Fokusmomente = Im-hier-und-jetzt-Sein? (Freie Themen)

Sarah, Sonntag, 06.03.2022, 07:51 (vor 775 Tagen) @ NeuOrest (1358 Aufrufe)

Hallo NeuOrest,

Frage: Aber wie kann ein Mensch anders als durch seine Sinne wahrnehmen? Wie meinst du das?


Außersinnliche Wahrnehmung (ASW) ist die unterstellte Fähigkeit, Informationen wahrzunehmen, die eben nicht über die körperliche Sinne kommen. Das macht sie unabhängig von Raum und Zeit.

Ja, schon, aber letztendlich sind die Sinne doch daran beteiligt. Irgendwie wird ja etwas wahrgenommen, wenn man auch nicht genau weiß, wie oder was das nun ist. Ist es nicht ein Widerspruch? Man nimmt Informationen wahr und sagt gleichzeitig, sie kämen nicht über die Sinne? Also irgendwie stelle ich grad den Begriff "außersinnliche Wahrnehmung" infrage....

Meine Erkenntnisse zu ASW sind, dass sie Informationspakete sind, die irgendwie ganzheitlich vorhanden sind. Der Vergleich hinkt sehr, aber es erinnert etwas an die Computertechnologie, die nur Einsen und Nullen kennt, damit aber Bilder und Klänge rekonstruieren kann, wenn das Empfangsgerät die Sprache entschlüsseln kann. Das Empfangsgerät ist unser Hirn. Die Einser- und Nullen-Ebene die übergeordnete Metaebene, das Allbewusstsein.

Ich gehe nicht von Informationspaketen aus und nicht von einem Sender und Empfänger. Wäre das nicht ein Widerspruch? Du sagst ja zum einen, es gibt eine vernetzte Ebene, die unter allem liegt und dann sprichst du wiederum von Informationspaketen, die gesendet und empfangen werden. Diese wären ja überflüssig, wenn eh alles miteinander verbunden ist. ;-)

Ich würde es eher als Gleichzeitigkeit beschreiben. Alles ist gleichzeitig verfügbar. Das Gehirn und das Gedächntis folgt halt - wegen zuvor schon erwähnter Ausbildung neuronaler Knäle - dem Zeitpfeil von der Vergangenheit Richtung Zukunft und sehr selten umgekehrt. Falls das geschieht, handelt es sich um präkognitive "Erinnerungen". Aber zugrunde liegt die Allverbundenheit, an der wir teilhaben. So ist uns alles Wissen immer verfügbar. So würde ich es beschreiben.

Fälschlicherweise bin ich mit der Psychologie des Traum beschäftigt und übersehe dann die eigentliche präkognitive Aussage?


Zunächst einmal sind normale Träume Fortsetzungen der emotionalen und kognitiven Automatismen (Empfindungs- und Denkgewohnheiten) stumpfen Menschseins, gespiegelt an verschiedensten Tagesanlässen. In diese "normalen" Träume können aber Informationen einsickern, die eben nicht von einem selbst kommen, sondern von anderen (über die Metaebene/bei vorhandener Verbindung zum/Wahrnehmung des Allbewusstseins).

Genau, und das war mein Gedanke: Wie kann ich das zuverlässig unterscheiden?

Von der gängigen Traum-Psychologie halte ich (nicht nur im Zusammenhang mit ASW) sehr, sehr wenig. Die Annahme von Archetypen und "allgemeinen Traumsymboliken" lehne ich ab. Jeder Einzelne hat seine eigenen Erfahrungen, Erinnerungen, Art, Dinge wahrzunehmen und zu interpretieren. Das Gehirn übersetzt ASW immer in seiner eigenen Sprache, die die maximal verständlichste für den Träumenden ist. Das ist ein unumstößliches Prinzip, das ich niemals anders beobachten konnte.

