schauungen eine folge fruehkindlicher belastungen? (Schauungen & Prophezeiungen)

detlef, Freitag, 02.10.2015, 15:28 (vor 3141 Tagen) @ Hope (5692 Aufrufe)

keiner weiß, was Schauungen wirklich sind, bzw, ob das, was man träumt oder "sieht" tatsächlich solche sind, oder ob das Gehirn uns einfach nur einen Streich spielt.

doch, ich weiss. denn ein teil meiner schauungen war "verwertbar".
womit fuer mich klar ist, dass schauungen nicht alle nur streiche unserer hirne sein koennen.

Da das meiste unserer alltäglichen Aktionen sich aus dem Unbewussten heraus ergeben (keiner fährt Auto und tritt immer bewusst die Kupplung - so als Beispiel), ist es auch möglich, dass sich Gedanken, die einen blitzartig überfallen, ebenfalls aus diesem Bereich kommen.

ich stoer mich an dem begriff "blitzartig". meine schauungen sind filmartige sequenzen, also durchaus mit nennenswerter dauer.

Von daher bin ich jeder "Schauung", und eigentlich benutze ich das Wort erst, wenn es eingetroffen ist (vorher ist es für mich eine Möglichkeit, eine Spekulation, Verarbeitung, Stresssymptom aber nie eine Schauung).

fuer dich...
fuer mich sind schauungen etwas, was ich genau so bewusst, aber doch unabaenderlich wahrnehme, wie einen film im fernsehen.

Ich erträume Dinge und die sind ebenfalls immer eingetroffen, jedoch in völlig unterschiedlichen Zeitrahmen. Wobei ich mich dann selbst kritisch hinterfrage, ob es tatsächlich so ist, oder ob mein Unterbewusstsein vorher schon Dinge erkennt, die meine Ratio verleugnet, weil es zu unbequem, gefährlich, existenzbedrohend ist. ;-)

ist mir alles zu schwammig.
wenn du im fernseher eine szene siehst, wie sich ein paar der bonanza darsteller mit irgendwem pruegeln, dann weisst du , dass da eine von 1000 folgen der serie laeuft. (so ungefaehr fuehlt man sich bei einem dejà vù)
wenn du aber siehst, wie Sissy mit ihrem Franzl tanzt, dann weisst du, dass du genau dies in genau dem film gesehen hast. und so fuehlt sich (fuer mich) das eintreffen von schauungen an.


Die einzig für mich wirkliche Schauung, der ich je begegnet bin, sind die Feldpostbriefe. Alles andere....naja.

und ausgerechnet die sind keine schau, sondern eine auf hoeren-sagen basierende niederschrift. ein bericht.

Nur: zuviele "Schauungen" sind teils dermaßen psychologisch erklärbar, dass es eben keine ist. Sondern Ängste, Bedenken, Überlegungen, abgelegt irgendwo im Unbewussten, dass sich dann quasi einen Ausgang sucht, wie der Eiter durch die Fistel. Und es einem als etwas vorkommt, was in der Zukunft liegen könnte.

teils ... erklaerbar...
ich hatte eigentlich gehofft, dass man mich verstehen wuerde, ohne dass ich extra betonen muesste, dass ich hier nicht von pseudo sehern und pseudo schauungen reden wollte.

Ich träume, oder haben Ahnungen. Davon wurden manche wahr, andere nicht. Ich träume sehr oft von Russen - allerdings bin ich im psychologisch psychiatrischen Bereich tätig und weiß, dass die Kriegslast, die Angst vor dem Russen, uns quasi in die Wiege gelegt wurde.
Je öfter Putin in die Nachrichten kommt, umso öfter kommen unbewusste Ängste hoch, die allerdings absolut nichts damit zu tun haben, dass die Russen nächstes Jahr einfallen könnten. Vielleicht tun sie es irgendwann, vielleicht auch nicht.

fein fuer dich, wenn du ahnungen hast, oder traeumst.
aus meiner persoenlichen erfahrung sind schauungen sowohl von ahnungen, als auch traeumen deutlich unterscheidbar.


