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Ein nicht stimmiges Urteil (Freie Themen)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 06.11.2018, 22:07 (vor 1959 Tagen) @ dziamdzia (2799 Aufrufe)

Hallo!

Sei froh dass es Geld gibt, und nicht jeder von uns Wild jagen, Felle gerben, Fleisch pökeln und Getreide anbauen muss, sondern einige von uns sich die Zeit nehmen konnten, technische Finessen zu überlegen, die uns das Leben erleichtern. Ohne Geld hätte dieser Fortschritt nie stattgefunden.

Bitte die Beiträge genau lesen, auf die man antwortet! Er hat nicht das Geld an sich "verteufelt", sondern die Geldschöpfung aus dem Nichts. Das ist etwas gänzlich anderes. Daß Geld eine sinnvolle Einrichtung sei, wurde nicht bestritten.

Der zweite Satz betrifft einen wichtigen Punkt. Ohne Geldschöpfung aus dem Nichts wäre es nicht möglich gewesen, die immensen Produktionabläufe und Wirtschaftsketten zu erzeugen, welche die globalisierte und technisierte moderne Welt konstituieren. Erst die "Schuldknechtschaft" per Zins, der forcierte Zwang, zu wirtschaften und Mehrwehrt zu generieren, hat den nötigen Druck erzeugt, um die Maschinenwelt entstehen zu lassen und hierfür weltweit die Rohstoffe aus der Erde zu pressen.
Wie ich in meinem letzten Beitrag und schon vielfach zuvor anklingen ließ, ist "Fortschritt" mitnichten eine per se gute und wünschenswerte Angelegenheit. Er entfremdet den Menschen von seiner Natur und seiner Anbindung an das Transzendente. Die Technik in Verbindung mit dem heutigen Geld dient mitnichten zur Erleichterung des Lebens. Die Verhältnisse haben sich längst derart verkehrt, daß der Mensch der Technik und dem Gelde dient. Er ist in seiner Lebensart entsprechend nach unten, auf die Materie, ihre Heranschaffung, Umwandlung, Verbreitung und Verbrauch ausgerichtet. Im selben Zuge schwindet die geistige Perspektive und höhere Sinngebung. Diese Entfremdung erzeugt "Zivilisationskrankheiten", die nicht nur in physischen, sondern zunehmend auch seelischen Gebrechen bestehen. Die moderne Welt schadet dem Menschen in vielerlei Hinsicht.
Es ist daher durchaus gerechtfertigt, diese Art des Geldes als Übel zu betrachten, weil es die nötige "unnatürliche Energie" im Gesellschaftssystem erzeugt, welche diese unwürdigen Zustände hervorruft und ständig verstärkt.

Gegen die biologischen Notwendigkeiten, die ohne Zwang zum Fortschritt über Jahrhundertausende Teil des Menschseins waren, ist dadurch nichts gesagt. Sieht man sich die auch im Vergleich zu heute geringeren Arbeitszeiten und das geringere Steuerhöhe im Mittelalter an und bedenkt die Tatsache, daß der Mensch im Rahmen seiner alltäglichen Verrichtungen im Wesentlichen sein eigener Chef war (wohingegen der Staat heute bis ins Privatleben hineinpfuscht), scheinen diese natürlichen Zwänge mit dem Organisationsgrad einer aufblühenden Hochkultur vergleichsweise einfach zu erfüllen zu sein.

An sich scheint mir gegen Jagen, Handwerk und Ackerbau nichts einzuwenden zu sein. ;-)

Ein Bauer, der einem anderen Bauer Saatgut lieh, bekam als Entschädigung für sein Risiko und seinen Verzicht MEHR Saatgut aus dessen Ernte im nächsten Jahr zurück, als er verliehen hatte.

Ich bezweifle, daß solche pauschalen Behauptungen, wie man früher miteinander umgegangen wäre, als hätte es sich um im gesamten Geschichtsverlauf unveränderliche Tatsachen, zielführend sind.

Aus der sumerischen Epoche (3000 bis 2000 v. Chr.) sind für Mesopotamien zwei Zinssätze bekannt: 33,3 Prozent auf Gerste und 20 Prozent für Kredite in Silber.
Die Zinsen waren viel höher als heute, weil das Risiko viel höher war (Krankheiten, Seuchen, Missernten, Kriege...)

Wenn ich mich recht entsinne, gab es bei uns lange Zeit Zinsverbot, welches im ausgehenden Mittelalter gelockert wurde, so daß die Zinsen zwischen 5 und 10 Prozent lagen, unabhängig von Deinen lediglich behaupteten Risikos (vgl. Zinsverbot). Wieder eine unzulässige Verallgemeinerung, um eine Behauptung aufzustellen, wie es früher angeblich gewesen wäre.

Du versuchst hier wirre Verschwörungstheorien aus ganz natürlichen Vorgängen zu konstruieren und landest bei den ewig gleichen linken Scheißhaus-Parolen von denen die Menschheit nach 70 Jahren Kommunismus doch langsam mal genug haben müsste.

Nachdem Du offenbar in Form der Verwechslung des Fiatgeldes mit dem Gelde an sich an einer falschen Grundannahme Deiner Überlegungen ansetzt, verwundert auch diese offensichtlich absurde Bewertung nicht.

Die Idee, dass eine Masse von Menschen souverän sein könne, war zu allen Zeiten eine Verführung der Dummen, und alle praktischen Versuche, diesen herbei phantasierten "Souverän" an die Macht zu bringen haben nur stets dazu geführt, dass der Souverän danach viele tausend oder Millionen Köpfe kürzer war. Die Idee des souveränen Volkes geht streng einher mit der Idee der Gleichheit, denn wenn eine Masse herrschen will, muss sie völlig gleichförmig sein.

Da unterstellst Du ihm wieder Dein eigenes Mißverständnis seines Beitrages als seine Anschauung. Wo hieß es denn, daß der Souverän die Masse sei? Es war die Rede von freien Bürgern, was meines Erachtens den freien Einzelnen meint, der stets über sich selbst bestimmt, repräsentiert durch das (heute eingeschränkte bzw. abgeschaffte) Recht des Waffenbesitzes und des Führens in der Öffentlichkeit.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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