon-erlebt" also nicht zutrifft.
Deine "Und-jetzt-halt-dich-fest"-Kategorie ("Also ein Déjà-vu, bei dem man sowohl rückblickend über die letzten paar Sekunden sagt "ah, kenn ich schon" als auch voraussehend über die künftigen 2-3 Sekunden sagen kann "ich weiß genau, was jetzt gleich kommt".") ist die Variante, die ich als "echtes" Déjà-vu bezeichne.

Du liest Fischstäbchen??? Und auch noch gräten-freie? In welcher Augurenschule lernt man das denn?

In der Inuit-Schamanen-Schule. Das ist die I Ging-Variante für Eskimos, weil bei denen aus klimatischen Gründen keine Schafgarben-Stengel verfügbar sind und Münzen immer festfrieren. Nicht-Eingeweihte erkennst Du an ihrem frevelhaften Verhalten, Fischstäbchen zuerst mehrere Minuten in siedendem Fett zu foltern und dann einfach aufzuessen.

Gruß
Ulrich

p.s. und total offtopic:

"schon einmal gesehen" klingt so vage wie aus dem Drehbuch von "12 Monkeys".

Der Film ist grässlich und unansehnlich. Außerdem ist er inhaltlich von Déjà-vus so weit entfernt wie Petunientöpfe von Pottwalen.

Du meinst vermutlich, der Film erscheint Dir grässlich und unansehnlich.

Ja richtig, ich habe vergessen, Du vergisst sogar Filmtitel ;-)

Ich weiß, warum ich Halbsätzen, die mit "außerdem" beginnen instinktiv misstraue.
Der Rote Faden, die Evolution von "Petunientöpfen zu Pottwalen":

Terry Gilliam verwob die Themen Déjà vu, präkognitive Träume, Zeitschleife und Zeitreise und bezog sich dabei auf viele Elemente des Kurzfilms "La Jetée" (deutscher Titel: "Am Rande des Rollfelds") von Chris Marker, der als Vorlage für das Drehbuch diente.

"La Jetée" wiederum ist laut Chris Marker inspiriert von Hitchcocks "Vertigo – Aus dem Reich der Toten", in dem das Thema Déjà vu so zentral ist, dass Brian De Palma seinen Film "Schwarzer Engel", der ebenfalls von "Vertigo" inspiriert ist, deshalb ursprünglich "Déjà vu" nennen wollte.

Und weil Gilliam nicht blöd ist und weiß, dass man manchen Zuschauern auf die Sprünge helfen muss, hat er rückwärts den Sprung über "La Jetée" hinweg gemacht und in "12 Monkeys" eine Schlüsselszene aus "Vertigo" eingebaut, damit auch der letzte ... (zensiert) die Chance auf sein Aha-Erlebnis hat: https://www.youtube.com/watch?v=j-9fev--mxI


Gesamter Strang: