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Schauungen, die Kollaps beschreiben/andeuten (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 12.02.2014, 09:28 (vor 3726 Tagen) @ Alex (11910 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 30.08.2017, 14:41

Hallo!

gibt es irgendwelche zuverlässigen Schauungen, welche diesen Zivilisationskollaps vorhersagen, bzw. beschreiben?

Die müßten Dir eigentlich bekannt sein. Was mir ohne großes Suchen einfällt:

Gärtnerin:
"Vision 1 – Lebensmittel:
Sicht: Ich ‚renne’ mit meinen Eltern zügig über einen Supermarktparkplatz. Dort sind noch andere Menschen mit Einkaufswägen, die auch versuchen ihr Bargeld umzusetzen in Lebensmittel.
Wissen: Ich weiß ganz sicher: Dies ist die letzte Möglichkeit einzukaufen. Nördlich ist der Krieg schon ausgebrochen. Zuerst wußte ich von einem Bürgerkrieg aufgrund von Arbeitslosigkeit und Unzufriedenheit des Mobs. Ich weiß ich brauche Lebensmittel für drei Jahre.
Gefühl: Ich habe Angst um Leib und Leben meiner Familie. Ich fühle ich habe hier eine Aufgabe zu erfüllen.
Erklärung: Ich habe diese Schauung mit Vision 1 benannt und versucht, den Zusammenhang darzustellen. Es gibt eine kurze Sequenz Bilder, parallel dazu, quasi im Traum, werden ein bestimmtes Wissen und intensive Gefühle übermittelt.
Weitere Erklärung: Ich wohne im Raum Frankfurt, meine Eltern im südlichen Baden-Württemberg.
Aktivität: Nach dem beängstigenden Traum habe ich mir Gedanken über Vorratshaltung gemacht. Selbstverständlich habe ich im Internet recherchiert und interessante, stark divergierende Listen aufgefunden. Ich war zum damaligen Zeitpunkt überrascht, daß auch von der Bundesregierung Notbevorratung empfohlen wird.
Ich fühlte deutlich, daß ich hier auf der richtigen Spur bin und aktiv werden muß. In mehreren Schreibgesprächen werden Listen erwähnt. So baute ich eine Excel-Liste auf, mit der Konsequenz, daß ich in Schreibgesprächen die Anweisung erhielt, die Liste zu erweitern und immer weiter zu vervollständigen. Im Laufe von Monaten, die ich mich mit meiner xls-Tabelle beschäftigte, wurde mir klar, worauf ich mich da vorbereite. Unnötig zu erwähnen, daß auf der Liste neben Lebensmitteln, Wasser, Wasch-/Hygieneartikeln auch Werkzeuge, Samen, Pflanzen und schließlich auch Tiere auftauchten. Bei der Erstellung der Liste dachte ich auch über das Leben der Menschen im vorindustriellen Zeitalter und über atomare Katastrophen und deren Konsequenzen nach. Noch immer arbeite ich an den Basics meiner Einkäufe, sprich Lebens- und Hygieneartikeln nebst Samen und Basiswerkzeugen – sprich, ich tue was mir finanziell möglich ist. Allerdings ist mir klar, wohin mein Weg führen sollte, nämlich hin zu einem Leben auf dem Lande mit Ackerbau und Viehzucht. Nicht, daß ich große Erfahrungen oder Ausbildungen auf diesem Sektor besäße – oder daß meine Familie mit einem solchen Weg einverstanden wäre. Mir ist noch nicht klar, wie ich hier weiter verfahren kann aber ich mache weiter so gut es geht."

Stuttgarter Lehrerin:
„Im Eröffnungstraum der Serie sah sie sich in ihrer Schule. Der Unterrichtsbetrieb allerdings war eingestellt, die Gebäude waren überfüllt mit Flüchtlingen, sowohl die Klassenräume wie auch die Turnhalle. Es war in der kälteren Jahreszeit, es herrschte Not an Kleidung und Hygiene. Auf dem Schulhof war ein Feuer, in einem großen Kessel wurde Suppe aufgewärmt (ein Kessel, wie sie ihn von ihrer Pfadfinderzeit her kennt). Sie half beim Austeilen und achtete darauf, daß jeder nur knapp bedient wurde, damit es für alle reiche. Es herrschte zu dem Zeitpunkt kein Kriegszustand (stilles Wissen in der Schau), aber der allgemeine Notstand war erklärt worden und deutsches Militär war eingesetzt (Transporte, Ordnung, Versorgung). Die Lebensmittelverteilung wurde offenbar auch von kirchlichen Stellen mitorganisiert, die Stadt Stuttgart hatte die Schulgebäude zur Verfügung gestellt – insgesamt eine überdeutliche Notsituation, in der sie selbst sich als ‚Staatsdienerin zwischen Kirche und Verwaltung’ empfand und für die Bewältigung der außergewöhnlichen Situation an der Schule mit verantwortlich war.“

