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Einordnung in größeren Zusammenhang (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Montag, 31.07.2017, 15:00 (vor 2469 Tagen) @ Altmarkwolf (6019 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Freitag, 01.09.2017, 08:23

Hallo!

Abgesehen davon, dass unsere Erde NACHWEISLICH eine an den Polen abgeflachte Kugel ist und sich unsere Atmosphäre NACHWEISLICH mit dem Erdkörper mitdreht, hat dieser Scheiß rein gar nichts mit dem ursprünglichen Thema dieses Diskussionstranges zu tun.

Recht hast Du. Gelegentlich hat man den Eindruck, daß manche nur auf Reizworte warten, um halbautomatisch ihre Lieblingsglaubenssätze undurchdacht, entsprechend zusammenhangslos einzubringen und damit Themen immer wieder in dieselben unsinnigen Richtungen drängen.

Beispiele:

- Harzflut: 2007 vorhergesehen von Wizards, kürzlich eingetreten

Soweit ich mich entsinne, sah (oder "fühlte") Wizard in der Schau einen größeren Nordseetsunami, dessentwegen er im Harz auf der Flucht war.
Ähnliche Flutschauungen, allerdings mit unterschiedlichen Wasserständen, gibt es schätzungseise zwei Dutzend. In der norddeutschen Tiefenebe ist das seherisch ein "Dauerthema".
Man neigt wohl dazu, es zu unterschätzen, wenn man die Schau isoliert betrachtet. Tatsächlich sind es wohl (vorausgesehene) Spuren einer ganz Nordeuropa betreffenden Katastrophe. Mutmaßung: Meteoriteneinschlag im Nordatlantik oder größeres Erdbeben am Mittelatlantischen Rücken.

Barionas Kölnschließung könnte uns eventuell auch bevorstehen demnächst

"Köln" ist schon von alters her ein Brennpunkt in den Prophezeiungen. Es fragt sich, inwiefern dies ein Sagenmotiv ist oder durch echte Schauungen belegt ist.

Bei Antonius von Aachen (legendärer Klosterbewohner, belegt 1871) wird Köln im Kampf mit den Russen zerstört:
"Die Franzosen trieben sie vor sich her und verfolgten sie bis zur Festung Köln. Sogleich begann die Beschießung der Stadt durch die Belagerer. Sie wurde zu rund drei Vierteln zerstört, die Nordecke blieb stehen."

Das läßt sich weiter zurückverfolgen. Aus einer Prophezeiungssammlung von 1849 (Autor Beykirch):
„Wehe Köln! Von der Südseite werden die Feinde bis zum goldenen Apfel dringen und ein großes Blutbad anrichten. Viele Gute werden sterben, und die Bösen durch die Bösen umkommen. Eine furchtbare Krankheit wird aufräumen helfen. Auf der Retirade wird Köln viel leiden.“

„Wehe! Wo Rhein und Mosel zusammenfließen, wird gegen Türken und Baschkiren (Russen) eine Schlacht geschlagen werden, so blutig, daß der Rhein bis auf fünf und zwanzig Stunden Wegs rot gefärbt sein wird. Überhaupt wird den Uferbewohnern des Rheines von Konstanz bis an die Mündung Schreckliches verkündet.“

Und aus Lichtenbergers Prognosticatio von 1488:
„Darum sagt Methodius: Es wird die Zeit kommen, daß die Agareni [Söhne der Hagar, Wüstensöhne] noch ein mal in deutschen Landen versammelt aus der Wüstenei gehen werden, und werden der Welt Kreis einnehmen, im Lande des Mondes, acht Jahr lang, und ihre Reise wird die Agarener Reise genannt werden. Denn sie werden Städte und Reiche umkehren und die Priester werden sie in den geweihten Stätten erwürgen. Daselbst werden sie bei den Weibern schlafen, und aus den heiligen Gefäßen werden sie trinken, und ihre Tiere werden sie an der Heiligen Gräber binden, um der Bosheit willen der Christen, so zu der Zeit sein werden. Aber bei dem golden Apfel zu Cöln werden sie umkommen und vertilget werden.“

Bei Bariona ist Köln ab Mitte August zu:
„Ab dem 14. August ist Köln zu. Warum und wieso, weiß ich nicht. Die, die drin sind kommen nicht mehr raus und die, die draußen sind kommen nicht mehr rein. Ein in Köln lebender Bekannter flüchtet. Er verfrachtet seine kleine Tochter in größter Eile in den Kindersitz seines Autos. Dabei verliert das Kind einen Schuh. Ein Stimme spricht zu ihm: ‚Laß den Schuh liegen, beeile dich, sonst ist es zu spät!‘ Der Bekannte fährt rasant davon, der Schuh bleibt auf der Straße liegen.“

Das paßt wiederum zur Volkssage. Aus dem 19. Jahrhundert stammt diese Aussage:
„Wenn die Zeit nahe sein wird, dann wissen die Menschen vor Hoffahrt nicht, wie sie sich kleiden sollen. Abends wird man sagen: Friede! Friede! und morgens steht der Feind schon vor der Tür. Der Krieg folgt auf einen Winter, der kein Winter ist, wo nur lappenhoher Schnee fällt. Die Schlüsselblumen blühen in diesem Jahr sehr früh, und den Kühen geht schon im April das Gras bis an die Knie. Der Roggen wird vor der Schlacht am Birkenbaum erst eingefahren, der Hafer aber nicht. Wenn die Büdericher auf Krautweih (Mariä Himmelfahrt am 15. 8.) aus dem Hochamte kommen, steht rund um die Kirche alles voll Soldaten.“

Das Problem liegt darin, daß es sich um Wandersagen handelt, die im Laufe der Zeit vielfach umgewandelt verschiedenen Personen zugeschrieben und immer wieder punktuell von Autoren schriftlich fixiert wurden. Ob dahinter tatsächlich echte Schauungen stehen, darf bezweifelt werden. Die Legende reicht wahrscheinlich bis ins Mittelalter zurück, als Köln nördlich der Alpen die größte und wichtigste Stadt der Christenheit war. Ihre Heimsuchung und Zerstörung durch endzeitliche Horden aus dem Inneren Asiens ("Gog und Magog") wurden als Fanal für die anbrechende Endzeit betrachtet. Ähnlich alt ist die Sage von der Endschlacht in Westfalen, die 1849 als "Birkenbaumsage" schriftlich fixiert wurde.
Diese religiöse Vorstellung zieht sich nahtlos bis in die Neuzeit (Irlmaier). Im Wesentlichen handelt es sich wohl um Ereignisse, mit welchen die Vorfahren aufgrund religiöser Erwartungshaltung zu rechnen begonnen haben, und welche in der Kausalkette anschließend erst als Prophezeiungen formuliert wurden. Dazu gehören z. B. der "Überraschungsangriff", die "Endschlacht", der "große Monarch", der "Antichrist", die "dreitägige Finsternis".

In der Volkssage kommen die Leute an Krautweih (15. August) bei Büderich (40 km nördlich Kölns) aus der Kirche und der Feind ist da.
Bei Bariona ist zur selben Zeit (14. August) die Stadt eingeschlossen. Es ist anzunehmen, daß Barionas Szene in das seit langer Zeit prophezeite Kriegsgeschehen in und um Köln einzuordnen ist, auch wenn sie explizit nicht kriegerisches enthält.
Bariona schrieb früher in den Vorgängerforen und war auch auf Forumstreffen. BBouvier und Stephan Berndt war sie schon in den Neunzigern bekannt. Insofern ist sie als Seherin authentisch. Die Frage ist, ob sie von der Volkssage bewußt oder unbewußt beeinflußt wurde.

Mit Deinem Traum steigt immerhin die Wahrscheinlichkeit, daß all den Zweifeln an der Volkssage zum Trotz irgend etwas an der Zerstörung Kölns dran sein könnte.

In meinen Träumen um die es hier ursprünglich ging, war es im Übrigen auch in Szene 3 und 4 in Traum 1 und in Traum 2 relativ warm und Achtung, da taucht auch ein Supermarkt auf!!!! Eventuell war Hamburg die Warnung vor Köln, so verstehe ich den Traum allmählich....:-( :-(

Die Ereignisse zu nah anzusetzen, ist eine typische Stolperfalle, wenn man neu im Thema ist. Manche warten schon seit Jahrzehnten auf den Krieg im jeweils nächsten August. Viele sind schon gestorben, die fest davon überzeugt waren, es noch zu erleben. Derweil nimmt die Zahl der Bilder, die einschneidende Ereignisse zeigen, langsam aber stetig zu.
Mit obigen Zitaten wollte ich andeuten, daß die Bilder in ein größeres Geschehen einzuordnen sind, das nicht binnen zweier Wochen von 0 auf 100 anläuft – das Problem mit der Volkssage, bezüglich welcher das Vorhandensein eines realen Kerns und die potentiellen Einflüsse auf spätere Seher nicht abschließend bewertet sind, zunächst mal außen vor gelassen.

Es handelt sich um ein komplexes Thema, das wir hier behandeln, in dem Religion, Tradition, Sagengut einerseits, Parapsychologie, Metaphysik, Wissenschaft andererseits nahtlos und nicht immer sauber trennbar ineinander übergehen.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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