@Ranma (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Pferdchen, Freitag, 14.09.2018, 13:33 (vor 2048 Tagen) @ Ranma (4712 Aufrufe)

Hallo Ranma,

Ich habe mich gefragt, was du überhaupt meinst. Wahrscheinlich meinst du, ich trauerte dem Patriarchat nach.

Hä? Ich habe keine Ahnung, wie du jetzt auf das Patriarchat kommst. Vielleicht bin ich einfach nur zu beschränkt, um Zusammenhänge zu sehen, aber das ist jetzt schon der zweite Beitrag, bei dem ich mich mehrfach vergewissern muss, ob du tatsächlich auf mich und nicht vielleicht auf jemand anderen antwortest. Dein Schwenk zum Patriarchat steht in null Zusammenhang zu meiner Verärgerung über dein mitleidheischendes Rumgeheule bezüglich deiner durch Schlafmangel und Belastungen verursachten Problemchen.

Das mache ich nicht. Ich stelle nur fest wie es ist. Spätestens seit dem neunzehnten Jahrhundert zerfällt das Patriarchat und schon deshalb vermisse ich es nicht.

Es ist mir ein Rätsel, was genau du mir jetzt mit deiner Themaverfehlung sagen willst. Weder habe ich dich gefragt, ob du das Patriarchat vermisst noch habe ich dir unterstellt, dass du dies tust. Keine Ahnung also, wieso jetzt Patriarchat, ebenso gut hättest du das Thema Luftschokolade anschneiden können. Möglicherweise hast du dir aber überlegt, mit welchem Reizthema du einen weiblichen User mal so richtig emotional auf die Palme bringen könntest - und da fiel dir ein, ach da war doch was mit Kampf der Geschlechter, Feminismus vs. Patriarchat und so. Vergiss es. Bei solchen Disputen setze ich mich immer mit Popcorn Puffmais in die erste Reihe, um mit unbändiger Heiterkeit die Schlammschlacht zu verfolgen.

Den genauen Wendepunkt datiere ich auf die Publikationen Freuds. Dieser stellte fest: „Männer können nicht gebären.“ Aufgrund der Offensichtlichkeit dieser Tatsache, behaupte ich, daß das schon immer gewußt wurde. Freuds Veröffentlichung markiert den Wendepunkt von gewußt zu bewußt. Die Reaktion darauf war, Frauen am Gebären zu hindern.

Freud, die Kokspfeife, hatte nicht mehr alle Tassen im Schrank und seine unterbelichteten Bücher markieren gewiss keinen Wendepunkt in irgendeinem Bewusstsein.

Vordergründig war es der Verlust an Männern, den die beiden Weltkriege mit sich brachten, wodurch Frauen in den Arbeitsmarkt drängten. Natürlich arbeiteten Frauen auch vorher schon und zwar schon immer, aber halt nicht in dem Arbeitsmarkt, in dem man pünktlich zu erscheinen und immer anwesend zu sein hat, so daß das mit einer Familie nicht unter einen Hut zu bekommen ist.

Geschichte: sechs, setzen. Das massenhafte Einbinden von Frauen in den "Arbeitsmarkt, in dem man pünktlich zu erscheinen und immer anwesend zu sein hat", erfolgte nicht durch den Männerverlust der beiden Weltkriege, sondern bereits mit der garstigen Industrialisierung. Textilindustrie? Fabrikhallen voller akkordarbeitender Frauen? Nie gehört? Belies dich.

Hintergründig wurden dadurch jedoch Frauen am Gebären gehindert. Das gipfelte schließlich darin, daß Medikamente gegen Schwangerschaften erfunden wurden.

Triviale Aussagen sind überaus trivial. Das gipfelt darin, dass überaus trivial triviale Aussagen sind.

Außer Sigmund Freud hatte noch jemand den Gebärneid verstanden, nämlich die Autorin Mary Shelley. Ihr Protagonist Doktor Viktor Frankenstein erschafft Leben mit den Mitteln der Technik (und zwar der damals bekannten Technik, daher würde das Werk korrekt als Science Fiction klassifiziert). Es bleibt ihm nichts anderes übrig, weil er als Mann nicht gebären kann. In fast jeder Inszenierung des Werks ruft Frankenstein beim entscheidenden Umlegen des Hebels aus: „Lebe!“ In jedem Mann steckt ein kleiner Frankenstein, deshalb nähern wir uns nun einem Zeitalter der Roboter und Künstlichen Intelligenzen,

Das ist in der Tat mal eine löblich quergedachte Verbindung zwischen Literatur und Zyklusgeschehen. Weiter so.

während sich Frauen selbst medikamentös am Gebären hindern und Genderasten das Verhältnis zwischen Männern und Frauen und traditionelle Familienstrukturen zerstören.

Und schon bist du wieder bei langweiligen Offensichtlichkeiten...

Das klingt vielleicht so als würde mich das stören, aber es kann mich nichtmal belasten, weil das schließlich nur Vorgänge sind, die mich selbst nicht betreffen, sondern die ich lediglich von außen beobachte.

Blablablubb. Schau in dein Astrologieprogramm und echauffier dich übers Wetter. Dann heulst du wenigstens nicht rum und tust auch nicht so als ob du nicht rumheulst.

Gruß,
Pferdchen


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