Erinnerungen an Gewahrsein ausdrücken (Freie Themen)

rauhnacht, Donnerstag, 03.03.2022, 20:04 (vor 785 Tagen) @ NeuOrest (1674 Aufrufe)
bearbeitet von rauhnacht, Donnerstag, 03.03.2022, 20:10

Hallo NeuOrest und Sarah,
ich grüße Euch.


Danke für die Gedanken anregende Eingabe und den Buchtipp.

Mit der Idee, dass Schauungen Erinnerungen an bereits geschehene Ereignisse sind, werde ich irgendwie nicht warm. Vielleicht verstehe ich es falsch.
Ich sehe eher eine übergeordnete Ebene des reinen Bewusstseins, in dem die Grenzen zwischen Individuen verschwimmen (oder gar nicht existent sind; je nachdem, wie tief man zurück geht). Auf dieser Ebene gibt es eine absolute Gleichzeitigkeit aller Bewusstseinsinhalte. Mein Bewusstsein streckt sich während einer Schau (oder außersinnlichen Wahrnehmung, Astralprojektion; was auch immer) nicht in Zeit und Raum aus. Es bewegt sich viel eher zurück auf dieser Metaebene der Gleichzeitigkeit und Verbundenheit und "verrutscht" dann; wie eine leichte Verschiebung der Frequenz.

Ich tendiere auch zu "Auf dieser Ebene gibt es eine absolute Gleichzeitigkeit aller Bewusstseinsinhalte." Mit all den Hindernissen, die dann in der "Rückübersetzung" erfolgen.

Der unweigerlich begrenzte "Geist" in Handlungsfähigkeit ( Das ist wichtig, bedingt sich nämlich wechselseitig) kann solch Geschehen IMMER NUR rekonstruieren - sprich aus Erinnerung!!! immer nur bruchstückhaft und mit unweigerlicher Sortierung dessen, was er als Individuum eben doch grad aufgelöst in "absoluter Gleichzeitigkeit" erlebt habt, ins Begrenzte- Bewusstsein des Ausdruckes, der Erinnerung hinüberholen. DAS GEHT ÜBERHAUPT NICHT ANDERS. Jegliche Form des sich selbst Gewahrsein, des Aufschreibens und was auch immer ist immer nur bruchstückhaft und in hohem Maße "Fehler anfällig" durch unbewusste Bewertungen und sogar durch die überaus begrenzte Ausdrucksfähigkeit SELBST im eigen Geist.

Selbst das eben umfänglich wahrgenommene Bild von was weiß ich, z.B. DEM blühenden Baum wird niemals in umfänglicher Art und Weise diesen Gewahrseins in Bild und Gedanken sogar des eigenen Denkens GENAU SO SEIN, wie auch nur die Erinnerung dessen in Person. Selbst in eigenem Sein sind wir nur bedingt befähigt, dies diffus durchaus Erinnerbare soooooooo umfänglich in Detail fest zu halten. Schon dreimal nicht in Worten, auch denen die man so für sich versucht zu finden. Es FEHLT IMMER eine enorme Menge der Eindrücke!


An der Stelle sei noch einmal erwähnt: die Entgrenzung auf andere Personen wurde hier im Forum bereits kritisch aus ethischer Perspektive diskutiert. Diese Entgrenzungen entziehen sich weitesgehend der bewussten Kontrolle - es spielen zahlreiche Aspekte hinein, die mir nicht bekannt sind. Ich vermute eine gewisse Nähe zueinander auf der "Metaebene"; die eine große räumliche Trennung im weltlichen Leben in keinster Weise ausschließt.
Man könnte sich das Modell vielleicht vorstellen wie ein unterirdisches Pilzgeflecht, bei dem fälschlicherweise die herausragenden Sporen als getrennte Individuen betrachtet werden.

Ja, ethisch kritisch ist das bei bewusstem Zugriff und auch undifferenziertem Wunsch des "neugierigen Geistes". Bei ANDERER Ausrichtung!!! zu so Grenzauflösung geschieht durchaus auch meiner Ansicht ähnliches. Weitung des Gewahrseins und für möglich erachte ich Blitzlichter.

Grüße,
Rauhnacht


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