sehr gerne! (Schauungen & Prophezeiungen)

Gerhard, Freitag, 08.07.2011, 22:19 (vor 4647 Tagen) @ Klara (5955 Aufrufe)

Hallo, Klara, vielen Dank!

Dennoch besteht zwischen einem Stein und einem Lebewesen ein riesiger Unterschied. Lebewesen haben (zusätzliche) Kräfte und Fähigkeiten und Möglichkeiten, die dem Stein nicht zur Verfügung stehen (zum Beispiel, dass sie sich selbst reproduzieren können).

Bist Du Dir sicher?

ja, ziemlich ...
und zwar so lange, bis DU mich mit guten gründen unsicher machst!?
[[ mein standpunkt siehe bitte unten wiederholt bei *) ]]

Ich persönlich bin zu der Ansicht gegekommen, dass wir bei der "Zukunftsschau" nicht wie bei Gegenwärtigem reale Kräfte und Energien sehen - sondern nur die Bilder derselben (quasi die künftige Anordnung irgendwelcher Energien). >

Das wäre eine kulturell geprägte Annahme.

gibt's was, im reich des menschlichen, das nicht kulturell bedingt wäre?

Des Weiteren sehen wir hauptsächlich oder fast nur Bilder, unabhängig davon ob wir das als Schau bezeichnen oder nicht.

kommt drauf an, wie groß bei Dir "hauptsächlich" - und wie klein "fast" bei Dir ist: ich finde "Bilder", wiewohl ich ihren fundamentalen rang anerkenne, als außerordentlich lästig. stilles, sicheres Wissen ist mir tausendmal lieber. und ahnungen sind das schönste, was man haben kann ...

Können wir denn einfach so sagen, dass das Bild in der Zukunft anders geartet ist als das Bild in der Gegenwart?

nein, da hast Du recht: bilder sind bilder, egal ob gestern, heute oder morgen, sie sind immer gleich (langweilig).
aber sie sind jenseits von raum und zeit und vergangenheit und gegenwart und zukunft. denk ich mir mal.
[[ mehr von solchen schrägen gedanken findest Du unten bei **) ]]

Was nun würde passieren, wenn wir unser eigenes Spielchen spielen?

das wäre bestimmt echt spannend ...

Wir würden sagen, es gäbe keine Zukunftsschau. Wir würden sagen, es gäbe nur die Schau der Gegenwart.

ja, genau, es gibt nur gegenwart, ob geschaut oder ob gelebt. besser gelebt.
die zukunft ist eine konstruktion, und die vergangenheit erst recht.
leider verpasst man meist die gegenwart, weil man die ebenfalls noch "verkonstruieren" möchte - aber das wäre ein anderes thema.
[[ mehr darüber unten bei ***) ]]

Wir würden sagen, dass die vorhandene Energie einfach in Bilder umgesetzt wird oder bestimmte Energieniveaus jedes auf seine Art bestimmte Bilder evoziert. Jegliches bildliche, sensorische, gedankliche Schauen etc. gäbe es also nur, da dies, was wir schauen bereits existiert.

den konjunktiv kannst du weglassen, es ist so, wie Du sagst (falls ich Dich richtig verstehe ...). alles existiert immer. auch jetzt gerade. hab ich neulich hier schon mal geschrieben, in irgendeinem dummen nebensatz in irgendeinem meiner ellenlangen monologe ...

Hier nun müssten wir den Begriff der Existenz etwas breiter fächern als dies gemeinhin zu geschehen pflegt...

oh ja, tu das bitte, so b r e i t wie nur möglich!

(taurec wird schon irgendwann dichtmachen ...)

und sag mit bitte auch, warum es überhaupt etwas gibt, und etwa nicht nichts ...

MfG, Gerhard

*) steine <> lebewesen, mein aktueller standpunkt, basierend auf erleben und nachdenken: steine sind steine, lebewesen sind zunächst mal wasser - und deswegen flexibel. steine (ich nahm sie in meinem beitrag als beispiel für ein "ding", und die schönsten steine sind kristalle), steine also und vor allem kristalle - sind in der interaktion, also subjekt-objekt-agglomeration, fast immer gleich (manchmal kann eine ortsveränderung beim stein eine leichte änderung bringen), außerdem sie sind sehr bestimmend und stark, sie regen an, oder tun weh, oder beruhigen, oder irritieren etc., und zwar konstant. man kann nicht mit ihnen "reden", letztlich sind sie irgendwie "fremd". ich kann wirklich nicht sagen, ob sie "bewußtsein" haben (manchmal scheint es so, aber ich halte es für eine täuschung). irgendwie umweht sie natürlich ein hauch von ewigkeit und würde.

lebewesen dagegen sind ganz anders, wuselig, und sooo vielfältig, und in ständiger veränderung, selbst wenn sie ruhen. du musst dich ständig in acht nehmen vor ihnen, denn es kann immer etwas unvorhergesehenes passieren - selbst wenn man glaubt, alles unter kontrolle zu haben. da gegen sind kristalle und steine die absoluten schlafhauben. lebewesen können zu steinen werden, wasser kann gefrieren, aber steine werden niemals wie lebewesen sein. natürlich wollen sie das auch gar nicht ...

ich glaube, es war der physiker erwin schrödinger, der als erster lebewesen als "flüssige kristalle" bezeichnete, zwitter zwischen vorübergehend festen, hochkomplexen ordnungen einerseits und flexiblem, immer unruhigem wasser; nirgendwo im universum ist die informationsdichte so hoch wie in einem lebewesen; lebewesen schaffen es, gegen den strom zu schwimmen, steine dagegen halten nur durch ...

**) über die gegenwart: es gibt bei ihr zwei wichtige Dinge, die meist übersehen werden: die vergangenheit ist echt vorbei, die ist, in bezug auf unsere gegenwärtigen handlungsmöglichkeiten, vollkommen weg. in einem schwarzen loch. du kannst nichts mehr an der vergangenheit ändern. warum also die gegenwart mit der vergangenheit belasten? das nicht tun zu müssen, ist sehr befreiend. und das zweite: die gegenwart ist kein gefängnis, sie ist offen - hinein in die zukunft. das ist ebenfalls befreiend. mehr braucht man von vergangenheit und zukunft eigentlich nicht wissen.

***) über "bilder": ich hatte ja bereits die frage aufgeworfen, was "bilder" überhaupt sind. soweit ich es blicke, würde ich sagen: räumliche muster in farbe und form, die dem verstehen, deuten und fühlen zugänglich sind, also angenommen werden können. gewöhnlich sagt man, die bilder, die wir im bewußtsein haben, seien abbilder der realität (Du gebrauchst den Ausdruck "evoziert"!!); ich glaube, dass es zu 50% auch umgekehrt ist; ferner gilt wohl: bilder können sich nur in einem "substrat" ausbilden, im vergleich gesprochen braucht ein gemälde eben farben und einen grund; wie ist es nun möglich, dass das bewußtsein, als substrat, bilder behergen kann? also in Deiner ausdrucksweise: wie ist es möglich, dass etwas da draußen in mir ein "bild" evozieren kann? und noch eine vermutung: ihrem wesen nach sind bilder ordnungen;


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