oh je ... (Schauungen & Prophezeiungen)

Gerhard, Freitag, 08.07.2011, 22:41 (vor 4674 Tagen) @ Taurec (5962 Aufrufe)

um 85 Meter verschätzt! Ich sollte wohl mal eine ausgiebige Englandrundreise machen! Bevor es zu spät ist ...

Hallo, Taurec, die Flutschauungen, die Du auf

https://schauungen.de/forum/index.php?id=4625

zitierst stammen alle aus dem 20. Jahrhundert, in der Mehrheit sogar aus den letzten 20 Jahren (weil's "uns" halt trifft - oder weil heute solche Themen öffentlich kommuniziert werden ...?). Davor liegen die Belege nur sehr, sehr vereinzelt (vielleicht weil gemäß der Bibel es keine neue Sintflut geben darf?). La Salette etwa kennt punktuell den Untergang von Marseille (und von hier aus geht die Spur zum Lindelied und vermutlich zu Kugelbeer).

Wenn ich es richtig überblicke, dann sind Flutschauungen zwischen 1550 und 1950 also Mangelware. Ich habe mich deshalb gefragt, warum Mother Shipton, der Brahan Seer und Nostradamus das Thema aufgegriffen haben. Ich bin darauf gekommen, dass es mit dem Jahr 1524 zu tun haben muss. Für dieses Jahr hatten Astrologen aufgrund einer bestimmten Planetenkonstellation eine neue Sintflut vorausgesagt, was europaweit zu heftigen Diskussionen nicht nur in gelehrten Kreisen führte.

Solche äußeren Anregungen durch den "Zeitgeist" mögen thematisch die Inhalte von Schauungen beeinflussen (vgl. die Häufung von Kriegs-Schauungen sowie deren Verbreitung in den 1970ern und 1980ern). Für die alten Zeiten wäre es m.E. außerdem zulässig, dass Schauungen in Anlehnung an den Volksmund (Lokalkolorit, Taurec) oder an biblische Worte (Plagiat, BB) "zur Sprache gebracht" werden, heute dagegen mögen Hollywood-Szenen oder Blicke auf eine "Landkarte" vorkommen oder gar die Sicht aus dem Weltall - letzteres wäre eine Schauungsweise, die vor 500 Jahren völlig undenkbar war. Die Frage ist immer: gibt es neben dem Zeitgebundenen in den Schauungen und in ihrer Formulierung auch einen realen, wahren Kern (im Prinzip auch die Frage bei Velten, wo wir den romantisch-realistischen Schreibstil des 19. Jhdts. am Werk sehen). Wie dem auch sei - bei Mother Shipton ist vor allem der Satz auffällig, den ich in meinem Beitrag markiert habe: York wird London sein. Wie immer man über York denkt: London jedenfalls wird als Hauptstadt aufgegeben. Für England ist das eine ziemlich extreme Aussage. Auch damals schon.

Zum sog. "Untergang von England" haben wir im Kern folgende Belege (in ungefährer zeitlicher Reihenfolge): Shipton, Brahan Seer, Nostradamus, der Mönch Balthassar Mas, die Higginson (nennt allerdings nicht konkret England), Anton Johansson (er hat das klarste Bild von den Ereignissen, und für ihn geht nicht ganz England unter, eigentlich kennt er nur eine dramatische Überschwemmung der Küsten), dann Irlmaier (mit sehr deutlichen, allerdings auch verwirrenden Aussagen, vielleicht ein Problem der Überlieferung), dann M.M. Mayer, dann Waldviertler (indirekt, ersichtlich aus seiner Reise nach London), Bommel (mit überaus generalisierten und komplette Angaben, was mich persönlich etwas stutzig macht), indirekt evtl. Detlef, Wizard und ITOma sowie Bariona(?).

Für mich dreht es sich bei all diesen Überlegungen und ellenlangen Schreibereien immer um die Frage, ob man in einem seriösen Weltenwende-Wiki die (geographische) Formulierung gebrauchen darf "England geht unter". Man müßte sich für eine solche Aussage auf Irlmaier, M.M.Mayer und Bommel hundertprozentig verlassen. Und meines Erachtens wäre das unzulässig. Von Irlmaier können wir uns ein gewisses Bild machen, wer aber ist Frau Mayer und wer Herr Bommel? Sind es "nachweisbare Seher" (ein Begriff von Taurec)? Wollte man allein ihnen bedingungslos folgen, dann unterstellte man gleichzeitig anderen Sehern, dass sie nicht richtig (oder unvollständig?) gesehen hätten. Oder man muss Vermutungen anstellen, etwa dass es sogar mehrere Tsunamis gibt, womöglich über mehrere Jahre hinweg. Doch bei anderer Gelegenheit und bei anderen Themen braucht man die in einer Sache angezweifelten Seher wieder als Kronzeugen. Geht das? Möglichkeiten der zeitlichen Einordnung gibt es dabei ohnehin nicht. Die Verbindung zum Krieg entsteht hauptsächlich durch Irlmaier. Ob aber die Inseln, die er untergehen und aufsteigen sieht, dies noch während des Krieges tun (eventuell ähnlich wirkende Waffen mal beiseite gelassen) - oder vielleicht viel später, das ist bei Irlmaier auch nicht klar erkennbar. Durchblick? Sehr erschwert ...

Aus geologischer Sicht müsste man für einen "Untergang von England" annehmen, dass die europäische Kontinentalplatte ausgerechnet entlang dem Kanal (und in die Nordsee hinein) bricht, und der südenglische Teil sich (schräg?) sehr drastisch absenkt, während die norddeutsche Tiefebene dies nur leicht tut (Aktivierung der alten kaledonischen Stosslinie?). Denn bei einem einheitlichen Meeresspiegel über ganz Europa hinweg (womöglich der Mittelmeerraum noch eingeschlossen), der so hoch ist, dass im Norden nur Schottland herausragt, sieht es in Mitteleuropa wiederum derart aus, dass einige weitere Schauungen nicht mehr stimmen können. Bei 200 Meter gibt es Paris, Brüssel und Berlin nicht mehr, und Wien liegt, mit viel Glück, am Mittelmeerstrand. Heimführung des Papstes dann im Taucheranzug ...

Ich habe nach England geschrieben und bekam von dort (es handelt sich um eine Gruppe, die sich "vorbereitet") die Info, dass mehrere private Schauungen, und zwar vor einigen Jahren schon, den Anstoß gegeben hatten. Zeitliche Angaben zum Eintritt der Flut kann man nicht machen. Man nimmt halt "2012" als "passenden" Anlass für die Vorbereitung. In den Schauungsträumen habe es Hinweise gegeben, dass man sich in bestimmte Gegenden zurückziehen soll. Wo genau die sind, werde ich noch versuchen zu erfragen. Man sieht jedenfalls die "South Downs" in Sussex von einer schweren Flut getroffen. Dass das Wasser dort stehen bliebe, kann ich den Aussagen nicht entnehmen, werde aber auch da gezielt nachhaken und Entsprechendes dann mitteilen.

(Zitat Beginn) "The reason that we have promoted the idea of a Great Flood is because of a set of dreams and visions that many of our Activists have had over the past few years. This started some 6-7 years ago with a vivid dream I had of a flood that hit the South Downs around the Sussex (South Saxon) area of England. This was followed a couple of years after by a dream my wife had in which the same thing happened, but she was given instructions of where to go to avoid getting hit by the flood. Other Comrades have had similar dreams, all of the South Downs area, even down to a 7-year old daughter of my closest comrade who again had such a dream. With so many dreams and visions of the same thing it would be stupid not to take notice." (Zitat Ende) *)

Banales praktisches FAZIT **) aus all diesen theoretischen und literarischen Überlegungen:

Weil die Situation unklar ist, muss man, wenn man sich überhaupt auf die ganze Sache einlassen will, maximale Wasserfronten und -höhen annehmen und sich mindestens in 200 Meter, besser 300 Meter, inclusive Sicherheitsreserve auf 400 Meter Höhe begeben. Es ist dabei zunächst völlig gleichgültig, ob das Wasser hinterher wieder abläuft oder nicht - oder abläuft und ein anderes Mal wiederkommt ...

Wer solche Höhenlagen in zugleich "erdbebensicheren" Regionen ***) nicht erreichen kann (durch vorherigen Umzug oder kurzfristige Reise - letztere aber durch evtl. Kriegsgebiete hindurch!), dem bleibt nur ein Bootsbau wie bei Detlef.

Diese Aussage dürfte für den mittel- und nordeuropäischen Raum gelten, nach meiner eigenen Auffassung England mit eingeschlossen. Wie weit das Kernland von Frankreich getroffen wird, entzieht sich meiner Kenntnis, nach der Proph.John.XXIII(1976) sowie evtl. nach Nostradamus (9/82?) erreichen Fluten auch Paris. Offenbar können die hohen Überflutungsstände im Norden aber nicht auf Südeuropa und den Mittelmeerraum übertragen werden - was verwunderlich ist und etwas skeptisch macht ...

Grüsse, Gerhard


*) "Katastrophenträume" kommen sehr häufig vor (an erster Stelle einstürzende Gebäude und Überflutungen) und gelten in der Medizin als Symptom für "Lebenskrisen" oder sogar für bestimmte Erkrankungen, sind u.a. auch Warnhinweise für Suizidgefahr. Bei der Sammlung und Auswertung von solchem Material muss darauf geachtet werden. Bei den hier zitierten Äußerungen schliesse ich nach meinem besten Wissen und Gewissen solche Hintergründe aus.

**) wenn ich so ein Fazit formuliere oder in ähnlicher Weise hie und da mal etwas zusammenfasse, so geht es mir immer um die Frage, wie man bestimmte Sachverhalte und Diskussionen in eine solche vorläufige Form und Aussage bringen kann, dass sie dann auch nach "außen", sprich in einem WeltenWendeWiki, verantwortet werden könnten. Selbst Taurec urteilt über das Forum, dass hier schon "so viel Blödsinn, Belangloses und Falsches" geschrieben wurde. Ich würde nicht so hart sein wollen, aber es fällt auf, dass viele Diskussionen teils heftig begonnen und geführt werden, dann aber ergebnislos im Sande verlaufen, im Treibsand genau genommen. Außenstehende finden sich da überhaupt nicht zurecht, und die ganze Thematik wirkt dann abstoßend - obwohl sie eigentlich überlebensnotwendig ist.

***) Erdebeben scheinen nach den Schauungen generalisiert und über längere Dauer gehäuft vorzukommen, worauf bei Standort/Auswahl/Bau eines Hauses geachtet werden sollte (also keine Hanglage, keine Verwerfungszonen, keine Verschüttungsgefahr etc.).


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