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Wege im Unergründlichen (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Luzifer, Österreich, Montag, 17.09.2018, 14:27 (vor 2020 Tagen) @ Sarah (4710 Aufrufe)
bearbeitet von Luzifer, Montag, 17.09.2018, 14:36

Hallo Sarah,

Geht unser tiefstes Wesen nicht eigentlich darüber hinaus, über die tiefste Anbindung an Mann - Frau-sein? Was findet sich, wenn man noch tiefer nachschaut, sich noch tiefer "anbindet"? Was passiert, wenn Mann-Frau-sein transzendiert wird? Ist nicht die tiefste Ebene das Sein an sich? Geschlechtslos. Was würde sich verändern?

Meine bruchstückhaften Eindrücke dazu würde ich gerne mitteilen, weil der Punkt wichtig ist und die Fallstricke schwerwiegend.

Das Geschlecht ist einfach eine der unzähligen Ausprägungen von Polarität im Gefüge des Lebens. Neben einfachen Bipolen gibt es auch komplexere Geflechte mit Quadrupolen, beispielsweise.

Wie Licht und Schatten, Wärme und Kälte, Freude und Trauer, Liebe und Hass. Das Leben ist immer im Zustand des "Nichtausgeglichenseins", des sich nicht Eingestellthabens eines Gleichgewichts. In den "Polen" kann nichts existieren, da dort alles Gegensatz ist und nichts Entsprechung ist, keine Richtungsänderung möglich ist. In der "Mitte lebt" auch nichts, da dort alles verwaschen und konturlos ist, es gibt keine Attraktoren mehr und das sind Pole. Leben ist neben der Ruhe in den Polen und in der Mitte, vor allem die Bewegung, das Fließen oder Fluid dazwischen.

Leben ist weniger an das Objekt, das Wesen, an einem Ort zu verorten, gebunden, denn vielmehr an dessen Interaktionen zu allem anderen. Ein Monopol ohne Gegenstück bleibt ohne Wirkung, ohne Leben. Ein Ding alleine ist so gut wie kein Ding, es hat keine Wirkung und erfährt keine Wirkung.

Daher gibt es auch nichts, was nicht auch immer sein Gegenteil inkorporiert, ein männlicher Mensch hat immer auch seinen weiblichen Part in sich, aber das gleicht sich in einer Persona eben NICHT aus. Es gäbe auch immer jemanden, der genau die andere Verteilung der Polaritäten in sich trägt, das komplementäre Wesen. Die partielle Vereinigung mit ihm würde die Wiederherstellung des Platonschen Kugelmenschen bedeuten, aber das ist eine andere Geschichte. Vollständigen Ausgleich gibt es erst am Ort des letzten Grundes allen Seins und da ist aber auch die Schnittstelle, zwischen Sein und Nichtsein, also dem Ende des Lebens, so wie wir es kennen, auch jenes der Seele und des Geistes. Dort wo sich das Unmanifestierte mit dem Manifestierten überschneidet und verbindet. Zumindest in allem, was wir erkennen können, herrscht Polarität. sie ist Grundbedingung unserer Art des Lebens.

Sterne kann man nur in der Nacht sehen, im Kontrast zum dunklen Nachthimmel. Da alles auch immer sein Gegenteil inkorporiert, gibt es auch nichts, was nur gut ist, aber auch nichts, was nur böse ist. Der Allgütige ist eine Chimäre, so wie das Allböse, beide existieren nicht, nur Archetypen, die ihnen mehr oder weniger nahe kommen. Gleiches gilt für das Geschlecht, es ist bestimmt von den angelegten oder gegebenen Anteilen im Wesen, am Beginn der Schöpfung festgelegt, damit wir nicht alle gleich sind. Und dann gibt es Entwicklung und Entfaltung, was keimhaft angelegt ist, kommt irgendwann auch zur Blüte. Nicht jedes Wesen implentiert jeden Gegensatz in jedem Grade, bei einer Schnecke braucht es nicht unbedingt diese Polariät :-)

Ausgleich muss man im Außen und nicht im Inneren finden. Der Verzicht auf die Gegensätze ist sehr "finster", er bedeutet Tod in letzter Konsequenz, ebenso wie die bereits andiskutierte Frage der Aufgabe des "Ichs".

Leben, so wie wir es kennen und fühlen, ist das Spiel des lebendigen Feuers zwischen all den Polen, in und durch all die Wesen, deren göttliche Kerne, Knotenpunkte des Lebensnetzes darstellen, die durch das Fließen des Feuers und dessen Interaktion erst ins Sein treten können.

Wir sollten mehr daraus machen.

LG
Franz


Der Feuerengel fliegt


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