„Auch die anderen Bilderfolgen spielen sämtlich in Stuttgart und im Remstal: sie sah Flüchtlingstrecks, teils zu Fuß, teils auf Lastwagen, wiederum in der kalten Jahreszeit. Sie kamen aus dem Osten (stilles Wissen in der Schau). Ferner wurden ihr einzelne Blicke in diverse Stuttgarter Straßen gezeigt, wo sie viele beschädigte Häuser sah, die aber noch bewohnt wurden. Einzelne Häuser waren stärker beschädigt, lagen aber nicht in Trümmern. Die Ursache der Beschädigungen war nicht klar, es herrschte kein Krieg (stilles Wissen in der Schau), bzw. es war nicht die Rede von aktuell stattfindenden Kampfhandlungen. Bei den Straßen, die sie von Stuttgart sah, handelte es sich um Stadtteile, zu denen sie zum Zeitpunkt des Traumes noch keinen Bezug hatte; inzwischen besitzt sie aber dort eine Eigentumswohnung, bzw. ist dort das elterliche Haus ihres Ehemannes, den sie erst nach der Traumserie kennen gelernt hat.“

IT Oma:
"Ich hatte noch eine kleine Schau vor etwa 4 Jahren, wo ich mich und eine Reihe von Freunden am Pasinger Bahnhof sah. Wir wohnten dort im Bahnhof, in der rechten Ecke, wenn man auf dem Bahnhofplatz mit Blick auf den Bahnhof davor steht. Es gab kein einziges heiles Fenster mehr, aber die Züge fuhren noch. Wir hatten uns einen Bretterverschlag in einer der leeren Fensterhöhlen gebaut… Wir waren zu Skeletten abgemagert (und wir sind heute alle nicht dürr!). Wir hatten solchen Hunger! Aber wenigstens lebten wir.
[...]
Wodurch die Hungersnot verursacht wird, weiß ich nicht. Ich habe nie Hinweise dazu bekommen, nur immer gesehen, daß sie kommen wird. Ich habe nie etwas gesehen, das eindeutig einem Krieg zuzuordnen wäre. Bei der Bahnhofsschau ging es nicht gewalttätig zu, jedenfalls tagsüber fühlten wir uns etwa so sicher wie auf einem orientalischen Basar. Also Taschendiebe, aber keine Räuber und Mörder. Was vorher war, weiß ich nicht, es waren nur ‚Momentaufnahmen’. Gut möglich und sogar wahrscheinlich, daß es vorher Gewalt und Plünderungen gab. Aber ich habe es nicht gesehen. [...]"

Guerrero:
„Ich war in einer Stadt in einem Haus und sah aus dem Fenster. Die Straßen waren voller Menschen die plündernd durch die Straßen zogen. Es herrschte Chaos. Dann war ich mit vielen Menschen auf einer Straße und alle gingen wir in eine Richtung zu einer großen Halle. Drinnen waren einige Tische, dahinter je ein Mann. Vor jedem Tisch standen gut geordnet Leute an. Sie erhielten Zettel. Ich nehme an das waren Lebensmittelkarten.“

Mann aus Stuttgart:
"Es gäbe ein entsetzliches Erdbeben. Betroffen seien vor allem der Andreasgraben und der gesamte Nordosten der USA. In den ganzen USA gäbe es keine Elektrizität mehr. Anschließend brechen in den Städten Unruhen aus, auch in Deutschland, und sicher sei man nur auf dem flachen Land. Die Russen greifen überraschend Deutschland an, es gibt keine Lebensmittel mehr. Das Ruhrgebiet brennt. Bei den Bauern wird geplündert. Panzer fahren auf der Autobahn bei Stuttgart Richtung Rhein. Er selbst flieht mit seinem Vater nach Süden in die Alpen."

