Vielleicht ist eine Schau bereits eine Erinnerung (Freie Themen)

Sarah, Donnerstag, 03.03.2022, 16:40 (vor 757 Tagen) @ NeuOrest (1628 Aufrufe)

Hallo,

Jon Taylor geht sogar noch einen Schritt weiter: Er hat eine Hypothese aufgestellt und sagt, die Schau selbst sei eine Erinnerung. An die Zukunft. Und ja, sie ist flüchtig und kurzlebig, weil eben noch keine neuronalen Kanäle gelegt wurden, wie sonst bei Erinnerungen, die sich uns eingeprägt haben.
Zu seinem Buch: https://www.amazon.de/Contact-Future-Nature-Extrasensory-Perception/dp/B08HTDC8G2/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=33S0M1KO2EZTA&keywords=contact+with+the+future+j...

Lg, Sarah

Hallo BBouvier,

wenn du das Wort während deines Traumes/deiner Schau lesen/verstehen konntest, jetzt aber nicht mehr, ist das Problem wohl die Erinnerung. Mit Glück kannst du dann aus Entspannungszuständen heraus noch einmal darauf zugreifen. Fremdgeleitete Hypnose würde bei mir da wohl nicht funktionieren; bin ich nicht der Typ für.
Ist das Wort hingegen damals schon nicht dechiffrierbar gewesen, sehe ich keine Möglichkeit, darauf noch einmal zugreifen zu können.

Zum Thema Erinnerung noch ein paar Feststellungen und weitere Gedanken aus meinem Erleben:

Außersinnliche Wahrnehmungen haben eine ganz ausgeprägte Tendenz in Vergessenheit zu raten. Meine momentane Erklärung: das empfangene Informationspaket ist eine Art Welle, die die passenden Neuronen im Gedächtnisspeicher des Gehirn des Sehenden triggern muss, damit sie einen Sinn ergibt. Damit meine ich, dass das nackte Informationspaket in Gesehenes, Gehörtes etc. im eigenen Gehirn übertragen und somit "erlebbar" wird.

In unserem normalen Erleben der Gegenwart entstehen Erinnerungen, wenn sich viele, viele Neuronen finden und verbinden. Das tun sie auch, weil wir mit allen Sinnen und Gefühlen erleben. In einer Schau hingegen werden die sensorischen Neuronen vom Informationspaket nur einmalig gereizt, um ein Bild wiederzugeben - wie ein Fernseher oder Computermonitor. Das regt jedoch kaum die für den Gedächtnisaufbau zuständigen Zellen an.

Erinnerungsfördernd ist nach meiner Erfahrung, wenn der Schauende (a) einen hohen Grad an Bewusstsein/Aufmerksamkeit hat und/oder (b) emotional auf die Botschaft reagiert. Letzteres birgt, bei besserer Erinnerung, das Risiko die Schau durch Beigabe eigener Informationen unbemerkt zu verfälschen. Je ruhiger das eigene Gehirn ist, desto besser kann das Informationspaket sich im Gehirn entfalten. Das alles unter Rückgriff auf vorhandene Neuronen. Die sind wie ein Malkasten. Wenn man eine bestimmte Farbe nicht darin hat, kann man noch durch Mischen versuchen, sich der fehlenden Farbe irgendwie anzunähern. Das kann mal mehr, mal weniger gut möglich sein.

Jedenfalls entstehen während Traum-Schauungen wohl nur wenige zarte Neuronenverbindungen im Gedächtnisspeicher, die sich wegen ihrer Entstehungsursache auch schnell wieder lösen. Oder sie verbleiben als ganz rudimentäres Verbindungsstückchen für sich, ohne mit unserem Bewusstseinsnetzwerk verbunden zu bleiben. Es sei denn, man aktiviert die Verbindung sofort durch forciertes Erinnern; besser noch: sofort niederschreiben.

Ich bin auf Grund eigener Erfahrung überzeugt, dass viel mehr Menschen außersinnliche Wahrnehmung in ihren Träumen, und somit auch Zukunftssichten haben, sie aber regelmäßig vergessen.

Viele Grüße

* Das ist eine der Ursachen für die Abweichungen von geschautem und eintreffenden Geschehen.


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