Hypothesen von Christian Blöss (Schauungen & Prophezeiungen)

Spindoktor, Donnerstag, 08.11.2012, 01:08 (vor 4196 Tagen) @ rauhnacht (8983 Aufrufe)

Hallo Rauhnacht,

Ein Beispiel, was ein interessierter Laie dann so aufschnappt. Vielleicht hätte mans besser in Latein belassen, dass mit der Bibel gab auch nur Ärger.;-)
Magnetische Polumkehr: Zu unseren Kindheitstagen von der etablierten Wissenschaft verlacht:

Verlacht wüsste ich nicht, aber bis in die 1950er noch skeptisch beurteilt, weil man noch nicht so viel über den "Erd-Dynamo" wusste. Erste Belege gab es aber schon um 1920, mehr zu diesem Thema auf https://en.wikipedia.org/wiki/Geomagnetic_reversal

Wissenschaftlich belegt sind mittlerweile magnetische Polumkehrungen auf der Erde. Man glaubt, die letzte sei c. 780000 Jahre her. Ansonsten nimmt man an dies habe vorher weitestgehend zyklisch etwa alle 250000 Jahre stattgefunden. Dies jeweils über einen Zeitraum von einigen 100 bis 1000,- de Jahren. Sicher ist man hier nicht, es gibt z.B. den Geologen David Evans ( könnte natürlich sein, dass er irrt), der meint vor c. 700 Millionen Jahren gab es da mal ein Ereignis, welches schlagartig ( Ablauf wenige Tage bis Wochen) verlief und eine „kontinentale Rutschpartie“ auslöste.

Du meinst mit "kontinentaler Rutschpartie" hoffentlich nicht ein reales schnelles Rutschen der Kontinentalplatten, sondern im übertragenen Sinne einen "gleitenden" magnetischen Umpolungsvorgang. Ansonsten wäre es nicht das erste Mal, dass ein Laie Magnetismus und Schwerkraft verwechselt ...

D. h. durch einzelne „Nester“, die belegt sind und von der sonstigen Wissenschaft als geologische Anomalie (weil es eben keine handfesten Beweise zu Theorien gibt, wie das denn wohl passiert sein mag. Das sie da sind, wird nicht abgestritten) gewertet werden, gibt es den Hinweis zu rapide wechselnder magnetischer Ausrichtung.
Warum es zu magnetischer Umpolung kommt und was dabei auf Erden passiert, weiß man eigentlich nicht genau( eben weil die handfesten Belege fehlen, die magnetische Polumkehr an sich jedoch wird nicht bestritten )Datierungen zu Massensterben passen aber nicht so recht dazu. Weswegen im allgemeinen angenommen wird, Das macht uns gar nichts.

Erhöhte Strahlenbelastung ist wahrscheinlich, solange das Magnetfeld kein Dipolmoment hat, aber für ein Massensterben reicht das nicht aus - steht aber auch im Wikipedia-Artikel.

Aus PDF Datei: Planeten, Götter und Katastrophen Auszüge:

Bitte einen Link zum PDF! Christian Blöss als Autor lässt jedenfalls nichts Seriöses ahnen ...

Interessant find ich sie dennoch, mag ja daran liegen, dass ich auf keine „Konventionen“ gebunden bin.

Nur dass sich die Naturgesetze nicht darum scheren, ob du "konventionell" oder "alternativ" oder überhaupt nicht denkst.

Solange die Planeten und Satelliten des Sonnensystems unter dem Stabili-
tätsdogma gleichsam auf ewig an ihre Bahnen gekettet zu sein schienen,
konnten Kollisionen - wenn überhaupt - nur in der fernsten Vergangenheit
stattgefunden und damit nichts Wesentliches zur Entwicklung des Sonnen-
systems beigetragen haben. Mittlerweile muß aber die Garantiezeit für die
Stabilität auf wenige Prozent der bislang veranschlagten Spanne einge-
schränkt werden: Die Satelliten und Planeten sind nicht »auf ewig in ihre
Bahnen gebannt«. Damit werden sie zu wichtigen Protagonisten eines kata-
strophischen Szenarios der Entwicklung des Sonnensystems.

Kannst Du das eindeutig ausschließen?

Für die nächsten paar hundert Millionen Jahre sicher. Für die noch fernere Zukunft könnte allerdings Chaos angesagt sein: http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/06/15/weltuntergang-reloaded-jacques-laskar-und-seine-kollidierenden-planeten/

Warum ist der
einstige Riesenkontinent Pangaea überhaupt auseinandergebrochen? Man
hat natürlich Szenarien für das Auseinanderbrechen entworfen, doch sie
sind genauso mit dem Grundproblem konfrontiert, so daß der Antriebsme-
chanismus hypothetisch bleiben muß.

Warum, ich frage NICHT wie?

Wenn du auf die Energie für die Plattentektonik hinauswillst: radioaktive Zerfallswärme und Restwärme von der Entstehung der Erde. Der genaue Mechanismus ist aber immer noch nicht vollständig geklärt, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Plattentektonik

Es existiert eine Korrelation zwischen Massensterben und
dem starken Absenken der Meeresspiegel, ohne daß eine Änderung der po-
laren Eismengen nachgewiesen werden konnte. Offenbar kommt hier nur
eine Änderung der Form des Erdkörpers in Betracht, um die Änderung des
Meeresspiegels zu erklären. Eine Arbeit von H.-S.Lu (1974)

Welche Qualifikation hat dieser H.-S. Lu, und in welchem Fachjournal hat er die Arbeit veröffentlicht? Ich möchte mich ungern auf die Interpretation durch - vorsichtig ausgedrückt - randständige Denker verlassen und versuche lieber, an das Original heranzukommen.

bringt diese
Änderung und die Existenz der Platten in einen Zusammenhang, aber sie
weist ganz erheblich von dem Konzept der Plattentektonik weg. Lu zeigte,
daß eine plötzliche Verschiebung der Polachse zu einem Aufbrechen der
zusammenhängenden Erdkruste führt. Da der drehende Erdkörper an den
Polen abgeflacht ist und diese Abflachung mit der Verschiebung der Dreh-
achse mitwandern müßte, tritt ein globales Spannungsfeld auf Die Folge ist
ein Aufbrechen der Erdkruste in ungefähr dem heute vorliegenden Muster

Gibt es Beweise, die wie Du sagst alle wesentlichen Aspekte, einbezieht und Massensterben erklärt?

Massensterben können sehr viele Ursachen haben, auch hier wieder der Wikipedia-Link zum Einstieg: https://en.wikipedia.org/wiki/Extinction_event - die Standard-Plattentektonik muss man deswegen noch lange nicht in Frage stellen.


Die Voyager 2 Sonde hat Struktur und Lage der Magnetfelder von Uranus
und Neptun bestimmt. Die Achsen ihrer Magnetfelder liegen weit vom Pla-
neteninneren entfernt, womit sofort die Frage nach deren Ursprung im be-
sonderen und der Ursprung der planetaren Magnetfelder im allgemeinen
neu aufgeworfen wird. Auch das erratische Moment dieser neuen Entde-
ckungen macht die für eine schlüssige Interpretation des »crustal-tape-re-
cord« so entscheidende Annahme, daß das irdische Magnetfeld sich regel-
mäßig um 180 Grad dreht, fragwürdig.
Warum liegen die Achsen bei Uranus und Neptun so oder stimmt das gar nicht?

Es stimmt, aber die Ursache ist noch unklar. Fest steht jedenfalls, dass man mögliche Erklärungen für die Gasriesen Uranus und Neptun nicht ungeprüft auf die Erde übertragen kann.

Was bewirkt eine magnetische Umkehrung?

Ist "was" in deiner Frage Subjekt oder Objekt?
Bei Uranus und Neptun wurde noch nichts beobachtet, was auf Umkehrvorgänge schließen lässt, insofern tappt man da noch völlig im Dunkeln.

