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Farbe bekennen (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Luzifer, Österreich, Samstag, 14.09.2019, 02:07 (vor 1687 Tagen) @ Vulkanologe (1877 Aufrufe)

Hallo Vulkanologe,

gut werde versuchen meine Sicht einzubringen, nur da interessiert mich der Standpunkt von anderen schon sehr, weil gerade das schon sehr davon abhängig ist, von welchem Ursprung aus man das betrachtet.

was bedeutet für dich gut und böse? Kannst du definieren, was gut ist und was böse ist? Ist das überhaupt möglich im absoluten Sinne oder sind gut und böse stets relativ?

Ich weiß es nicht, ob es da sowas wie eine "objektive" Wahrheit geben kann, weil ich nicht weiß, ob es sowas wie "allgemeingültige Wahrheiten" für jedermann gleich überhaupt geben kann. Es kann sein, dass wir jeder für sich in seiner eigenen Welt leben, die nur in Superposition und Interferenz miteinander sind, aber eigentlich eigenständig, dann gibt es sowas im strengen Sinne nicht. Zusätzlich ist das eben in sich auch nicht eindimensional und das geht daher mit "Boolscher Algebra" einem einfachen "Schwarz-Weiß" nicht in meinen Augen nicht. Nachfolgend nur zwei Betrachtungsweisen mit unterschiedlicher Bewertung.

Aus dem Nutzenaspekt heraus:

Neutral ist alles für mich, was keine Auswirkungen auf andere zeigt, ob mir das dann nützlich ist oder schadet, hat keinerlei Bedeutung.

Gut ist, was anderen nützt, wie die Auswirkungen auf einen selber sind, ist irrelevant.

Böse in diesem Sinne ist dann, was anderen schadet, gleich wie die Auswirkungen auf einen selber sind.


Aus der Motivation heraus:

Wahrlich gut: Ist alles, was wir dafür tun, dass es anderen nützt und gut geht. Eben darum, weil wir wollen, dass "Gutes" geschieht, dass andere einen Nutzen haben und aus keinem anderen Grund heraus.


Wahrlich böse:

Schlechtes tun um anderen zu schaden, Eben, weil man will, dass Böses geschieht und aus keinem anderen Grunde heraus.

Neutral (unter anderem)
Gutes tun um a) in den "Himmel" zu kommmen ist Egoismus pur, um b) nicht im ewigen Höllenfeuer braten zu müssen, also aus Furcht vor Strafe ist Egoismus pur um c) vor den Menschen als "gut" dazustehen ist Egoismus pur, um d) ein ruhiges Gewissen zu haben und sich als "gut" fühlen zu können ist Egoismus pur.

Das alles ist nur Eigennutz und nicht wahrlich gut, man tut es für das Eigene und nicht für andere. Somit ist es nicht gut, auch wenn es aus Sicht der Auswirkungen so ist. In der Motivation kommt der andere eigentlich gar nicht vor (daher neutral aus dem Motivationsaspekt heraus), er ist nur Mittel zum Zweck und der heißt Eigennutz. Darum kommt eher ein "Normaler" in den Himmel (wo nur wahrlich Gutes zählt) als ein Durchschnitts-Religiöser, weil ich persönlich glaube, die Motivation ist entscheidend und nicht das Ergebnis, das durch andere Einflüsse dritter ja ganz anders ausfallen kann.

Ist es z.B. immer böse, zu lügen und in jedem Fall gut, die Wahrheit zu sagen? Was ist Wahrheit überhaupt?
Liegt das Böse in der Lüge stets in der Falschaussage von objektiven Fakten oder nicht vielmehr in der Absicht zu täuschen? Wenn die Täuschungsabsicht wegfällt, ist eine Falschaussage dann immer noch eine Lüge? Und eine Wahrheit, die ausgesprochen wird, um jemanden zu kränken oder ihm zu schaden, ist das eine gute Wahrheit, nur weil sie objektiv wahr ist? Gibt es überhaupt so etwas wie Objektivität oder ist nicht eigentlich alles subjektiv?

Auch hier zwei Aspekte, die Du bereits dargestellt hast: Einerseits werden Sachverhalte geschildert wie sie waren, ja oder nein und aus welcher Motivation heraus "um zu täuschen".

Nun bei vielen Dingen, insbesonders den "Irdischen" gibt es klarerweise sowas wie die "eine Wahrheit", das ist schon so meine Lebenserfahrung. Dinge haben gewisse, genau definierte Eigenschaften und Vorgänge einen gewissen Hergang. Das sollte sich schon objektiv schildern lassen. Also für 99,99999% der Fälle, wo wir eine Aussage treffen müssen hier, gibt es objektive Wahrheiten würde ich wagen zu behaupten :-).

Und dann ja, für mich ist es erforderlich immer und überall die Wahrheit zu sagen, alles andere führt zu Leid in letzter Konsequenz. Dass wir die Wahrheit manchmal nicht verkraften liegt nicht an der Wahrheit. Das Problem liegt bei uns. Weil wir so vieles nicht verkraften. Auch wenn es mich vielleicht verletzt, wenn mir jemand eine unangenehme Wahrheit berichtet aus der Motivation heraus mir zu schaden. In letzter Konsequenz hilft es mir, da ich dann in der Lage bin auf eine Tatsache! ädequat zu reagieren, was ich in Unwissenheit nicht könnte. Den einzigen Kompromiss, den ich mir erlaube ist es eben die Wahrheit nicht zu sagen, wenn mich keiner danach fragt. Da ist das Leben der beste Lehrmeister. Freiwillig teilt es einem auch nichts mit, solange man nicht fragt bleibt man ahnungslos und das für mehrere Leben, wenn man Pech hat:-).

Was also ist Lüge und was ist Wahrheit? Was ist gut, was ist böse? Ich habe mit dieser Einteilung echt Schwierigkeiten und sehe die Polaritäten nicht zwischen gut und böse, sondern zwischen einem Extrem und einem anderen Extrem. Je extremer ein System, umso gestörter ist es, aber was ist dann in der Mitte zwischen allen Extremen? In meinem geistigen Bild von der Windrose/Uhr entspringt in der Mitte eine weitere Dimension zweier Gegensätze. Aber ich weiß nicht, was das bedeutet.

Nun es gibt einen Satz, behandle andere so, wie du willst von ihnen behandelt zu werden. Das reicht für mich, bin kein Engel.

Und dann haben die meisten, die ich kenne sowas wie einen inneren Kompass, was gut ist und was böse und was Lüge und was Wahrheit, das Gewissen. Nur klarerweise kann ich jetzt nicht verallgemeinern und behaupten, das sei ein universeller Maßstab.

Dein Bild klingt sehr spannend, es klingt nach: Im Mittelpunkt einer Polarität entsteht durch den Ausgleich nicht Null, sondern eine neue Polarität, eventuell rechtwinkelig auf die Ursprüngliche. Danke dafür, sowas kann irgendwann für irgendwas der Schlüssel werden.

Gute Nacht
Franz


Der Feuerengel fliegt


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