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Die Bundesrepublik ist Demokratie in ihrer höchsten Vollendung (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 13.06.2018, 09:45 (vor 2115 Tagen) @ Ranma (乱馬) (2871 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 13.06.2018, 13:59

Hallo!

Du meinst, wir befänden uns nicht im nachkulturellen Stadium, weil Deutschland abstrakte Anforderungen an eine Demokratie nicht erfülle?

Wenn man also selbst sogar die Verfallsform einer Verfallsform darstellt, ist das im Umkehrschluß etwas positives?

Die Demokratiediskussion nochmal aufzuwärmen wird wahrscheinlich zu nichts führen.

Ich verweise auf die Diskussionen, die ich im Gelben Forum mit diversen eingewachsenen Systemidioten geführt habe.

Die Demokratie in unserer Zivilisation ist eine reine Theorie, die in der Wirklichkeit ebenso wenig in Reinform verwirklichbar ist, wie der reine Kommunismus. Sie ist mit der Natur des Menschen, des Lebens und den Schöpfungsgesetzen von Grund auf nicht vereinbar.

Hochkulturen entsprechen durch ihren inneren Aufbau der Struktur von Lebewesen, die wiederum den Aufbau der Schöpfung widerspiegeln. Sie sind hierarchisch-funktional gegliedert und wachsen der Sonne entgegen. Entsprechend sind Hochkulturen organisch in Schichten und Stände gegliedert, differenzieren sich in einem Pathos der Distanz intern und wachsen ihrem metaphysischen Ideal (Gott) entgegen, das ihre Seele konstituiert.

Sobald diese innere Ordnung, in der jeder seinen Rang und seinen Platz hat, aufgelöst und durch ein ideologisches und egalitäres System ersetzt wird, in dem pro forma alle Menschen gleich sind, das also das völlige Gegenteil des Pathos der Kultur darstellt, ist die Kultur dahin.

Dabei ist es völlig gleichgültig, ob das egalitäre System seinen eigenen, an sich selbst gesetzten rechtlichen Ansprüchen gerecht wird, die letztlich von weltfremden Theoretikern irgendwann als Ideale gesetzt wurden. Die ideelle Grundlage des Systems ist demokratisch, die Formlosigkeit und Egalisierung der Gesellschaft ist demokratisch. Die Bundesrepublik ist in all ihren Auswüchsen durch und durch ein Repräsentant demokratischer Verkommenheit. Daß das deutsche Wahlrecht schon aus offensichtlichen inneren Widersprüchen scheitert, statt ein in sich logisch schlüssiges, deswegen aber nicht weniger verdammungswürdiges System zu bilden, ist nur ein dummer, aber nebensächlicher Fehler.

Daß es nicht funktioniert, ist eigentlich sogar vorauszusetzen. Es ist schon aus metaphysischen Gründen völlig unmöglich, daß eine ihrer selbst unbewußte, formlose und unzusammenhängende Masse einen eigenen Willen formuliert und durch Wahlen ausdrückt. An irgendeinem Punkte des Systems wird es immer einen sophistischen Rittberger geben, mit dem versucht wird, eine abstrakt vorausgesetzte, aber inexistente Willensfähigkeit der Bevölkerungsgesamtheit in systematisierte Willensbildung umzusetzen. Nachdem es diese Willensfähigkeit schon an sich nicht gibt und auch niemals irgendwo in diesem Universum inklusive allen seinen unsichtbaren Bereichen geben kann, ist auch jede dieser Begründungen letztlich nichtig. Das wird das System aber nicht am Existieren hindern, da seine Grundlage kein argumentativer theoretischer Beweis ist, sondern Schicksal im Rahmen des Lebens- und Verfallszyklus der faustischen Hochkultur zur Zivilisation. Es ist sein Schicksal, auf einem mit den Grundfesten des Universums unvereinbaren Wege fortzuschreiten und auf diesem die Grundlagen der Kultur, seine eigenen Grundlagen zu zerstören.

Das Parlament hat also weder die Kompetenz Gesetze zu verabschieden, noch die eine Kanzlerin oder eine Regierung zu wählen.

Natürlich hat es das, nämlich Kraft Natur der Sache. Wirksames Recht begründet sich nicht durch irgendwelche höheren, universalen Ideale, von denen aus geurteilt wird, sondern durch reines Gewaltmonopol, das ex post rechtsphilosophisch begründet wird. Regierung und Bundestag verabschiededen deswegen Gesetze, weil es noch niemand ernsthaft unternommen hat, die "freiheitlich demokratische Grundordnung" zu beseitigen. Die Tatsachen übertrumpfen die Wahrheiten regelmäßig. Nur weil jemand abstrakt-argumentativ einen logisch-kausalen Widerspruch im Reglement nachweist, verschwindet der Staatsapparat nicht und läßt sich auch nicht durch solche Argumente wie mit einem Zauberspruch oder wie Rumpelstilzchen zum Verschwinden bringen.

Das ist nicht so zu verstehen, daß das erst seit 2012 der Fall wäre, sondern spätestens seit dem 07.05.1956 war in Deutschland noch nie ein verfassungsgemäßer Gesetzgeber am Werk und das macht eigentlich alle seitdem erlassenen Gesetze nichtig!

De facto sieht es so aus, daß der Staat so lange existiert und seine Gesetze so lange real sind, wie sich die Staatsgewalt durch ihre Behörden in der realen Welt durchsetzen kann. Der Mangel einer abstraken Begründung ist lediglich ein nebensächliches Problem für Juristen, das nachträglich gelöst und "ex tunc" auf die Vergangenheit im Sinne einer nachträgichen Legitimation übertragen werden kann. In der Praxis ist es ohne jegliche Relevanz.
Du kannst ja mal versuchen, beim Bundesverfassungsgericht die Inexistenz des Staates zu beklagen, so daß er sich mit einem Hammerschlag selbst abschafft. ;-)

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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