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Schicksalsbegriff (Schauungen & Prophezeiungen)

Fenrizwolf, Samstag, 28.12.2013, 06:03 (vor 3782 Tagen) @ BBouvier (4439 Aufrufe)

Hallo,

Es freut mich zwar, daß die Diskussion über Baldurs Anregung auf so hohem Niveau stattfindet, aber diese mir unergründliche Strenge, die durchgehend zutage tritt, vermittelt dem Leser eher die Atmosphäre eines zugigen Gerichtssaales als einer Pfeife rauchenden Philosophenrunde.

Versteht mich bitte nicht falsch - ich lese hier jeden Einzelnen ausgesprochen gerne, und sehe mit Vorfreude Euer aller Beiträge entgegen, die für mich in Sachen Scharfsinn und Eloquenz keine Wünsche offen lassen.
Aber ich habe die Befürchtung, daß mancher potentielle Ideengeber oder tatsächlich Sehende Abstand von seinem Vorhaben nehmen könnte, sein Wissen mit uns zu teilen, wenn er sich der Gefahr ausgesetzt sieht, jedes seiner Worte auf der Goldwaage wiederzufinden.

Vielleicht mag es an meiner Stelle etwas vermessen oder übermütig erscheinen, mich ausgerechnet mit Kritik hervorzutun, wo ich doch bisher wenig beitragen konnte.
Doch man sollte sich einmal vor Augen halten, womit wir uns hier grundlegend beschäftigen.
Um zarte Pflänzchen zu pikieren bedarf es doch nicht zwingend der Pike.

Das Schicksal hat sich mir in den letzten Jahren leider ziemlich aufgedrängt, weshalb
ich förmlich nach befriedigenden Antworten giere.
Die Konzentration der Ereignisse ist für meinen Verstand zu frappant, als nur willkürlich zu sein.

Ich nehme es als Aufforderung, mehr für meine "Vervollkommnung" als Mensch zu tun, und
suche mit noch größerem Eifer nach tieferen Bedeutungen. Demut ist obligatorisch.
Nur frage ich mich, warum ich denn der geeignete Adressat für all das sein soll.
Eine vordergründige Gerechtigkeit will sich mir dabei nicht aufdrängen - jedenfalls nicht für
den von mir überschaubaren Zeitraum.

Hieb- und stichfeste Hinweise und Argumente kann ich leider nicht finden, da ich auf der Verstandes- und Wissensebene allein nicht über genügend Mittel verfügen kann.
Durch das was ich über eigene Eindrücke und Erlebnisse anderer über das Wirken der
geistigen Welt im Diesseits anzunehmen geneigt bin, gehe ich heute davon aus, daß sich uns
deren Einfluß oder ordnende Funktion niemals so offenbaren soll, daß es offensichtlich ist.
Es scheint mir, daß eine durchaus humorvolle Intelligenz sich aus gutem Grunde nicht in die Karten schauen läßt.

Persönlich ist für mich Schicksal das Nachwirken karmischer Konsequenzen und bestimmter
individueller Etappenziele oder Lektionen, die determiniert sind, während wir mit unserem freien Wirken durchaus gestalterisch Einfluß auf die Topographie des Spielfeldes haben.

Mit unserem Denken und Handeln, unseren Überzeugungen und Wünschen nähren wir dabei Potentiale von Ereignissen die ihrer Verwirklichung harren.
Die Zeit, die uns im Alltag als stur konstant fortlaufend erscheint, ist dabei aus höherer Warte durchaus flexibel.

In der Hoffnung, fruchtbar anstatt furchtbar dilettiert zu haben, verbleibe ich mit einem freundlichen Gruß an die geschätzte Runde

Fenrizwolf


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