jo (Schauungen & Prophezeiungen)

Klara, Samstag, 23.07.2011, 23:07 (vor 4661 Tagen) @ Gerhard (5991 Aufrufe)

Hallo, Klara, damit das Spiel übersichtlich bleibt und auch sein Ausgangspunkt nicht vergessen wird, darf ich bitte rekapitulieren. Detlef hatte ursprünglich gefragt: existieren Zukunft und Gegenwart parallel?

Wenn ich Dich richtig verstehe, sagst Du hier: JA!
Ich darf Dich zitieren: Vergangenheit ist gleich Zukunft ist gleich Gegenwart.

Ja, nur ich weiß nicht so recht, was Deine Rolle in dem Spiel ist! Bist Du Jäger und Sammler, der seine Früchte dann verspeist und wieder ausscheidet oder liegt Dir am Verständnis. Bitte um Klärung, danke!

So ist es wirklich sehr schön ausgedrückt! Schwierige Begriffe, wie etwa Detlefs "parallele Existenz" werden vermieden. Lässt sich die Identität von Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart aber beweisen?

VZG sind zuallererst Begriffe des Wortes, diese sind daher mithilfe des Wortes immer beweisbar. Vergiß nie den Ursprung all dessen, was Du sagst, denkst und tust, was ich sage, denke und tue. Es sind die Worte und die Worte führen zu Bildern, zu Schauen oder wie auch immer wir das nennen. Es ist alles das Gleiche, es liegt alles in diesem Rahmen.

Die Lage ist absolut nicht, wie Detlef meint, "unbefriedigend", und man muß überhaupt keine Hypothesen bilden. Denn das Phänomen der Präkognition ist der beste Beweis dafür, dass die Zukunft jetzt schon ist.

Man fand in einem Teilchen-Versuch, ich mein mich zu erinnern, dies sei in Basel gewesen, heraus, das Wirkung vor Ursache stattfand.

Ich versuche mal, einen Vergleich für diese paradoxe Situation zu entwickeln. Wir stehen vor einem Schaufenster und gucken uns die neueste, die kommende Mode an. Sie sieht gut aus, aber sie gehört uns noch nicht. Warum nicht? Wir müssen erst reingehen, auswählen, uns also entscheiden (Detlef fragte, ob es mehrere Zukünfte gäbe ...). Und wir müssen die Euros auf den Tisch legen. Das ist der Schritt in die Zukunft: in den Laden reingehen und mit der Tüte rauskommen.

Paradox ist dies nur in deinen Augen. Denn die Mode, die Du im Schaufenster siehst, ist die alte Sache, die eben in die Realität, die Du sehen kannst, übersetzt wurde.

Der Unterschied zwischen einem Seher und einem, der nicht sehen will (oder es auch nicht braucht, können tät's jeder ...), ist mit Hilfe dieses Vergleichs ebenfalls sehr einfach zu erklären. Für den Seher ist das Glas des Schaufensters durchsichtig, für Nichtseher ist es schwarz. Wie früher bei Beate Uhse. Und zwischen "ganz klar" und "geschwärzt" gibt es alle mögliche Grade von guter und schlechter Durchsichtigkeit bzw. in der Sprachregelung des Forums (ich vermisse Mirage ...) verschiedene Grade von Durch"schau"barkeit.

Sicher? Frau Uhse spielte ja gerade mit dem was Mann so sehen möchte......


Was nun aber viel wichtiger ist: vor dem Schaufenster stehend sehen wir nur Bilder, also Schaufensterpuppen, behängt mit Kleidern. Was ist der Unterschied, wenn wir dann gekauft und die Kleider angezogen haben? Keiner! Denn hinterher sehen wir, interessanterweise, auch nur Bilder. Von unseren neuen Kleidern. Ganz wie Du sagst: Bilder, ewig und immerdar! Aber es gibt doch einen anderen, sehr gravierenden Unterschied. Durch den Schritt in die Zukunft, durch den Entschluss zum Kauf haben wir uns mit diesen Kleidern in gewisser Weise identifiziert, tragen sie mit uns fortan herum, direkt auf dem Leib. Das was Du, Klara, als Subjekt-Objekt-Agglomeration bezeichnet hast, hat nun seine maximale Festigkeit und Härte erreicht. Fast wie Stein ...

Aber natürlich gibt es zwischen Tragen und Nichttragen einen Unterschied. Kleidungen sind Dinge, erdachte Dinge, erdenken funktioniert nur mit Worten, also sind umgehängte Kleider personifizierte Worte, welche eine neue Identität stiften, in die Realität gebrachte Bilder, welche unser Bewusstsein von Realität verändern.

Wohl dem, der keine Kleider und keine neue Mode mehr braucht!

Beste Grüße und einen schönen Sonntag auch!

Gerhard

Kleine PS-Nachfrage: in welch einer Welt wohl leben angeboren Blinde?>

Der bei Nichtblinden für das Sehen zuständige Teil des Gehirns wird bei Blinden mit Sprachsteuerung überlagert.


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