falschgeld? (Schauungen & Prophezeiungen)

detlef, Sonntag, 11.11.2012, 22:32 (vor 4192 Tagen) @ Spindoktor (8682 Aufrufe)

moin,

Als ich vor Jahren zum ersten Mal von diesem Erklärungsmodell las, dachte ich, die wollen mich verar... naja ... Ihr wisst schon. Keineswegs befriedigend, diese Herleitung. Die Ordnung in unserem Sonnensystem reduziert auf diese Ursache (na, die Sache mit dem Drehimpuls, der sich erhält).


Zur Drehimpulserhaltung kommt noch das Newtonsche Gravitationsgesetz mit eingebauter Energieerhaltung (Gravitation als Potentialfeld), die Translations-Impulserhaltung wird durch die Betrachtung der Bewegungen relativ zum Massenschwerpunkt des Sonnensystems berücksichtigt - und das ists auch schon, denn mehr grundlegende Erhaltungssätze und daraus folgende Bewegungsgleichungen gibt es nun mal nicht in der Mechanik. Eventuell noch kleine Korrekturen gemäß der Relativitätstheorie (Periheldrehung), wenn es über lange Zeiträume hochpräzise sein soll. Die genauen Berechnungen sind dann schmackhaftes Computerfutter, aber du hast ja nur nach den Ursachen gefragt.

Da ziehst du den Hut vor dem Falschen - Detlef versteht ja nicht mal, dass die Erde für ihre Rotation keinen äußeren Antrieb braucht, weil er sich als handfester Praktiker eine reibungsfreie Bewegung einfach nicht vorstellen kann.

nu ja, das hat detlef jetzt ja (wenigstens temporaer) geaendert.

Die Theorie über die Erhaltung des Drehimpulses seit der Entstehung des Sonnensystems, um zu erklären, warum die Ordnung in unserem Sonnensystem so ist, wie sie ist - ist da das "Ockhamsche Prinzip" zugrunde gelegt worden? Weiß es nicht. Hat man es sich da vielleicht zu einfach gemacht?


Hättest du lieber eine sehr grundlegende Herleitung der Drehimpulserhaltung aus der Isotropie des Raums? Bitte schön: https://de.wikipedia.org/wiki/Noether-Theorem


irgendwie hab ich hier das gefuehl, mit falschgeld bedient worden zu sein.
der spindoktor schrieb, dass die benoetigte energie fuer die erdrotation und die umkreisung der sonne noch vom urknall herruehrt, und kein "nachtanken" benoetigt.
im von ihm verknuepften noether theorem steht:
Aus der Homogenität des Raums (Wahl des Startortes spielt keine Rolle) ergibt sich die Erhaltung des Impulses (Impulserhaltungssatz). So ist der Impuls eines freien Teilchens konstant, nicht aber der Impuls eines Teilchens im Gravitationsfeld der Sonne; ihr Ort ist für die Bewegung des Teilchens wesentlich.

auch, dies:
Das Noether-Theorem besagt, dass die Invarianz des Wirkungsfunktionals gegenüber einer einparametrigen stetigen Transformationsgruppe die Existenz einer Erhaltungsgröße zur Folge hat(...)

da ich davon ausgehe, dass die erde sich im gravitationsfeld der sonne befindet (sonst wuerden wir ja nicht bei ihr bleiben), sehe ich nicht, warum der impulserhaltungssatz fuer die teilchen, die die erde bilden, konstant bleiben sollte.

die von spindoktor erwaehnte drehimpulserhaltung wird in wikipedia wiederum auf dieses noether theorem zurueckgefuehrt:

Drehimpulserhaltung [Bearbeiten]
Salto vorwärtsAus der Tatsache, dass die physikalischen Gesetze nicht von der Orientierung im Raum abhängen, folgt, dass der Drehimpuls eine Erhaltungsgröße ist (das besagt das Noether-Theorem). Anders ausgedrückt: Der Drehimpuls eines isolierten physikalischen Systems bleibt unverändert, egal welche Kräfte und Wechselwirkungen zwischen den Bestandteilen des Systems wirken. Dies gilt für den Drehimpuls bezüglich beliebiger Achsen und wird verkürzt mit dem Begriff Drehimpulserhaltung bezeichnet.

