Parallelle (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Frank Zintl @, Donnerstag, 04.07.2019, 11:04 (vor 1758 Tagen) @ dersoeflinger (1750 Aufrufe)

Hallo

Die deutsche Einigung 1871 war auch von Bürgerkriegen begleitet.

Der erste war der "Bundeskrieg" gegen Österreich 1866. Er diente
dazu den Vielvölkerstaat aus dem neu zu gründenden Reichsverband
herauszuhalten und eine kleindeutsche Lösung zu verwirklichen.
Bayern stand an der Seite der Verlierer, was den ewigen Gegensatz
Bayern gegen Preussen begründet hat. Bismarck hat Österreich
bewusst in die Falle gelockt, als er Österreich als Verbündeten
im Kampf gegen Dänemark 1864 mit ins Boot nahm. Rein militärisch
hätte Preussen das kleine Dänemark auch allein besiegen können.
Aber durch die österreichische Kriegsbeteiligung sollten die
"befreiten" Gebiete von Preussen und Österreich gemeinsam
verwaltet werden. Jeder, der Landkarten lesen kann, weiss, dass
das weit entfernte Österreich hierbei benachteiligt war, und das
wusste Bismarck ebenfalls.

Der zweite war ein Bürgerkrieg ohne Waffen - der Kulturkampf kurz
nach der Reichsgründung: preussische Protestanten gegen süddeutsche
und westdeutsche Katholiken. Fast wie ein grossses Nordirland.

Auch heute - fast 30 Jahre nach der Maueröffnung - schwelt ein
niedrigintensiver Konflikt zwischen Ossis und Wessis, herbeigeführt
durch verschiedene Lebensläufe, aber auch durch psychologische
Fehler, die seitens des Westens nach der Einheit im Osten gemacht
wurden. Man hätte es besser wissen können. Man hätte die Lohn-
angleichung nie auf die lange Bank schieben dürfen. Noch heute fast
30 Jahre danach gibt es strukturelle Benachteiligungen des Ostens.

Wie können wir da von den Kurden - wenn sie plötzlich ein eigenes
Land bekämen - etwas anderes erwarten ? Das gehört zur Selbstfindung
eines Volkes nach langer Fremdherrschaft.

Frank


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