Linke Verschwörungstheorien (Freie Themen)

dziamdzia, Dienstag, 06.11.2018, 20:58 (vor 1988 Tagen) @ Deutscher im Exil (2809 Aufrufe)

Grüß Gott,

"Geldschaffung aus dem Nichts in einem debitistischen Wirtschafts- und (Un)Rechts-System ist immer und zwingend die wohl mächstigste Form, "Schuld" (= Abhängigkeit, Versklavung, Diktat)
durch "Schulden" zu erreichen"

Du verwechselst Eigenschaften des Lebens an sich mit Eigenschaften des Geldsystems. Als materielle Lebewesen sind wir (körperlich gesehen) komplexe Anordnungen von Materie, die
einen permanenten Überlebens-Kampf gegen die an allem nagende Entropie führen. Das ist simple Thermodynamik, hat nichts mit dem Geldsystem zu tun: Um uns zu erhalten, müssen wir uns
permanent Energie zuführen. Ob wir das nun selber machen, oder lieber jemand anderem dafür Geld geben und, um dieses Geld zu erhalten, etwas anderes tun was unseren Begabungen eher
liegt, ändert nichts an der Tatsache. Sei froh dass es Geld gibt, und nicht jeder von uns Wild jagen, Felle gerben, Fleisch pökeln und Getreide anbauen muss, sondern einige von uns sich
die Zeit nehmen konnten, technische Finessen zu überlegen, die uns das Leben erleichtern. Ohne Geld hätte dieser Fortschritt nie stattgefunden. Und ob dieses Geld nun vom Himmel fällt, von
einer Zentralbank ausgegeben wird oder als Gold aus der Erde gekratzt wird, ändert alles nichts an der Tatsache, dass Du immer ein Sklave bist, der arbeiten muss. Im Schweiße Deines
Angesichts sollst Du leben, so wurde das früher beschrieben; heute würde man sagen: als materielles Lebewesen bist Du auf Lebenszeit dazu verdammt, deinen komplexen Körper durch
Energiezufuhr zu erhalten. Wobei das keine echte Sklaverei ist. Ist ja freiwillig. Wenn es Dir nicht passt, erfrier' oder verhunger' doch einfach!
Niemand zwingt Dich zu leben. Konstruiere aber bitte nicht aus den Eigenschaften des biologischen Lebens eine Versklavung. Niemand versklavt Dich. Niemand MACHT Dich abhängig.
Du BIST abhängig, solange Du lebst, weil Dein Körper permanent Energie braucht. Ein Pantoffeltierchen wurde auch von niemandem versklavt und es kommt auch ganz ohne Geld aus.
Trotzdem muss es permanent herumschwimmen und nach Nahrung suchen, muss permanent arbeiten um sich Energie zuzuführen ohne die die Entropie seine komplexe Anordnungen von Molekülen wieder ins tote Chaos überführt.

Dass Geld etwas mit Schuld zu tun hat, ist richtig. Ohne Schuld kein Geld. Wenn ich Dir Geld gäbe und Du schuldest mir dann nichts - was hätte ich dann davon? Welchen Sinn hätte
so ein Geld? Ein schuldfreies Geld ist schlicht und einfach ein Geld, was nicht funktioniert.

"Gelderschaffung und daraus resultierende Zinsen sind leistungslos und also gesetzlich geschützter (und gar erwünschter) Betrug."

Zinsen sind nicht leistungslos sondern sie sind Kompensation für Verzicht und Risiko. Und je höher das Risiko, desto mehr Kompensation möchte man dafür haben.
Das ist nichts unnatürliches, auch keine Verschwörung und schon gar kein Betrug. Es ist das Natürlichste der Welt. Die ersten Zinsen gab es lange bevor es Geld gab: Ein Bauer, der einem
anderen Bauer Saatgut lieh, bekam als Entschädigung für sein Risiko und seinen Verzicht MEHR Saatgut aus dessen Ernte im nächsten Jahr zurück, als er verliehen hatte.
Aus der sumerischen Epoche (3000 bis 2000 v. Chr.) sind für Mesopotamien zwei Zinssätze bekannt: 33,3 Prozent auf Gerste und 20 Prozent für Kredite in Silber.
Die Zinsen waren viel höher als heute, weil das Risiko viel höher war (Krankheiten, Seuchen, Missernten, Kriege...)

Du versuchst hier wirre Verschwörungstheorien aus ganz natürlichen Vorgängen zu konstruieren und landest bei den ewig gleichen linken Scheißhaus-Parolen von denen die Menschheit nach 70 Jahren Kommunismus doch langsam mal genug haben müsste. Selbst die Kommunisten haben eingesehen, dass es ohne Zinsen nicht geht. Heute sind nur die Islamisten noch ahnungslos genug, um eine zinslose Welt für praktikabel zu halten.
Herr Erdogan zum Beispiel, der aus islamischer Verblödung heraus lange Jahre von einer "internationalen Zinslobby" fabulierte und Sätze wie „Wenn wir die Zinsen nicht senken, dieses
Werkzeug der Ausbeutung, machen wir die Reichen reicher und die Armen ärmer“ verkündete. Außer einer Baublase und einer Währungskrise ist aus seiner Befreiung von der
"Zins-Knechtschaft" jedoch nichts geworden.

"Bewaffnet, weil die Staatsmacht sich erfrecht, das Gewaltmonopol für sich zu beanspruchen, eine durch nichts entschuldbare Anmaßung von Lakaien gegenüber ihren Herren, den freien Bürgern
in Gestalt des Souveräns."

Die Idee, dass eine Masse von Menschen souverän sein könne, war zu allen Zeiten eine Verführung der Dummen, und alle praktischen Versuche, diesen herbei phantasierten "Souverän" an die Macht
zu bringen haben nur stets dazu geführt, dass der Souverän danach viele tausend oder Millionen Köpfe kürzer war. Die Idee des souveränen Volkes geht streng einher mit der Idee der
Gleichheit, denn wenn eine Masse herrschen will, muss sie völlig gleichförmig sein. Und so wirklich gleich sind die Menschen erst im Tode, weshalb derartige "Befreiungs"-Bewegungen
regelmäßig im Massenmord enden. Denn die letzten Unterschiede sind eben erst ausgemerzt, wenn der Letzte umgebracht ist.

Grüße,
dziamdzia


Gesamter Strang: