Nur eine Lösung: unterschiedliche Mehrwertsteuer (Schauungen & Prophezeiungen)

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Mittwoch, 14.09.2011, 23:28 (vor 4608 Tagen) @ RichardS (11460 Aufrufe)

Hallo Richard!

"Jetzt erst kommt für mich das Rätsel, das im zweiten Halbsatz von Gabrielle Hoffmanns Visions steckt: "Es wird eine Abwertung des Geldes geben und zwar unterschiedlich, in den verschiedenen europäischen Ländern." Das Geld, sprich: der Euro, wertet ab, aber in den verschiedenen europäischen Ländern unterschiedlich. Was einerseits bedeuten würde: der Euro bleibt bestehen (für eine gewisse Zeit jedenfalls noch), aber anders als uns unsere Euro-Rettungs-Politiker uns das momentan noch glauben machen wollen. Nur die Fassade, der Anschein einer gemeinsamen Währung, die als fixe Idee besonders auch in den Hirnen der deutschen politischen Klasse zirkuliert, bliebe nach dieser Vision erhalten - und erhielte als Zukunftsprognose für mich ihre Plausibilit dadurch, dass unsere Euro-Rettungs-Politiker ihre Ziele auf Teufel komm raus durchboxen und am Ende zumindest ihr Gesicht wahren wollen, indem sie so tun, als gäbe es bis zuletzt eine Währungsgemeinschaft auseinander driftender europäischer Staaten. Aber in der Sache käme es nach Gabrielle Hoffmanns Vision (zunächst zumindest) zu einem Auseinanderreißen der einen, gemeinsamen Euro-Währung. Ob es dann zwei oder drei oder gar mehr Euro-"Blöcke" geben wird, einen Nord-, Süd- oder gar Nord-, Nord-Mittel-, Mittel-Süd und Süd-Süd-Euro (bei Namensgebungen sind unsere Politiker unschlagbar, da will ich nicht konkurrieren) ist zweitrangig, der Vision von Gabriele Hoffmann nicht entnehmbar. Folgt man dieser Vision, dann wird es aber auf alle Fälle so etwas wie eine Währungsschlange geben (gab es vor der Einführung des Euro schon mal) und eine Festlegung des Wertverhältnisses zwischen den einzelnen Euro-Unterwährungen. Ein deutscher, österreichischer usw. Euro könnte dann beispielsweise 2,3 oder 4 griechische Euro "kaufen", ein spanischer und portugiesischer Euro vielleicht nur 1,5 bis 2 griechische Euro.

So in etwa.

Andere Lösungsmöglichkeiten?

Gruß
Richard"

Jau, so in etwa stelle ich mir die Sache auch vor: Das Verhältnis Dollar
zu Euro sowie Euro zu Yen und Yuan wird neu aufgestellt.

Zu den "Euro-Blöcken" sollte man beachten, daß für ähnliche oder gleiche
Produkte seit Einführung der Kunstwährung 2002 in den einzelnen Euro-Ländern
unterschiedliche Preise verlangt werden.
Außerdem sind die Löhne in den Mitgliedsländern unterschiedlich.

Wie sollte man das regeln, also einen Nordeuro, Mittel- und Südeuro generieren?
Jeden Schein und jede Münze umdrehen und gucken, ob ein griechischer Stier
drauf ist (der hat dann so gut wie nichts wert) oder der luxembourgische
Großherzog? (der hat am meisten Wertschöpfung, so ungefähr)

Denn, die Großkopferten wollen ja die Euro-Schulden tilgen, und da nutzen
abstrakte mathematischen Spiele am Rechner wenig, sie wollen ganz konkret an unseren Geldbeutel heran.
Alles andere bedeutet nur Schulden mit neuen
Schulden bezahlen.
Kommentatoren sprechen es bereits laut aus:
Wir leben in allen Euro-Ländern
(nicht nur in Hellas) über unsere Verhältnisse.

Mir fällt nach längerem Nachdenken nur eine praktische Lösung ein: Man führt
pro Mitglieds-Staat eine unterschiedliche Mehrwertsteuer ein, also in den
ärmeren Ländern eine höhere bzw. in den reicheren wie Deutschland eine
kleinere (bei und ist sie sowieso schon hoch genug, gelle? :clap: )

Mit herzlichen Grüßen,
Eyspfeil


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