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Re: KO-Kriterien (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Freitag, 09.11.2012, 10:53 (vor 4195 Tagen) @ Spindoktor (8738 Aufrufe)

Hallo!

Die Frage ist doch: Wie seltsam darf eine Schau sein, um noch ernst genommen zu werden? Einer selbst erlebten Schau wird man sicherlich mehr zugestehen als einer fremden, aber es sollte doch eine Grenze geben, damit man nicht von beliebig absurden Horrorszenarien sein Leben durcheinander wirbeln lässt. Bei mir ist ein Prüfstein die Übereinstimmung mit sicher erkannten Naturgesetzen - insbesondere so grundlegenden wie Energie-, Impuls- und Drehimpulserhaltung.

Siehe hier:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=19196

Der Anspruch auf physikalische Richtigkeit von Schauungen läßt sich nicht durchgehend aufrechterhalten. Da Schauungen oft in Träumen erlebt werden und grundsätzlich durch das "psychische System" des Sehers geschleust werden, unterliegen die Bilder wohl gewissen Verzerrungen und Symbolisierungen. Man wird wohl kaum annehmen können, daß ITOma, die alle Neubauten in Pasing schon Jahre vorher und ohne Kenntnis gesehen hat, mit dem schwarzen Dunst (am Ende im Link), der in den Pasing-Arcaden aus der Wand kommt, etwas physikalisch reales gesehen hat. Er sollte vermutlich eher eine irgendwie geartete Gefahr optisch darstellen. In solchen Fällen sollte man sich zunächst als eine Art Traumdeuter mit Kenntnis einer archetypischen Bildersprache betätigen und erst dann zur physikalischen Deutung übergehen.
Auf der anderen Seite kann nachgewiesene physikalische Richtigkeit in einer Schau, wenn sie sich zumal auf etwas bezieht, was dem Seher nicht bereits bekannt war, durchaus für deren Echtheit sprechen.

Weitere Kriterien wären z.B. bei Schauungen über gesellschaftliche Veränderungen die Überlegung, ob die geschauten Zustände den aus Geschichte und Gegenwart bekannten menschlichen Verhaltensmustern entsprechen, oder bei religiös geprägten Schauungen die Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religion.

Religiös geprägte Elemente in Prophezeiungen versuchen wir eigentlich zu erkennen und herauszufiltern, weil sie als Elemente der Persönlichkeit des Sehers die Information allgemeinen Bezugs, die über die Person des Sehers hinausreicht, überdecken und verzerren.
Wenn Irlmaier z. B. den "Gekreuzigten mit den Wundmalen" am Himmel sieht, so ist das wohl eher sein Ausdruck für etwas, das während des Geschehens tatsächlich am Himmel steht.
Einer Aussage, die mit den Glaubensgrundsätzen des Sehers nicht konform geht, würde ich vielmehr besonderes Interesse entgegenbringen, weil sie etwas vermittelt, das der Person des Sehers widerspricht und daher eher nicht von ihm stammt. Daß z. B. ein links-intellektuell angehauchter Seher wie Hans-Jürgen Ewald sah, wie Polizisten im Bürgerkrieg Jagd auf unsere Zuwanderer machen, wäre ein Beispiel für einen solchen Widerspruch zur Weltsicht des Sehers.

Abschließend noch ein Beispiel dafür, was ich nicht ablehnen würde:
Angenommen, jemand schaut sehr detailliert, wie ein großer Meteor (sagen wir mal, 100 m Durchmesser) in einem bestimmten Gebiet einschlägt - mit verifizierbaren Einzelheiten, die auch einen Zeitrahmen festlegen. So eine Schau widerspricht keinem bekannten Naturgesetz, also würde ich herausfinden, wie weit die Zone der Zerstörung reichen würde, und falls ich annehmen kann, dass ich zum Zeitpunkt des Einschlags noch leben werde, entsprechende Vorkehrungen treffen. Wenn dann der vorausgesagte Zeitpunkt näherrückt, würde sich entscheiden, was an der Schauung dran ist, denn ein so großer Himmelskörper würde nämlich mit Sicherheit entdeckt werden.

So genaue Informationen wirst Du durch nur eine Schau selten erhalten. Wir haben ähnliches jedoch durch Kombination einer Reihe von Schauungen erhalten, die Ausschnitte des selben Geschehens zeigen. Auf dem Holzweg wäre man, wenn man die Einzelschauungen verdammen würde, weil sie für sich genommen keine schlüssige Vorstellung des Gesamtgeschehens ermöglichen.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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