Die Hypothese, daß die Kontinente auseinandergebrochen und dann ausei-
nandergedriftet sind, ist einleuchtend. Daß heute ein Anzahl deutlich ge-
trennter Platten vorhanden ist, muß aber nichts mit einer Hunderte von
Millionen Jahre währenden Entwicklung zu tun haben. Wenn eine Achs
verlagerung zu dem Aufbrechen der Platten ftihren kann, globale Verwer-
fungsstrukturen zu erkennen sind und der teilweise chaotische »crustal-ta-
pe-record« der Magnetisierung vielleicht eher durch ein Spannungsfeld er-
klärbar ist, so ist offenbar eine katastrophische Ursache für den heutigen
Zustand eine nicht weniger angemessene Interpretation der Befunde als je-
ne, die sich aus der herrschenden Theorie ergibt.

Hältst Du es wirklich für gänzlich abwegig, dass so etwas passieren könnte oder hältst Du es nur für abwegig, dass so etwas überlebbar ist?

Für abwegig, dass so etwas spontan passiert; für nicht überlebbar, falls ein Impaktor vergleichbar groß ist wie die Erde - nur ein solch gewaltiger Brocken aus dem All könnte die nötige Energie mitbringen, aber es gibt keinen auf Kollisionskurs, jedenfalls nicht in den nächsten paar hundert Millionen Jahren.

Dies zur Phaetonsage:

Der abgestürzte Sonnenkutscher schreibt sich "Phaëthon" mit th (theta). Die Pünktchen über dem e kann man weglassen, wenn jeder Leser weiß, dass der Name /'fa:eton/ und nicht */'fæton/ gesprochen wird.

Der in
den Sibyllinen geschilderte »Krieg der Gestirne« wird von zwei gewaltigen
Meteoren eingeleitet, die die gesamte Sternenwelt durcheinanderbringen.
Der anschließende Kampf wird von dem auf einem Löwen reitenden Mor-
genstern, dem Planeten Venus also, eingeleitet und endet in einer völligen
Umwälzung. »Das Ende ist ein neues Himmelsbild, wie es sich schließlich
nach siebenmonatiger Bewegung der Sonne ... herausstellt. Die Gestirne,
die beim Beginn des Kampfes den dämmernden Morgenhimmel beherrsch-
ten, fahren schließlich in den Okeanos hinab und setzen dabei die Erde in
Brand.« (ibid., 10) In einem Vergleich mit der Phaetonsage geht Kugler
soweit, das gleichzeitige Auftreten einer Flut- und Brandkatastrophe zu
vermuten und ortet diese aufgrund bestimmter chronologischer und genea-
logischer Angaben vorsichtig 330 Jahre vor der Einnahme Trojas.

Nach Phaëthon 3 Tage, nach den Sybillinen 7 Monate - da sieht man, was von Zeitangaben in Mythen zu halten ist.

Eine nicht physikalische Idee, warum die Ahnen Sterne, Tiere zu ihrer Erklärung der Welt heranzogen?

Was sollten sie denn sonst heranziehen, solange es noch keine Wissenschaft gab? Um Veränderungen zu erklären, nahm man eben veränderliche Geschöpfe zu Hilfe - Lebewesen, vorzugsweise natürlich Tiere, und Sterne - die leben zwar nicht, bewegen sich aber.

Und warum haben sie katastrophische Sagen überhaupt erzählt?

Vielleicht weil es immer schon Katastrophen gab - darunter auch einige richtig verheerende?

Ich bin wirklich interessiert an Deiner Sichtweise, Entschuldigung wenns zu lang wurde. Tatsächlich hab ich zu dem Thema grad unzählige Fragen.
z. B. Was würde passieren, wenn statt eines Mondes zwei da wären oder keiner?

http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/12/30/der-einfluss-des-mondes-auf-die-erdachse/
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2008/05/19/kein-leben-ohne-mond/

Ohne Mond würde die Erdachse - relativ zum Bahndrehimpulsvektor, nicht zur Erdkruste! - in Zeiträumen von wenigen Jahrtausenden ziemlich heftig torkeln, hätte also nicht die weitgehend konstante Neigung von 23,5°. Was das für das Klima und langfristige Stabilität von Ökosystemen bedeuten würde, kannst du dir leicht ausmalen. Mit zwei Monden in derselben Bahnebene wäre die Erdachse ebenso stabil wie mit einem, andere Fälle hat man meines Wissens noch nicht durchgerechnet.


Freundliche Grüße vom Spindoktor


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