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zum "Antichristen" (Schauungen & Prophezeiungen)

BBouvier @, Samstag, 24.12.2011, 02:15 (vor 4509 Tagen) @ rauhnacht (10206 Aufrufe)

DEN (!) "Antichristen" gibt es nicht.
Genausowenig wie diesen: "Nibiru".
Oder eine "Mayaprophezeiung".

Den "Antichristen" haben sich Frömmler als Gegenspieler Christi
aufgrund postulierter Polarität freiweg aus den Fingern gesogen.
Wobei sich der Mönch Adso besonders hervor getan hat.

Ich gestehe, dass mich diese "Antichristenklamotte",
weil sie hier im Forum immer wieder auftaucht,
mittlerweile ganz massiv nervt!

Zitat:
"Um 950 verfasste Adso von Montier
im Auftrag der westfränkischen Königin Gerberga das...
Büchlein von Ursprung und Zeit des Antichristen....
Darin fügte er erstmals
alle verfügbaren altkirchlichen Dokumente
und umlaufenden Motive zum Thema
in ein möglichst widerspruchfreies Gesamtbild
in Form eines einprägsamen Lebenslaufs
mit 15 Stationen ein:

Der Antichrist sei nicht wie Christus von einer Jungfrau geboren,
sondern stamme von Juden aus dem Stamm Dan ab.
An seiner Zeugung sei der Teufel als Incubus beteiligt.
Er werde in Babylon geboren und in Bethsaida und Chorazim -
zwei von jenen galiläischen Städten, denen Jesus
das Gericht Gottes ankündigte - aufwachsen,
dort von Zauberern und falschen Propheten erzogen
und von Dämonen umschwärmt.
Er werde den Jerusalemer Tempel wieder aufbauen,
sich beschneiden lassen und zum allmächtigen Gottessohn erklären.

Von dort aus werde er seine Weltherrschaft mit Schrecken
(Terror), Bestechung und Wundertaten aufrichten.
Er werde seine Boten überall hin aussenden,
Könige und ihre Völker zu sich bekehren
und zugleich die Stätten, an denen Jesus wirkte, zerstören.
Sich widersetzende Christen werde er ermorden.
Nur die Macht des Frankenreiches halte ihn noch auf,
bis schließlich auch der letzte Frankenkaiser
in Jerusalem Szepter und Krone niedergelegt habe.
Dann breche seine Macht voll hervor.
Dreieinhalb Jahre vorher würden die wiedergeborenen
biblischen Propheten Henoch und Elija
die Gläubigen vor ihm warnen;
dann werde er sie töten und die Christen
weitere dreieinhalb Jahre lang verfolgen.
Die Juden und fast alle übrigen Menschen
würden ihn als ihren Messias anerkennen;
seine Anhänger trügen ein Zeichen auf der Stirn.
Danach werde Christus oder der Erzengel Michael erscheinen
und ihn auf dem Ölberg vernichten.
Den abgefallenen Christen blieben dann noch 40 Tage
zur Umkehr vor dem Endgericht."

Und seitdem geistert dieses Hirngespinst als veritabler Rübezahl durch die Jahrhunderte.
Bis hin in unser Forum, was ich ganz ausserordentlich bedauere:
=>
Weil es über diesen Schwachsinn
natürlich keine einzige Schauung gibt!

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Richtig ist hingegen, dass in Off. Kap. 19 steht,
Christus, als blutiges Lamm verkleidet, komme einst auf einer
Wolke dahergeflogen - ein Messer zwischen seinen Zähnen -
und kloppe dann mit einer eigens dazu mitgeführten Eisenbarre
zum frohen Ergötzen aller wahrhaft Frommen
allen Nichtchristen den Schädel platt:
Denmach nämlich (u.a.) allen Eskimos, Chinesen, Japanern,
Juden, Indianern, Moslems, Buddhisten, Baptisten, Quäkern,
Adventisten, Zeugen Jehovas, Mormonen, Drusen, Huna,
Arabern, Türken, Indern, Pakistani, Mongolen
...und so weiter und so weiter...=>

Jedoch kein armes Wort über den "Antichristen".

Gruss
BB


- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."


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