ich habe potentielle Gefahren des Spiritismus nicht geleugnet (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Dienstag, 03.09.2013, 10:19 (vor 3888 Tagen) @ Eyspfeil (8637 Aufrufe)

Hallo, Eyspfeil,

es wurde später in den Medien so hingestellt, als sei es die Zahnarzthelferin bewusst-manipulativ-betrügerisch gewesen.

Ich habe ja den Chopper-Fall deswegen aufgegriffen, weil er so krass "doof" war. Allerdings ist kaum bestreitbar, dass es zuvor psychokinetische Vorkommnisse gab, auch die elektrischen Ausfälle waren ja objektiv vorhanden. Daher möchte ich offen lassen, ob der Fall zu 100% manipuliert war. Vielleicht musste der Fall auch nur öffentlichkeitskonform abgeschlossen werden, wie die NSU-Döner-Geschichte.

Selbst, wenn es alles authentisch gewesen wäre - den Chopper hätte ich nie "geglaubt". Das war einfach zu krass. Da rennt der Verstand im Sturmschritt gegen die Wand des Hirnkastls.

Zum Besessenheitsfall: ich schrieb ja ausdrücklich, dass es Fälle gibt, in denen alle anderen Deutungsversuche scheitern und man an eine Besessenheit denken muss.
Allerdings sind im religiösen Kontext diese alten hebräisch klingenden Namen zu vermuten, sie passen, man erwartet sie. Ein vorgebliches Witzliputzli würde keine Autorität schaffen, sondern Gelächter hervorrufen, womit man schon mal die psychologische Komponente beleuchtet hat.

Nennt sich ein Einfluss Herr Teufel, steht allen das Haar zu Berge. Würde er gleiches tun, sich aber Alfons nennen, oder Karl-Heinz, fände es null Beachtung.

Es kommt mitunter vor, dass sich Hinterbliebene an Medien wenden, weil es in der Wohnung komische Vorkommnisse gibt, Geräusche, bewegte Gegenstände. Das wird dann auch schon mal auf böse Umtriebe zurückgeführt (haben wir den Teufel im Haus?).
Wenn sich dann herausstellt, dass aus medialer Erkenntnis die verstorbene Oma dahintersteckt, löst sich aller Schrecken auf. Die Angst fällt weg, obwohl sich rein gar nichts an den objektiven Ereignissen geändert hat.

Allerings ist eine Beschäftigung mit spiritistischen Dingen wie das Spielen mit Ouija-Brettern (Buchstabenbretter) ohne Anleitung und Aufsicht eines erfahrenen Mediums durchaus nicht ungefährlich, denn man öffnet sich ja dieser unbekannten Sphäre ohne Schutz, und kann sich etwas einfangen, als ob Insekten nachts vom Licht einer Strassenlaterne angezogen werden.

Nur führt das praktisch nie zu derart krassen Fällen, wie Du sie genannt hast. Vielmehr hat man dann eher einen lästigen Foppgeist im Ohr, oder es führt dazu, dass man Energie verliert, weil sich - nach spiritueller Vorstellung - die Aura ausgedehnt hat und "offen" steht, ohne nach dem Kontakt wieder bewusst auf Normalmass "geschlossen" zu werden.

Es ist wie bei allen Dingen im Leben, ein Fahranfänger würde ja auch nie im Feierabendverkehr über den Münchner Stachus brettern, ohne zuvor Fahrstunden genommen zu haben bei einem erfahrenen Fahrlehrer. Anders herum ginge es wohl schief.

Die Kirche erweckt hingegen den Eindruck, ein spiritistischer Kontakt sei grundsätzlich fatal und Sünde und alles mögliche, führe grundsätzlich zur Abhängigkeit von fremden Einflüssen, und alle Ergebnisse seien vorgespielt und aus böser Quelle. Dafür gibt es bei objektiver Forschung aber keinerlei Beweise, im Gegenteil.

Im Übrigen deuten Zwangsstörungen darauf hin, dass solche Einflüsse in bestimmten Lebensphasen (Pubertät) häufiger vorkommen, als sonst, wobei sich zuvor überhaupt keinerlei spiritistische oder okkulte Handlungen abgespielt hatten.

Diese extremen Besessenheiten sind mit grösster Wahrscheinlichkeit auch nicht auf das zurückzuführen, aber haben Ähnlichkeit mit Stigmatisierungen auf der anderen Seite. Ein wie auch immer gearteter religiöser Kontext ist in den Familien auch meist vorhanden.

Lassen wir es damit gut sein.

Jedenfalls sollte klar sein, dass man einer durchgegebenen Botschaft nicht allein deswegen Glauben schenken kann, weil sie auf eine erkennbar übersinnliche Weise übermittelt wurde. Man muss auch herausfinden, ob man der Quelle vertrauen kann.

Alles andere ist ein Fall für die grosse Tonne......

Beste Grüsse vom Baldur


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