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Keine Ironie, sondern völliger Ernst (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 15.10.2015, 22:18 (vor 3109 Tagen) @ Hinterbänkler (5378 Aufrufe)

Hallo!

Das ist doch genau das Problem von Detlef, dass das transzendente Informationsministerium offensichtlich nicht in der Lage ist seine wichtigen Informationen so zu vermitteln, dass wir sie verstehen.

Du kannst oder willst mich wohl nicht verstehen.

Die wichtigen Informationen kamen – so die Hypothese (!) – korrekt und verständlich an:

  • Tsunami in Südamerika
  • Küstenveränderungen in Georgetown, Dakar, Europa, Nordamerika etc.
  • das Klima in der Antarktis
  • mehrtägige Verdunkelung

lustige Ratespiel mit persönlichem Joker angesichts objektiver Wahrheiten.

Nein, mitnichten.

Detlefs Schau funktioniert nach demselben Muster wie z. B. die Funkenregenschau des Waldviertlers.
Der Waldviertler sah sich in seinem Dorf mit seinem Mitmenschen im Altersstand von Mitte der Achtziger Jahre.
2001 sagte er, die letzten Häuser aus seinen Schauungen (nicht nur Funkenregen), würden gerade erst (!) gebaut werden.

Hier ist doch ein Muster zu erkennen:

  • eine (so die These) in Zukunft wirklich einteretende Naturkatastrophe
  • Irreale Ereignisse, die sich im persönlichen Rahmen des Sehers abspielen.
  • Details der Schau, die sich vor dem Hauptereignis verwirklichen als Indikator, daß die Sache prinzipiell nicht komplett falsch ist.

Es ist wahrscheinlich das gleiche mit IT Omas Schau vom Bahnhof München-Pasing:

  • eine (so die These) in Zukunft wirklich eintretende (diesmal gesellschaftliche) Katastrophe
  • Irreale Ereignisse, die sich im persönlichen Rahmen der Seherin abspielen: Sie lebt mit ihren Bekannten im Pasinger Bahnhofsgebäude, was vermutlich nicht so eintreten wird.
  • Details der Schau, die sich vor dem Hauptereignis verwirklichen als Indikator, daß die Sache prinzipiell nicht komplett falsch ist: die Bauvorhaben rund um den Pasinger Bahnhof, die durchgeführt wurden, nachdem sie die Schau hatte, aber bevor sie überhaupt je in Pasing war, bevor sie überhaupt wußte, daß sie dort hinziehen würde.

Nach diesem Muster sind womöglich eine ganze Reihe, wenn nicht gar der Großteil der Schauungen gestrickt, in denen sich Menschen in zukünftigen Katastrophen sehen.

Die persönlichen Umstände sind bereits obsolet geworden, während noch regelmäßig andere Menschen ähnliche, dazu passende Schauungen haben. Erklär mir das mal!

Das ist kein Ratespiel, sondern eine klare Differenzierung zwischen zu vernachlässigenden persönlichen Anteilen und unpersönlichen Anteilen einer Vision.

Dieses Modell ist der Versuch, die Schauungen zu erklären (meinetwegen auch zu retten), ohne sie pauschal als Mumpitz abzutun.
Es bleibt das Phänomen, daß Menschen Katastrophenschauungen haben, nachdem die persönlichen Anteile älterer Katastrophenschauungen schon lange unmöglich geworden sind.
Es gibt also etwas überpersönliches, das sich in den Schauungen einzelner Seher niederschlägt. Die Fragen bleiben: Sind es echte zukünftige Ereignisse? Wenn nicht, was ist es dann?

Ob die nicht eingetretenen Anteile seherisch sind, läßt sich trotz aller Erklärungs- und Beweisversuche nicht vor dem Eintreten nachweisen. Das muß die Zukunft zeigen.

So bleibt uns weiterhin das subjektive - und gerne wie hier: auch kollektive - lustige Ratespiel mit persönlichem Joker angesichts objektiver Wahrheiten.

Das Blöde, wenn man in einem religiösen Wahn verfangen ist, liegt darin, daß man nicht zu erkennen vermag, selbst wenn die Anzeichen eigentlich überdeutlich auf die Irrigkeit der eigenen Ansichten hinweisen. Die biegt man sich notwendigerweise einfach zurecht oder ignoriert sie.

Sorry, aber das musste jetzt einfach mal sein :-D

Deine Sicht ist für mich so wenig eingängig, daß ich den Witz wohl nicht verstanden habe. Liegt er darin, daß Du mir Deine subjektivistische Sicht als objektive Wahrheit weismachen willst?

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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