Reis mit Pernod auf Marseiller Art (Schauungen & Prophezeiungen)

Ulrich ⌂, München-Pasing, Montag, 29.05.2023, 06:52 (vor 337 Tagen) @ detlef (1526 Aufrufe)

Hallo Detlef,

wenn ich dir heute sag, dass ich gestern gesehen hab, wie morgen ein sack reis umfaellt, muessen wir uns doch fragen, wie kann ich gestern sehen und heute sagen, was erst morgen passiert

ja, und eine der zulässigen Antworten ist, dass - zu manchen Zeiten - die Wahrnehmung dessen, was sich ereignet - aus unbekannten Gründen - nicht "in gleicher Geschwindigkeit" verläuft wie das, was sich ereignet. Wenn die Wahrnehmung "hinterherhinkt", z.B. nach zu viel Pernod auf Marseiller Art im Straßenverkehr, ist das beunruhigend, weil gefährlich, aber in Grenzen kompensierbar, wenn sie jedoch "vorauseilt", ist es verwirrend, weil es die zeitliche Orientierung komplett aufheben kann.

Wargo ist zu solchen zeitlichen Differenzen zwischen Wahrträumen/Schauungen und den tatsächlichen Ereignissen folgende Regelmäßigkeit aufgefallen:
"Another of the principles I discuss in the book is that some dreams relate to significant experiences exactly a year or multiple years later: what I call calendrical resonance. It’s mind-blowing the first time you experience this fact for yourself. It’s why the dreams in your dream journal need to be dated."

Diese Regel gilt - was Wargo nicht weiß - nicht nur für die kalendarische Position der Sonne, sondern auch für Mond und Planeten, und bezieht sich nicht nur auf die Wiederkehr zur gleichen Position, sondern auch zu identischer symmetrischer Position in Bezug zum Ort ihrer jeweiligen Wendepunkte zur geozentrischen Rück-/Direktläufigkeit (der Planeten), was Wargo aber nicht auffallen konnte, weil das kalendarisch nicht sichtbar ist.

Warum? Keine Ahnung. Aber ich erinnere mich, dass im Falle Deines Wahrtraums über den Autounfall Deiner Tochter der geozentrisch wendende Merkur für die Zeit-Differenz zwischen Traum und Ereignis "zuständig" war.

Um weiter auszuholen:

wenn man zum Zweck einer Prognose die Deutung eines statischen Horoskops um eine zeitliche Komponente erweitert, beruhen alle bekannten "funktionierenden" Techniken der Umwandlung von Bogenmaß (Grad, Bogenminute, Bogensekunde) in Zeitmaß auf einer Analogie zwischen den jeweiligen Zeiteinheiten entweder für eine Rotation (Eigendrehung), eine Revolution (Umlauf) oder einem Zyklus zwischen zwei Himmelskörpern.
Mit welchem Referenzpunkt die Dauer eines Tages (mit oder ohne Sternzeitfortschritt, mittlerer Sonnentag oder "wahrer" Sonnentag) oder eines Jahres (tropisch oder siderisch) festzulegen ist, ob man (zumindest) Mond und Merkur topozentrisch auf den jeweiligen Ort oder aber geozentrisch berechnen muss und ob die Raumkoordinaten auf die Ekliptik, den Horizont oder den Äquator bezogen werden müssen, und ob man proportionale räumliche Bahnabschnitte oder aber proportionale Zeitabschnitte der Zeiteinheit zueinander in Beziehung setzen muss, damit die jeweilige Methode funktioniert, darüber sind mir keine feststehenden Regeln bekannt und diese wurden sämtlich empirisch ermittelt. Aber sie sind bekannt und geprüft.

Als gemeinsame kleinste Teilmenge der funktionierenden Techniken ergibt sich der seltsame Befund: Zeit ist symmetrisch. Richtiger: Die meisten "funktionierenden" astrologischen Techniken sind zeit-symmetrisch. Nicht unbedingt gleichwertig zeit-symmetrisch, bei einigen Techniken mit "bevorzugter" Richtung, aber grundsätzlich zeit-symmetrisch.

Soll man auf Prognose-Techniken verzichten, weil man dieses Phänomen der zeitlichen Symmetrie nicht versteht?

Gruß
Ulrich


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