Katharina aus dem Ötztal:
„Aber dann kommt eine harte Zeit. Daheim und für die Feldarbeit sind nur noch ältere Menschen und Weiberleut verfügbar. Die Not wird groß und größer (vielleicht: Wirtschaftskrach, Geldentwertung, Arbeitslosigkeit). Und man sagt zueinander: ‚Es kann nicht mehr gehen. es geht nimmer’, und es geht doch noch weiter. Es geht viel länger abwärts, als die Leute zuerst meinten. ‚Dann plötzlich brichts’ (Revolutionen). Die Leute sind auf dem Feld, es ist Spätsommer, das Korn schon reif, da kommen sie, ganze Horden schiacher (wild aussehender) Leute, und überfallen alles. (Anmerkung: Mob und Pöbel aus den Städten geht auf das Land, sogar in die Gebirgstäler!, um zu rauben und zu plündern.) Sie bringen um, was sie erwischen - es ist furchtbar Die Haustüren werden eingeschlagen und alles kaputt gemacht. Sie morden und rauben, und sogar Einheimische aus dem Dorf laufen mit jenen und plündern genauso.
Kinder, ihr müßt auf den Berg fliehen (auf die Almhütten). Dort müßt ihr euch vorher etwas zum Essen verstecken und etwas zum Schlafen herrichten. Auf den Berg gehen diese plündernden Horden nicht hinauf! Springt (lauft) ja nicht ins Dorf.“

„Es kommt eine schreckliche Zeit: Ich sehe die Weiberleute alle in Schwarz (gekleidet) und am Friedhof Haufen an Haufen (alles frische Grabhügel). Alte Männer werden am Kirchplatz von einem alten Pfarrer mit dem Allerheiligsten gesegnet, und sie gehen zu Fuß zum Tal hinaus und kämpfen draußen, gar nicht weit weg, nur mit Messern und einfachen Waffen, Mann gegen Mann. Sie haben nur Socken (Hauspatschen?) an, statt Schuhe, so groß ist die Not. Vom hinteren Ötztal werden Verwundete auf Leiterwägen herausgebracht (handgezogene Heuwägen, keine Autos, kein elektrischer Strom).“

Franz Josef Kugelbeer:
„Es herrscht eine große Sittenverderbens. Mädchen und Frauen werden öffentlich vergewaltigt und auch mit dem Tode bedroht. An manchen Orten ist eine solche Hungersnot, daß die Leute Baumrinde zu Mehl mahlen, um daraus Brot zu backen, und daß sie Gras essen.“

"Aufstand in Österreich. Kein Geld mehr. Abfall der Beamten, Polizei, Gendarmerie. Kein Gericht. Gefängnis voll Bürger und Priester. Erschießungen im Hof zu Bregenz. Dann schaffen die Bauern aus dem Gebirge Ordnung."

Alois Irlmaier (vermutlich Plagiat):
„Einmal werden in den Städten Unruhen ausbrechen, dann wird gestohlen und geplündert. Die Städter ziehen auf das Land und wollen den Bauern das Vieh nehmen, dann muß sich der Bauer fest auf seine Sachen setzen, sonst stehlen sie ihm das Hemd unter dem Arsch weg. Aber die böse Zeit geht schnell vorbei und hernach kommt eine schöne Zeit.“

„Aber die Städter gehen aufs Land zu den Bauern und holen das Vieh aus dem Stall bei denen, die keine Bauern sind und keine Hände zur Arbeit haben.’“

