Avatar

Gewalt und Verfassungen (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 13.06.2018, 19:47 (vor 2144 Tagen) @ Sagitta (2752 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 13.06.2018, 22:35

Hallo!

ich schaue hier nur rein, ob jemand meine Quizfrage schon einigemaßen vernünftig beantwortet hätte

Nachdem ich Dir nachgewiesen habe, daß die Zivilisation in China bereits knapp 400 Jahre vor Deinem Datum begann, wirst Du natürlich lange warten können, bis jemand eine Dir in den weltfremden Kram passende Antwort verfaßt. Er müßte zunächst meinen Ansatz widerlegen, was, da er richtig ist, schwierig werden drüfte. ;-)

Meiner Aufforderung, Deine Behauptung zu erklären ("...die aber bei intensivem und reflektiertem Studium der chinesischen Geschichte sich als nicht tragfähig erweisen würden"), wirst Du natürlich wie immer nicht nachkommen, weil es sich um eine Deiner üblichen leeren Dampfschwaden handelt.

⇒ Die Sache ist durch. Es zwingt Dich niemand, hier reinzuschauen.

Und: Statt die Welt auf Deine willkürlichen Zyklen hinzubiegen, hätte es womöglich Sinn, Deine Zyklentheorie abzuwandeln und etwas mehr Substanz zu verleihen.

Davon unabhängig hat die Bürgerschaft eines Gebietes zu jedem Zeitpunkt der Geschichte rein formaljuristisch und theoretisch die Möglichkeit, sich eine neue Verfassung zu geben, an all den alten Verfassungen vorbei. Es muss dafür nur ein mehrheitsfähiger Verfassungsgebungsprozess und ein mehrheitsfähiger Verfassungsinhalt organisiert werden - für den Fall, dass es eine Verfassung der Mehrheit sein soll.

Vor allem muß es jemanden geben, der die Verfassung mit dem nötigen Gewaltpotential gegen die nicht weichen wollenden alten Machthaber durchzusetzen bereit ist. Dann ist aber nicht die Verfassung Garant des Rechts, sondern derjenige mit dem Durchsetzungspotential!

Aus dem selben Grunde kann eine formal bestehende Verfassung nach Belieben gebogen und gebrochen werden, nachdem die Bieger und Brecher nunmehr in allen Staatsgewalten sitzen, so daß auch die theoretisch funktionierende gegenseitige Kontrolle ausgehebelt ist.

"Verfassungen" sind nur Proklamationen bzw. Surrogate für die verlorene seelische Verfassung eines Kulturvolkes, die man durch ein abstraktes Konstrukt zu ersetzen versucht.
Politische Tatsachen lassen sich aber nicht durch Ideale ersetzen. Daher steht hinter jedem dieser Wische eine konkrete politische Gewalt, die entweder mit Waffen oder anderen Druckmitteln arbeitet.

Es könnte aber auch eine aggressive Räuberbande daherkommen und den Bürgern eine Verfassung auferlegen, ob geschrieben oder ungeschrieben, ganz nach dem Motto: halte Dich daran, sonst wirst Du erschlagen. Und dann wäre auch diese Verfassung entsprechend rechtsgültig - egal wie viele Verfassungen es davor und danach und gleichzeitig gäbe.

Nicht "könnte aber auch", sondern zwingend werden gewaltbereite Machtmenschen kommen müssen. Ob die "Räuberbande" eigennützig handelt oder zum Wohle des Volkes, steht auf einem anderen Blatt.
Im Grunde würde es reichen, das Grundgesetz, das durchaus eine vollwertige Verfassung ist (und nicht zu vergessen die auch tatsächlich so bezeichneten Landesverfassungen), beizubehalten, aber die Personen und Gruppierungen im Staatsapparat auszutauschen.

Und wenn man selbst nichts macht, gibt es eben das, was andere tun.

Man müßte eine Armee aufbauen oder jemanden mit einer Armee ins Land lassen. Etwas anderes hilft wahrscheinlich nicht, da es sich nur sekundär um einen Streit um Ideale handelt und primär um einen Streit politischer Mächte.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


Gesamter Strang: