Transformationen, Übermittlungsmängel, oder Unsinn (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Sonntag, 18.09.2011, 14:25 (vor 4576 Tagen) @ Eyspfeil (11571 Aufrufe)

Hallo, Eyspfeil,

am einfachsten wäre natürlich, zu schließen, was nicht so wie gesehen eintreffen kann, muß damit entkräftet, und Unsinn sein; ab in die Tonne. Es hätte sich durch den Tod des Pfarrers (analog, durch die Entfernung der Bahnschienen, wobei die wieder verlegt werden könnten) quasi selbst erledigt.

An Transformationen glaube ich weniger, denn damit wäre alles so beiliebig dehn- und interpretierbar, daß am Ende gar kein sicherer Schauungsgehalt mehr übrig bliebe.

Am ehesten glaube ich an Übermittlungsmängel:

Sofern die Informationsübertragung nicht durch Hellhören erfolgt, sondern durch visuelle Eindrücke, geschieht sie durch eine Gedankenübertragung, die erst einmal eine passende Erinnerung im eigenen Hirn finden - und dann aktivieren muß.

Wenn ich einen Apfel sehen soll, und ich logischerweise schon hunderte Äpfel gesehen habe, dann erkenne ich den.
Wenn ein drei mittelgroße Noplis erkennen soll, dann kann ich die nicht sehen, weil ich nicht weiß, was das ist.

Allerdings: sehe ich jetzt einen frisch-grün-knackigen Apfel, oder einen reifen, gelb-rötlichen, oder einen alten, wurmigen, schrumpeligen ?

Was ist dann die Aussage, die übermittelt werden soll ? Nur Apfel, oder die Farbe, oder das Alter ?

Ein anderes Beispiel - bei Übungen, mit Verstorbenen Kontakt aufzunehmen, und Beweise geliefert zu bekommen, sieht das Medium einen braunen, kurzhaarigen, ausgewachsenen Jagdhund. Der Verstorbene hatte einen Hund, eigentlich Treffer auf dem größten gemeinsamen Nenner, aber das war ein kleiner, weißer Pudel - somit ein Fehler ?

Stimmt nun die triviale Grundinformation - das war ein Hund -, oder wird sie durch die Fülle an Zusatzinformationen entwertet, weil die genaue Beschreibung des Hundes trotzdem nicht stimmt ?

Mir sagte mal jemand bei einer Übung, Du hast daheim im Garten ein Auto stehen - ich frage, welches - einen Oldtimer - ich frage weiter, welche Marke - ich höre, einen Mercedes - ich frage weiter, welche Farbe ? - einen weißen - Bingo, stimmt.

Hätte sie gesagt, Du hast daheim einen weißen Mercedes-Oldtimer im Garten stehen, hätte sie sich gesagt, nee, das kann nicht sein, das ist doch Blödsinn, der da, sicher nicht, das paßt nicht zu dem. Ich behalte es für mich. Die stückchenweise Heranarbeitung an die genaue Information bringt hingegen unglaubliche Ergebnisse hervor. Sie sah aber keinen weißen Mercedes, sie fügte die Puzzleteile aneinander, die ihr in den Sinn kamen, fielen.

Ein Medium sieht normalerweise keine Gesamtinformation, sondern bekommt sie Stück für Stück, wie Tropfen aus einer Pipeline, ein Medium sieht keine komplette Szenerie.

Jemand, der eine Schauung hat, sieht aber ein Gesamtbild, sieht den Komplettfilm mit allem, ist Teil davon.

Trotzdem könnte es zu den obigen Unschärfen kommen.

Jemand will von einem Krokodil, das er sieht, auf das Land schließen - dazu müßte er aber wissen, sieht er ein Krokodil, einen Alligator, oder gar einen Kaiman ?

Der Teufel liegt im Detail....so wie damals die Frau, die vehement die Botschaft abstritt, sie sei Lehrerin - auf Nachfrage bestand sie darauf, sie sei Pädagogin....

Und gleichzeitig führt es zu Punkt 2 zurück, weil man dann nie weiß, welche Nebensächlichkeiten nun die Nadel im Heuhaufen sind, und die Zeit angeben, und welche nur nutzloses Beiwerk, das in die Irre führt :-(.

Beste Grüße vom Baldur


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