Hanns Tobias Velten (nicht klar, wie weit literarisch aufpoliert):
„Andere liegen matt und bleich vor den Häusern, halbe lebendige Gerippe, außer Standes, sich nach Hilfe umzusehen. Das spärliche Vieh brüllt nach Futter und erfüllt die Luft mit seinem Jammergeschrei. Die großen Fabriken stehen leer und still, denn ihre Bewohner sind ohne Arbeit und haben in der Verzweiflung die Werkstätten und Maschinen zertrümmert. Nicht besser ist es in den Städten, wo der Hunger und die Not die Spitäler gefüllt und der Reiche heimlich seine Nahrung verzehrt und sich mit bewaffneter Hand vor der Verzweiflung der Not schützt, welche mit ihm teilen will. In den Kirchen, vor den Altären liegen sie und flehen zum Himmel um Rettung und Erlösung, die sonst nie dort sich eingefunden, sondern bloß den Götzen der Welt geopfert hatten. Das ist der Engel des Hungers und zweier Fehlernten, welcher das Land aus einem Freudenhaus zu einem Trauerhaus verwandelt hat. Alle Zucht und Ordnung ist aufgelöst, denn die Not hat die meisten Menschen verwildert und jeder sucht mit Gewalt dem anderen den Bissen aus dem Mund zu nehmen. Zu Tausenden lagen sie in Hunger und Kummer und ohne zureichende Geldmittel auf den Straßen und schauten sehnsüchtig denen nach, die glücklicher waren.“

Mühlhiasl (Volkssage, keine Schauung im eigentlichen Sinn):
„‚Nach dem Krieg meint man, Ruh ist, ist aber keine. Die hohen Herren sitzen zusammen und machen Steuern aus. Nachher stehts Volk auf.’
‚Bal’s angeht, ist einer übern anderen’
‚Raufen tut alles’
‚Wer etwas hat, dem wirds genommen’
‚In jedem Haus ist Krieg’
‚Kein Mensch kann mehr dem anderen helfen’
‚Die reichen und noblen Leut werden umgebracht, wer feine Händ hat, wird totgeschlagen’
‚Der Stadtherr lauft zum Bauern aufs Feld und sagt: ‚Laß mich ackern!’, der Bauer erschlagt ihn mit der Pflugreutn’“

Volkssage aus dem Birkenbaumsagenkreis:
„Mehrere Jahre vor dem Ende ist hintereinander Mißwachs, infolgedessen entstehen Hunger, Krankheiten und Kriege, ein Winter wird den anderen ‚dálengá’. Das Holz wird so wenig werden, daß, haut man einen Baum aus, ‚der Stock in der Erden erzittern und seufzen wird, vor Angst, daß auch er heraus muß’. Auch wird man viel von Erdbeben hören.“

Erster Feldpostbrief:
„Das Volk steht auf mit den Soldaten. Denn es kommt die ganze Lumperei auf und es geht wild zu in den Städten. Er sagte, man soll unter dieser Zeit kein Amt oder dergleichen annehmen, alles kommt an den Galgen oder wird unter der Haustür aufgehängt, wenn nicht an Fensterblöcke hingenagelt; denn die Wut unter den Leuten sei entsetzlich, denn da kommen Sachen auf, unmenschlich. Die Leute werden sehr arm, und die Kleiderpracht hat ihr Höchstes erreicht und die Leute sind froh, wenn sie sich noch in Sandsäcke kleiden können.“

Nicht ganz klar scheint mir zudem, ob dieser Teil, den Rill zwischen Hitlers Untergang und dem Ende der Besatzungszeit schreibt, nicht eigentlich zum kommenden Kollaps gehört:
"Der Mann und das Zeichen verschwinden, und es weiß niemand wohin; aber der Fluch im Innern bleibt bestehen, und die Leute sinken immer tiefer in der Moral und werden immer schlechter. Die Not wird noch viel größer und fordert viele Opfer.
Die Leute bedienen sich sogar aller möglichen Ausflüchte und Religionen, um die Schuld an dem teuflischen Verbrechen abzuwälzen. Aber es ist den Leuten alles gleich, denn der gute Mensch kann fast nicht mehr bestehen während dieser Zeit und wird verdrängt und verachtet. Dann erheben sich die Leute selbst gegeneinander, denn der Haß und Neid wachsen wie das Gras und die Leute kommen noch immer weiter in den Abgrund.
Die Besatzungen lösen sich voneinander..."

Offenbar geht es nicht radikal bergab, sondern eher länger, dafür in Absätzen mit Stabilisierungsphasen und mindestens einer recht heftigen Hungerperiode (im Vorlauf!) ohne funktionierenden Staat. Was ich hier schrieb, nämlich daß so viele Menschen, wie in Europa (und allen überbevölkerten Ländern) leben, gar nicht durchkommen können und die überzähligen auf die eine oder andere Art auf jeden Fall verschwinden werden, gilt nichtsdestoweniger.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


Gesamter Strang: