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Spengler und "Zivilisation" (Schauungen & Prophezeiungen)

BBouvier @, Mittwoch, 30.05.2018, 18:49 (vor 2163 Tagen) @ Adler (3577 Aufrufe)

<"Wird von Spengler tatsächlich der Begriff "Zivisation" verwendet
oder hast Du Dich an dieser Stelle nur verschrieben?
">

Hallo, Adler!

"Die letzte Phase einer Kultur nennt Spengler „Zivilisation“,
ein Begriff, der in der deutschen Tradition als Antonym zu Kultur
verwendet wurde.
Spengler ordnet die beiden Zustände erstmals historisch an.
Zivilisation sei der Tod der Kultur, genauer:
Der Kulturtod vollziehe sich, indem Kultur
in Zivilisation übergeht.
Den späten Zustand der Zivilisation charakterisiere:

Das Greisenhafte statt des Jugendlichen, Geschichtslosigkeit,
Künstlichkeit und Erstarrung aller Lebensbereiche,
Herrschaft der anorganischen Weltstadt anstelle des lebensvollen bäuerlich geprägten Landes,
kühler Tatsachensinn anstelle der Ehrfurcht vor dem Überlieferten,
Materialismus und Irreligiosität,
anarchische Sinnlichkeit, panem et circenses,
Unterhaltungsindustrien, Zusammenbruch der Moral und Tod der Kunst,
Zivilisationskriege und Vernichtungskämpfe,
Imperialismus und die Heraufkunft formloser Gewalten.

Jede Kultur durchlaufe eine Phase umfassender Weltkriege,
barbarischer Gewaltorgien und Kämpfe um die Endherrschaft.
Spengler nennt sie in Anlehnung an eine Periode der chinesischen
Geschichte die „Zeit der kämpfenden Staaten“.

Nach dem Übergang der Kultur in Zivilisation verschwinde allmählich
die gesamte kulturfähige Bevölkerung,
indem sie in den Vernichtungskriegen der Zivilisationskrise
sich selbst zerstöre bzw. durch einen Drang,
nur noch als Individuum zu existieren, die Produktion von Nachkommen
vernachlässige.
Das ehemalige Kulturgebiet würden am Ende primitive,
nicht entwicklungsfähige Volksmassen bewohnen, die Fellachen."

Von - und mehr - hier:
=>
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Untergang_des_Abendlandes#Grundbegriffe

Gruß,
BB


- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."


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