(unterstreichung von mir)
aha! nachtigall ick hoer dir trappsen!
der drehimpuls des systems! das system ist aber nicht die erde, oder die erde mit mond, sondern die sonne mit erde und mond (plus die anderen planeten)
DAS glaub ich ihm gern, dass die drehkraft des gesamtsystem erhalten bleibt.
aber nicht die behauptung, dass die erde sich dauerhaft gleichbleibend bis ans ende aller zeiten drehen muss, obwohl verschiedenste kraefte auf sie einwirken.(es sei denn, diese erdexternen kraefte foerdern die rotation)(schwerkraft der sonne, des mondes und der anderen planeten,(der kometen auch?) kosmische und sonnenstrahlung und was es noch mir unbekanntes geben mag)

dann hat er noch das newtonsche gravitationsgesetz erwaehnt. uns dabei allerdings ein paar unwichtige kleinigkeiten unterschlagen.
dies gesetz ist formuliert, als waere die erde eine homogene kugel, frei von jeglichen ausseneinfluessen. (iss klar, gesetze werden immer fuer theoretische normal- oder idealfaelle aufgestellt)

selbst die wikipedia west darauf hin:

Abweichung von der Kugelform [Bearbeiten]An erster Stelle stehen dabei Abweichungen aufgrund der Tatsache, dass die Erde keine perfekte homogene Kugel ist: Lokale Unterschiede in der Dichte des Untergrunds (z.B. Erzvorkommen, bzw. Kontinentalplatten oder Meere) sowie die Abplattung der Erde zu einem Geoid ziehen örtliche Schwankungen der Gravitationsbeschleunigung von bis zu ±0,5 Prozent nach sich.
erzvorkommen! putzig. die beeinflussen also das gravitationsgleichgewicht der erde, aber (die von mir eingebrachten und massemaessig groesseren) festlandeis und stauseen nicht? oehem...

ausserdem duerfen wir nicht vergessen, dass der gravitationspunkt der erde staendig wandert. nicht? beim system erde-mond zumindest wird davon ausgegangen, dass der gemeinsame schwerpunkt die beiden schwerpunkte beeinflusst. demnach sollten die gravitationskraefte der sonne das gravitationszentrum der erde in richtung auf die sonne verschieben. also wandert dieser im 24 std rythmus.

und weils so schoen ist, noch einen:

Newtonsches Schalentheorem [Bearbeiten]Newton leitete die folgenden drei Theoreme aus seinem Gravitationsgesetz ab:
2.Im Innern einer kugelsymmetrischen Massenverteilung (z. B. Hohlkugel) erzeugt diese keine Gravitationskraft. Daraus folgt: in einem beliebigen Abstand r vom Mittelpunkt einer kugelsymmetrischen Massenverteilung rührt die Gravitationskraft genau von dem Anteil der Gesamtmasse her, der innerhalb einer Kugel mit dem Radius r liegt.

also mehr masse, mehr gravitation - weniger masse, weniger gravitation.
oder auf die erde bezogen: der schwere erdkern, der viel gravitation erzeugt/verursacht, schwimmt frei in leichterem magma, das weniger verursacht.
jetzt braucht nur noch jemand das magma umzuruehren, und der kern verlagert sich - und mit ihm das gravitationszentrum.
das magnetische magma ist fluessig. es stroemt durch temperaturunterschiede vom erdkern zur kruste und zurueck.
zum "umruehren" braucht es also eine temperaturaenderung im erdkern oder von aussen, oder aber eine magnetische einwirkung. (oder einen mangel an magnetischer wirkung? sprich zusammenbruch des magnetfeldes?)

also, summa summarum, sind die von spindoktor aufgestellten behauptungen unvollstaendig gewesen. und zwar in einer weise unvollstaendig, die seinen standpunkt gegen den meinen staerkte.

kurz und gut, ich hab das gefuehl, dass man mir da einen dreimarkschein andrehen wollte.


gruss,detlef
ps: nur schade, dass ich das ganze zeug in einer woche wieder vergessen haben werde.
(iss schon sinnvoll, den nuernberger trichter im jungen alter anzusetzen)


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