Lebensmittelhilfe und ihre Folgen (Schauungen & Prophezeiungen)

attempto, Dienstag, 11.02.2014, 09:27 (vor 3699 Tagen) @ traumtaenzerin (10616 Aufrufe)

Servus Traumtänzerin

hätte kein Problem damit 1-2 Familien (...) bei mir aufzunehmen und mit "durchzufüttern"

Genau das Problem habe ich auch! Gerne unterstützte ich Andere (vor allem Kinder). Das Problem dabei ist lediglich folgendes:

Nehmen wir einmal an, wir haben Hunger. Alle! Nicht nur 2 Wochen, sondern mehrere Monate lang. Und nehmen wir weiter an, ich hätte einige Tonnen Futter gebunkert. Schließlich lese ich in diesem Forum mit, und zähle zu den wenigen, die sich auf schlimme Zeiten vorbereiten.

Da ich ein netter, sozialer, hilfsbereiter Mensch bin :yes: , kann ich nicht mit ansehen, wie die Nachbarskinder hungern. Ihre aufgedunsenen Bäuche und aufgerissenen Augen, die eingefallenen Wangen belasten mein Gewissen, habe ich doch die Mittel, den armen Kleinen zu helfen. Ich gehe also z. B. mit einem Päckchen Reis rüber, drücke der Nachbarin dasselbe in die Hand, und verschwinde, mit einem netten Gruß.

Wie nett von mir! :yes:

Weil auch meine Nachbarin eine nette Dame ist, teilt sie das Päckchen mit der Familie im Nebenhaus. Ein Plausch der beiden ist, da schon länger befreundet, unvermeidlich. Aufgrund des Besuchsanlasses ist die Herkunft des willkommenen Futters natürlich DAS Gesprächsthema. :yes:

2-3 Tage später ist das Päckchen gefressen. :hungry:

Wieder stellt sich der Hunger ein. Nur diesmal wissen meine Nachbarn, daß es bei mir Futter gibt. Wo ein Päckchen ist, da gibts bestimmt noch mehrere. Diesmal werde nicht ich an der Türe des Nachbarn klopfen, sondern die Nachbarn an Meine. Das ist vielleicht auch noch kein Problem, doch diese Nachbarn haben Verwandte, Freunde ... :surprised:

Irgendwann muß ich die Essensausgabe verweigern, will ich meine Kinder über die Runden bringen. Das ist dann der Zeitpunkt, an dem die Nachbarn vergessen, daß ich der nette, hilfsbereite Kerl bin, der sie seit Wochen/Monaten durchfüttert. Sie werden sich nicht tatenlos hinlegen und leise verhungern (und das langsame Sterben ihrer Kinder verfolgen), sondern mir tatkräftig klarmachen, daß auch das letzte Päckchen Futter Allgemeingut ist - und dabei das Ableben meiner Familie aufgrund akuten Brennstoffmangels billigend in Kauf nehmen. :lookaround:

Mir bleibt nichts anderes übrig, als meine letzten Bestände zu verteidigen - das Ableben der einst mitversorgten Nachbarn billigend in Kauf nehmend. Je nach Ausrüstungsstand mit Dachlatte, Messer, Schwert, (Ur-) Opas Russlandsouvenir, oder meiner Schrotflinte (sollte Waffenbesitz bis dahin nicht verboten sein).

Das ist schon nicht mehr ganz so nett von mir, nicht? :no:

Das Problem dabei ist (Sentimentalitäten nicht berücksichtigt), daß die Kampfkraft meiner Nachbarn (und deren Anhang) deutlichst die meinige übersteigt. Selbst wenn mich ein Herr Mossberg unterstützen sollte.


Wie hilft man seinen Nachbarn, ohne sich selber zu gefährden?

Eine Frage, auf die ich keine Lösung weiß. :ahnungslos:
Das Verfahren des Bischofs zu Mira ist jedenfalls genauso gefährlich.


grübelnde Grüße

attempto


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