Du schreibst: "wie gruebelt man ueber das wesen von schauungen? wie ueber die echtheit von schauungen?
am liebsten garnicht.
weil man sofort den festen boden unter den fuessen verliert.
also hab ich mich versucht an bekanntem/bewiesenem festzuklammern."

Am besten grübelt man garnicht. Denn auch, falls man eine Schauung haben sollte, kann man nichts daran ändern. Das ist zumindest meine feste Überzeugung.

deine feste ueberzeugung in ehren, meine persoenliche erfahrung sagt mir, dass man auf basis von schauungen gewisse handlungen mit erfolg vollbringen kann.
(beispiel, du siehst dich in einer wueste vor deinem kaputten auto stehen. dann kannst du daraufhin dafuer sorgen, dass du immer einen grosszuegigen wasservorrat im auto hast. die schau kann "ungestoert" eintreffen, trotzdem stehst du besser da.)
(um nicht schon wieder die "strassenbahn" zu strapazieren)

Ich kann nur jedem den Rat geben, bevor er den Boden unter den Füßen verliert, besser heute noch einen Apfelbaum zu pflanzen.

zaehlen zitrusbaeume auch?, oder gar baeume allgemein?
ich bin zwar kein apple-jack, aber ich hab knapp 150 grapefruit gepflanzt, und rund zehntausend andere baeume.

Am wichtigsten ist, eine bestimmte Gelassenheit in sein Leben zu lassen, ein soziales, reales Netzwerk zu haben und sein Leben, so weit es geht, zu genießen. :flower:

ist das dein standard spruch fuer depressive teenies?
(sorry, aber so ein gemeinplatz ist nun mal eine steilvorlage, der ich nicht widerstehen kann)


Klar macht man sich so seine Gedanken. Wer tut das nicht. Nur seine Ziele danach auszurichten, was man evtl. "gesehen" hat, oder jemand anderes, ist ein schlechter Ratgeber. Wir haben keine Ahnung davon, ob es eine Schau in die Zukunft tatsächlich gibt, ob die Leute, die es behaupten, nicht einfach nur Wichtigtuer sind oder labile Menschen mit besonders belasteter Psyche, oder tatsächliche Seher.

ich hoffe, dass du dafuer verstaendnis hast, dass ich mich selbst weder als wichtigtuer, noch als labilchen mit angeknackster psyche sehe.


Du schreibst auch, man könne es abwenden. Weiter oben schrieb ich schon, dass ich eben nicht daran glaube - denn: woher will ich wissen, wann es passieren soll? ob es überhaupt passiert, und wenn es passieren soll, kann ich überhaupt was ändern? Um das zu wissen, müssten wir die Gesetze des Universums kennen und davon sind wir Lichtjahre entfernt.

nee, um das zu wissen, braucht man bei eigenen schauungen nur augen und ohren, sowie gedaechtnis und intelligenz ueber zimmertemperatur, um den beginn der geschauten situation zu erkennen.
und, was du glaubst, sollte hier eigentlich nicht einfliessen. mir waere mehr an dem gelegen, was du weisst, und an dem, was du ueberlegst.


Das ist zumindest meine Überzeugung. Selbstverständlich kann man Dinge "sehen", die einen aus der Bahn werfen können.

hmm, hab ich mich zu undeutlich ausgedrueckt?
was mich etwas aus der bahn wirft, ist nicht der inhalt meiner schauungen, sondern die tatsache, dass ich noch eine schauung aus dem themenkreis hatte, der eigentlich bereits abgehakt sein muesste, weil seine erfuellung nicht mehr moeglich ist.

...Und: wenn ich in diversen Foren so lese, habe ich öfter den Verdacht, dass es Leute gibt, deren Leben da aus den Fugen geraten ist. Da könnte man sich dann schon wieder fragen: wenn es denn Schauungen waren, woher kamen sie? oder spielen da unterdrückte Ängste eine ausschlaggebende Rolle? Oder sind diejenigen dermaßen unglücklich, dass sie sich eine Apokalypse herbeisehen und jedes Zwinkern des Papstes als seine Flucht interpretieren? Man sieht dann nur das, was man sehen will. Und unser Hirn ist da ein solider Mitspieler.

mit sicherheit gibt es leute, auf die diese definition zutrifft.
aber, fuer die weitere diskussion bitte ich dich, mal so zu tun, als ob ich nicht zu diesen personen gehoere.
denn mir geht es nicht darum, echte gegen falsche schauungen zu quantifizieren, sondern darum, bei echten schauungen/sehern auftretende ungereimtheiten zu behandeln.


Die menschliche Psyche ist ein wirklich extrem unheimliches Ding. Da guckt man teilweise in die Hölle rein. Ich würde einer Schauung nur Glauben schenken, wenn ich denjenigen erst mal "analysiert" hätte, sprich, wenn ich dessen privates Umfeld mit Vorfahren und aktuellen Nöten kennen würde. Vorher glaub ich da garnix. Bzw. erst dann, wenn die Schauung eingetroffen ist. Ansonsten pack ich das, auch mein eigenes "Schauen" erst mal in die Ecke.

wie schon gesagt, was du glaubst, ist nicht relevant.
und wenn ich nabelschau halte, und das, was ich da sehe, die hoelle sein sollte, dann brauch ich ja keine angst um meine zukunft nach meinem ableben zu haben.


Als Beispiel: Träume von ärmlicher Kleidung, spartanischer Kleidung, alles ist aufs einfache reduziert, eine postapokalyptische "Schau". Also da versichere ich: nein. Garantiert nicht. Sowas träumen sehr viele Menschen mehr oder weniger intensiv, ich auch. Es ist symbolhaft für Existenzängste. Vor Verarmung, wenn man Schulden hat, ein Haus gebaut sich Sorgen um die Hypotheken macht oder auch nur, wenn man grundsätzlich Angst hat, finanziell den Bach runterzugehen. Arbeitsplatzverlustängste etc....Ein Angsttraum. Aber keine Schau.

oh mann...

Oder zuviel Mad Max gesehen. ;-)

das wird's sein. per schauung. denn die filme sind zeitlich (zumindest in unserer realitaet) juenger, als ein grossteil meiner schauungen.

Träume von Wasser: Man will etwas hinter sich bringen. Es zudecken, wegmachen, ein Problem das man mit sich rumschleppt, es ersäufen. So als Beispiel, wie symbolhaft doch manches ist. Oder: man ist wach und sieht etwas. Dämmerzustand, Übermüdung, das Gehirn stellt sich auf den Schlaf ein und liefert einem Trugbilder. Fies gell?

nich fies. langweilig und unzutreffend.
aber verstaendlich. ein maurer sieht ja auch ueberall ziegelsteine und bierflaschen.

Ich will damit nicht sagen, dass es keine echten Schauungen gibt. Nur man sollte dem sehr sehr sehr kritisch gegenüber stehen, was man selber "sieht" oder andere.

hmm, ja, diese erkenntniss ist fuer mich persoenlich erst ein paar jahrzehnte alt.
btw, hast du meinen beitrag oben gelesen? ich dachte, da ginge es genau darum, dass ich kritisch an meine eigenen schauungen heran ging.

Und auf keinen Fall sein Leben danach ausrichten. In der Gegenwart leben, seine Lieben und Freundschaften pflegen. Das ist wichtig. Ob dann 10 Tage/Monate/Jahre/Jahrzehnte die Apokalypse über einen hereinbricht....kann passieren, muss aber nicht. Vorher weiß man das nicht, egal was man sieht oder träumt, hinterher weiß man es. Immer erst hinterher.

immer schoen ruhig stellen, die kranken! damit sie funktionell in der herde mitlaufen koennen...
soweit ich die natur/die welt begreife ist da alles irgendwie sinnvoll.
welchen sinn koennten dann schauungen haben? (ich meine hier die echten)
doch eigentlich nur den, dass wir uns auf unausweichliches einstellen, bzw vorbereiten koennen.

gruss,d


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