Die Annahme von Archetypen finde ich wiederum sehr hilfreich und sinnvoll. Aber ich stimme mit dir überein, dass jeder einzelne individuell Dinge wahrnimmt, interpretiert und verarbeitet. Insofern wären wir wieder bei dem Punkt, wo ich meinte, dass jeder eine eigene individuelle Gesetzmäßigkeit hat, die er verstehen lernen muss und die unterschiedlich zu anderen Menscehn ist, ja vermutlich einzigartig, da wir alle einzigartig wahrnehmen, erkennen, verarbeiten, interpretieren. Insofern möchte ich nochmals betonen, dass es nicht möglich sein kann, eine allgemein gültige Theorie aufzustellen, wie man Präkognitionen erfährt, wie man sie erlebt, was man erfährt, was man erlebt, wie man es verarbeitet usw. Zumindest muss man das in einer allgemeinen Theorie berücksichtigen.

Ja. Ich habe ja schon mehrfach erwähnt, dass außersinnliche Wahrnehmung über "Informationspakete" kommt, die erst übersetzt werden muss.

Da du das mit den Informationspaketen öfters schreibst, kannst du das an einem Beispiel erklären? Wie nimmst du ein Informationspaket wahr? Wieso könnte es nicht einfach eine Wahrnehmung sein, die dir zugänglich geworden ist, weil du dich gerade auf einer sehr tiefen "All-Verbundenheitsebene" befindest? Vielleicht wirkt es für dich einfach nur so, als würde ein Informationspaket ankommen, was aber vielleicht eine Täuschung sein kann.(?)Offenbar unterscheidest du Präkognition, in der Art, wie du sie erfährst. Da gibt es die Allverbundenheit, die durch das Verbindende per se Wissen enthält und dann gibt es Informationspakte? Könnte es sich nicht einfach um Ebenen der Tiefung handeln? Je nachdem, auf welcher Tiefungsebene ich mich befinde, beschreibe ich Wahrnehmungen anders und erfahre Erlebtes auch anders. Also im sehr entgrenzten Zustand bin ich sozusagen alles, Wissen ist einfach da. In der mehr personalen Identität, wo Trennung und Abgrenzung vorherrscht, nehme ich einen Austausch wahr, also Geben-Nehmen, also Informationspakete?

Genau so funktioniert außersinnliche Wahrnehmung und Zukunftswahrnehmung. Da ist kein großer Geist, der die Abläufe zeigt und erklärt. Oder man weiß plötzlich, was in der Welt passiert. Deswegen sind prophetische Schwurbeleien: "Dann zeigte mir der große Geist das Russland im Jahre 2012 und erklärte, wie jene Führer..." etc. Das ist aus vielen Gründen Unsinn. Für mich sind die Art, WIE jemand zu seinen Zukunftserkenntnissen gekommen ist, ganz wichtig. Wenn mir jemand nicht sagen kann, WIE er zu seinen Erkenntnissen gekommen ist, ist das für mich wertlos. Das ganze in teils nicht-auflösbare Metaphern zu verwandeln (s. Nostradamus) macht das nicht unbedingt glaubhafter...

Was wieder gegen solche Informationspakete spräche. ;-)

Kannst du diese Fokus-Momente mit einem Beispiel erklären?


Du läufst irgendwo vorbei und siehst etwas, mit dem du überhaupt nicht gerechnet hast. Es zieht dich aus deinen Gedanken und Gefühlsroutinen heraus. Du guckst einfach nur hin, vielleicht für eine Sekunde; ohne zu denken oder zu fühlen. Du bist absolut in der bloßen Gegenwart.

Ah, verstehe. Du meinst also ein komplettes Im-hier-und-jetzt-Sein! Könnte auch ein Flowzustand sein, wo man total auf das ausgerichtet ist und in dem aufgeht, was man gerade tut.
Ob diese Fokusmomente, also diese erhöhte Präsenz, Voraussetzuing für Präkognition ist, bin ich nicht sicher. Ich werde das mal für mich überprüfen :-)

Lg,
Sarah


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