Die Liste war unvollständig (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Frank Zintl @, Montag, 01.07.2019, 08:42 (vor 1755 Tagen) @ urda (1817 Aufrufe)

Hallo

Ich habe nirgends behauptet dass meine Liste vollständig ist.

Die Bajuvaren wurden nicht unterschlagen. Sie gingen als Mischvolk
aus der Vereinigung der germanischen Markomannen ("Waldler") und der
keltischen Boier hervor. Die Markomannen habe ich genannt.

Die Vandalen habe ich auch vergessen, aber das besagt gar nichts.

Ich habe auch keine Stämme hinzugedichtet. Die Alanen und die Gepiden
waren Stämmme, die nach der Völkerwanderung von der Karte verschwunden
sind. Alanen und Gepiden kämpften bei der Schlacht auf den katalaunischen
Feldern mit, die Alanen auf römischer und die Gepiden auf hunnischer
Seite. Der Alanenkönig hiess Sangibanus.

Was heisst hier Diener Roms ? Die ersten Germanen, die "Diener Roms"
wurden, waren ein angeworbener Freiwilligenverband, der schon unter
Gaius Julius Caesar in den römischen Militärdienst eintrat. Diese
Germanen halfen Caesar die Entscheidungsschlacht bei Alesia gewinnen,
wie Caesar ganz offen zugab.

In der spätrömischen Zeit bestanden grosse Teile des römischen
Militäraparats aus angeworbenen Germanen. Um 400, kurz vor dem Ende des
Westreiches, waren Germanen sogar Generäle, wie der Vandale Stilicho.

Ich halte mich ganz einfach an die Geschichtsschreibung.

Selbstverständlich waren die Runen Buchstaben- oder warum sonst sollte man
mit ihnen Texte schreiben und auch lesen können ?

Ich kann den jüngeren Futhark und lese gern zu meinem Vergnügen alte
Runeninschriften. Kann ich gleich heute wieder machen, wenn ich wieder in
unserer Innenstadt hier in Lund bin. Dort habe ich ca 10 echte Runensteine
zur Auswahl.

Was ich bestreite ist die ideologische Überhöhung des Germanentums zu etwas,
was es nie gewesen ist. Und dabei verleugne ich meine eigenen germanischen
Wurzeln keineswegs und lasse sie mir auch von niemandem abstreiten.

Wenn wir mal einen echten Germanen zu Wort kommen lassen:

Ich habe gestern wieder mal die Stelle in Caesars erstem Kriegsbericht
gelesen (nicht auf Latein, so gut bin ich nicht mehr), in dem Caesar irgendwo
zwischen Besancon und dem Elsass mit dem Germanenkönig Ariovist verhandelt
hat. Da wird ein echter Germane zitiert. Was daran überrascht sind die
realpolitischen Erwägungen, mit denen Ariovist seine Handlungsweise
begründet hat. Überraschend auch Ariovists detaillierte Geschichtskenntnisse,
mit denen er Caesar argumentativ in die Enge trieb. Ariovist verlor aber
dann die Entscheidungsschlacht und musste über den Rhein fliehen.

Diese Berichte zeichnen ein nüchternes und realistisches Germanenbild
jenseits von Wagnerromantik, Schwertmaiden und Hojotoho.

Frank


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