"Fluchtgepäck" (Schauungen & Prophezeiungen)

Wizard, Berne, Freitag, 23.10.2015, 00:19 (vor 3110 Tagen) @ Jacob (10552 Aufrufe)

Moin Jacob,

da nicht für.

Allerdings bin ich kein Nordlicht, ich wohne momentan nur dort. ;-)

Egal, ob und welches Szenario man auf dem Schirm hat, ein "Fluchtgepäck" pro Person sollte in jedem Haushalt vorhanden sein. Und natürlich ein Dokumentenköfferchen und Bargeldreserven. Selbstverständlich alles immer griffbereit. Ganz einfach aus dem Grund, weil man eben nie weiß, was kommt.

Als Beispiel, warum man sowas haben sollte, benutze ich gerne das, was Leuten hier aus der Nachbarschaft passiert ist. Denen ich genau das übrigens nur Wochen vorher nahe gelegt hatte, weil sie sich darüber aufgeregt hatten, das ich im Jugendtreff dieses Thema angesprochen hatte.

In Kurzform zusammengefasst:
Kalte Jahreszeit, beschissenes Wetter, spät abends. Blitzschlag und ruckzuck stand das Haus in Flammen und die Familie dann fast wörtlich mit nacktem Hintern auf der Straße. Also das, was man kurz vorm Schlafengehen an hat. Mit Dokumentenköfferchen und "Fluchtgepäck" hätten sie alle wichtigen Unterlagen in der Hand gehabt, und für jeden wenigstens einen Satz Bekleidung. Hätten sie ja nur schnell greifen müssen. So standen sie mit nichts da, und durften auf die Hilfe der Nachbarschaft hoffen. Hier im kleinen Kaff hat das mit der Hilfe trotz aller Hilfsbereitschaft noch rund 2 Stunden gedauert, bis jeder was zum Anziehen und einen vorbeigehenden Schlafplatz hatte. Auf wie viel Hilfsbereitschaft kann man in einer großen Stadt hoffen?

Ähnlich sieht es aus bei Sturmfluten mit Deichbruch, ähnlichen Überflutungen und anderen lokalen Katastrophen. Unverhofft kommt oft, und meist viel schneller als man denkt. Ein bisserl Schnee wie 1978 / 79, Oderflut usw. Man sollte immer vorbereitet sein.

Eine mögliche Gefahr sollte man niemals unterschätzen, das geht grundsätzlich nach hinten los.
Murphys Gesetz --> Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.

Mein favorisiertes Szenario ist allerdings eines, bei dem wir nicht hier sein müssen, wenn der Häuserkampf droht. Ob ein Weggang dies tatsächlich vermeidet oder man nur woanders kämpft und dann auch noch in der Fremde, steht wohl in den Sternen.

Der beste Kampf ist der, der nicht stattfindet.

Und als ungeübter, und schlecht oder gar nicht bewaffneter Otto Normal gehört Häuserkampf mit zum Übelsten, was einem passieren kann. Im ersten Augenblick mag einem das eigene Haus noch als Festung erscheinen, kann sich aber sehr schnell in einen Todesfalle verwandeln. Wohnungen in Mehrfamilienhäusern sind da noch schlimmer. Ganz besonders, wenn Haus / Wohnung gar nicht dafür vorbereitet sind.

Man hockt drinnen, kommt nicht mehr raus und muss mit dem auskommen, was man drinnen hat. Gegner hingegen können sich draußen frei bewegen. Er muss nicht mal zwingend einen Angriff starten, es genügt zu warten bis du heraus kommst. Und da kann er sogar nachhelfen, in dem er dich ausräuchert oder dir die Bude anzündet.

Einen Häuserkampf kann man nur mit entsprechenden Erfahrungen, ausreichend Waffen, Munition und Fluchtmöglichkeiten führen. Aus dem Grund habe ich vor Ort bleiben nie ernsthaft in Erwägung gezogen, und meine Wohnung nur mit verschärftem Einbruchsschutz versehen. Selbst der SO dient in einem solchen Fall nur als (befestigter) Stützpunkt. Sollte es dort im Ernstfall zu einem Kampf kommen, findet dieser draußen statt. Und das, möglichst weit weg vom Stützpunkt und mit Mitteln der asymmetrischen Kriegsführung.

Und ob dieser Weggang mit der noch restlos zu überzeugenden Familie rechtzeitig gelingt, steht wiederum auf einem ganz anderen Blatt Papier.
Wenn nicht, muss ich den Versuch der Solidarisierung hier starten.

Was Familie anbelangt, Frau und Kinder ja.
Was meine Brüder und andere anbelangt, habe ich mir da Jahrelang den Mund fusselig geredet. Wer nicht will, der hat schon und soll dann sehen wie er klar kommt. Wer nicht selber ein Minimum an Vorbereitungen getroffen hat, braucht sich bei mir dann nicht blicken zu lassen.

Deshalb fahre ich auch zweigleisig.

Das sollte man immer machen, mindestens!

Wenn man alleine reist, sicher eine intelligente Vorgehensweise.

Als meine Kinder noch solche waren, war unsere "Standarttarnung" "Pfadfinder". Mittlerweile erwachsen, ist es halt eine kleine Gruppe Handwerker die da unterwegs ist. Die Pfadfindertarnung ist für die Enkel und die Kinder anderer Gruppenmitglieder.

Bis denne

Wizard


Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.


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